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Eine neue Serie von Briefmarken feiert die Auslandschweiz

die zwei briefmarken
Die linke Marke zeigt die Heimatgefühle der Fünften Schweiz. Die rechte steht für eine urbane Schweizer Gemeinschaft im Ausland. zVg

Die Fünfte Schweiz bildet das Thema der neuen Briefmarkenserie, die von der Post und der Stiftung Pro Patria herausgegeben wird. Die Motive wurde von jungen Auslandschweizer:innen in den Ferienlagern der Auslandschweizer-Organisation erarbeitet.

Es ist natürlich kein Zufall, dass die Fünfte Schweiz im Mittelpunkt der 2024er-Ausgabe der «Pro Patria»-BriefmarkenExterner Link steht. Das Thema steht im Zusammenhang mit dem 100. Kongress der Auslandschweizer-Organisation (ASO), der am 11. bis 13. Juli in Luzern stattfindet.

«Wir arbeiten schon sehr lange mit der ASO zusammen“, sagt Daniel Chardon, Direktor der Stiftung Pro Patria. «Es ist eine lange Tradition, und es war uns ein Anliegen, anlässlich des 100. KongressesExterner Link ein Zeichen zu setzen.»

Dabei gehe es nicht nur darum, eine Organisation zu würdigen. «Es ist vor allem eine Würdigung jener 10% der Schweizer Bevölkerung, die ausserhalb der Landesgrenzen leben“, sagt die Direktorin der ASO, Ariane Rustichelli.

«Es handelt sich um eine echte Anerkennung für die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer, die manchmal schlecht behandelt werden, wie im Rahmen der Kampagne der letzten eidgenössischen Abstimmungen über die 13. AHV-Rente.“

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Jugendliche am Ruder

Die Themen der Briefmarken wurden von 124 jungen Auslandschweizer:innen entworfen, die an den Sommerlagern 2023 der ASO teilgenommen hatten.

Den Zuschlag erhielt schliesslich Sandra Liscio, einer junge Frau aus Lugano, die in London lebt.

Sandra Liscio erzählt im YouTube-Interview mit Pro Patria-Direktor Daniel Chardon, wie sie das Motiv entwickelt hat.

Externer Inhalt

Die erste Briefmarke Externer Linkzeigt ein Fondue-Caquelon auf einer Schweizer Karte, in das fünf Hände ihr Brot tauchen (symbolisch für die vier Sprachregionen und die Fünfte Schweiz).

Die Schweiz ist von Zeichnungen umgeben, die typisch schweizerische Gegenstände darstellen: eine Uhr, eine Kuh, ein Alphorn, ein Taschenmesser etc.

die briefmarke mit dem caquelon
zVg

Die Schweiz und ihr Fondue… Ist das nicht ein bisschen klischeehaft? Ariane Rustichelli sagt dazu: «Es waren die Jugendlichen, die sich Gedanken über das Fondue gemacht haben. In der Schweiz mag es ein wenig stereotyp erscheinen, aber ausserhalb der Schweiz wird es anders gesehen. Für diese jungen Leute, die im Ausland leben, ist es vor allem ein Stück Kultur und Identität, eine starke Verbindung zu ihrem Heimatland.“

Die zweite Briefmarke zeigt eine junge Frau – eine modernisierte Darstellung der Helvetia, also der allegorischen Frauenfigur, welche die Schweiz repräsentiert – mit einem Herz auf der Brust und einer Krone mit Edelweiss auf dem Kopf. Hinter ihr erkennt man einen Globus, auf dem verschiedene international sehr bekannte Bauwerke wie die Freiheitsstatue, die Pyramiden oder die Chinesische Mauer platziert sind.

die briefmarke mit helvetia
zVg

„Diesmal ist eine modernere und etwas mobilere Fünfte Schweiz dargestellt, mit Schweizern, die in alle Ecken der Welt reisen, zum Beispiel, um dort einige Jahre zu arbeiten“, erklärt Ariane Rustichelli das Motiv.

Die Marken sind thermoreaktiv

Ist es nicht etwas altmodisch, die Fünfte Schweiz mit einer Briefmarke zu ehren, in einer Zeit, in der wir hauptsächlich elektronisch kommunizieren?

«Es stimmt, dass die Briefmarke einen etwas altmodischen Charakter hat“, gibt Ariane Rustichelli zu.
«Aber sie ist immer noch ein Objekt, das Sympathien weckt und wichtig ist. Ausserdem bestand beim ersten Kongress im Jahr 1918 die Verbindung zwischen den Auslandschweizern und ihrem Mutterland fast ausschliesslich aus Briefen. Diese Briefmarken sind also auch ein schöner Fingerzeig.“

Es ist allerdings möglich, einem gängigen Gegenstand wie einer Briefmarke einen modernen Touch zu verleihen. In diesem Fall sind die beiden neuen „Pro Patria“-Briefmarken thermoreaktiv.

Das Herz und der Caquelon sind schwarz, aber wenn man sie berührt, erscheint durch die Wärme der Finger anstelle der schwarzen Farbe ein weisses Kreuz auf rotem Hintergrund.

«Es war Sandra Liscio, die darauf bestand, diese Technik zu verwenden“, sagt Daniel Chardon. Damit lässt sich die herzliche Beziehung zwischen den Auslandschweizern und ihrer Heimat unterstreichen. Diese Thermoreaktion ist zwar keine Premiere für eine Briefmarke, aber dennoch sehr selten.“

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