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Warum manche ihr Gold im Garten vergraben

Eine Hand hält Münzen.
Das Gold der Schweizer wird oft in Form von Münzen aufbewahrt, wie zum Beispiel die berühmten „Vreneli“ Keystone / Gaetan Bally

In den hiesigen Gärten findet man nicht nur Pflanzen, sondern auch Gold. Gemäss einer Studie der Universität St. Gallen sind dort sogar 10 Tonnen des Edelmetalls vergraben.

Gold gilt als sicherer Hafen und stellt oft eine Art Versicherung gegen Schicksalsschläge dar. Kein Wunder, dass besonders in der Schweiz – bekannt für Banken, Versicherungen und ihre zentrale Rolle im Goldhandel – die Aufbewahrung von Münzen oder Goldbarren weit verbreitet ist.

Eine neue StudieExterner Link der Universität St. Gallen bestätigt die Vorliebe der Schweizer:innen für das gelbe Edelmetall. Die repräsentative Umfrage unter 3000 Personen ergab unter anderem, dass 65,2 Prozent der Befragten eine Investition in Edelmetalle für „sinnvoll“ halten.

Gold gehört sogar zu den beliebtesten Anlageformen in der Schweiz – es liegt zwar deutlich hinter Immobilien, aber noch vor klassischen Finanzprodukten wie Aktien oder Obligationen.

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Sergio RossiExterner Link, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Freiburg, ist nicht überrascht von der Begeisterung für Gold. «Die Veränderungen in der Welt, sowohl auf politischer als auch auf makroökonomischer Ebene, geben Anlass zur Sorge, auch bei der Schweizer Bevölkerung», sagt er gegenüber SWI swissinfo.ch.

Zudem gibt es einen Inflationsdruck, der befürchten lässt, dass die Kaufkraft der auf der Bank deponierten Ersparnisse sinkt. Gold gilt als sichere Anlage, die nicht an Wert verliert. Wer es sich leisten kann, kauft deshalb Gold, um sein Vermögen zu erhalten oder gar zu vermehren.»

Tonnenweise Gold

«Das durchschnittliche Vermögen in der Schweiz ist viel höher ist als anderswo», so Sergio Rossi weiter. Die Schweizer Bevölkerung verfüge also über genügend finanzielle Mittel, um tonnenweise Gold zu kaufen, was in anderen Ländern weniger einfach oder gar unmöglich ist.

Die Studie der Universität St. Gallen schätzt anhand einer Hochrechnung aufgrund der Umfrageergebnisse, wie viel Gold in Form von Münzen oder Barren – Schmuck wird nicht berücksichtigt – Herr und Frau Schweizer besitzen. Die Zahlen sind beeindruckend…

Die Antworten zeigen, dass 22% der Befragten im Schnitt 100,83 Gramm Gold besitzen, was rund 7500 Franken entspricht. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung entspricht dies einer Menge von 200 Tonnen im Wert von 14,9 Milliarden Franken.

Wie Onkel Dagobert horten auch die Schweizer:innen ihr Gold am liebsten. In den meisten Fällen (43%) wird es nur im Notfall verkauft.

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Wir Piraten

Man könnte die Schweizer:innen auch mit Piraten vergleichen, die ihren Schatz verstecken: Die Umfrage ergab, dass 5% der Befragten ihr Gold im Garten vergraben. Hochgerechnet heisst das: Unter Schweizer Boden könnten so rund 10 Tonnen Gold im Wert von 750 Millionen Franken liegen.

Häufig wird das Edelmetall zudem in den eigenen vier Wänden aufbewahrt – entweder versteckt (15%) oder in einem Safe (18%). Die verschiedenen Aufbewahrungsmethoden zu Hause sind damit beinahe so verbreitet wie die Aufbewahrung bei einer Bank (39%).

 «Es hat mich überrascht zu hören, dass Leute ihr Gold immer noch vergraben. Bei genauerem Hinschauen zeigt dies jedoch, dass ein Teil der Bevölkerung dem Bankensektor nicht oder nicht mehr vertraut», sagt Sergio Rossi. Ein Zeichen, dass die Branche ernst nehmen sollte, denn das Vertrauen habe gelitten – besonders bei den Grossbanken, die in den letzten Jahren mit Problemen zu kämpfen hatten.


Editiert von Samuel Jaberg. Übertragung aus dem Französischen: Camille Kündig

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Gastgeber/Gastgeberin Zeno Zoccatelli

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