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Harte Drogen: Schadet das Verbot teils mehr als es nützt?

Ein Jugendlicher raucht Crack,
Schadet das Verbot von harten Drogen teils mehr als es nützt? [Symbolbild] Keystone/Christof Schuerpf

Nach Genf breitet sich der Konsum von Crack auch in weiteren Schweizer Städten aus. Wie kann dem wachsenden Konsum entgegengewirkt werden und welche Unterstützung brauchen Süchtige? Diskutieren Sie mit!

In der Schweiz ist die Droge Crack auf dem Vormarsch – Städte wie Zürich bekämpfen seit letztem Jahr offene Drogenszenen und in der Westschweiz hat sich der Konsum seit 2020 verdreifacht.

«Früher waren es Opiate, andere Substanzen, die häufiger konsumiert wurden, wie Heroin. Jetzt ist es Crack. Die Konsument:innen sind hyperaktiv, sehr gestresst, aufgeregt. Leider erleben wir Szenen von Aggression und Gewalt, vor allem an öffentlichen Treffpunkten, wo konsumiert wird», sagt José Di Stefano, Leiter einer Tagesstruktur in Lugano, die täglich etwa 40 Drogenabhängige aufnimmt und weitere 140 Personen in den Räumlichkeiten ambulant behandelt.

Süchtige und Expert:innen schildern die Situation in der Schweiz:

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Seit zwei Jahren befindet sich die Stadt Chur in einer Notsituation. Die Gemeinde mit 36'000 Einwohner:innen hat gemessen an der Bevölkerungszahl eine der grössten offenen Szenen der Schweiz.

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Crack – jetzt überall in der Schweiz zu finden

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Seit 2020 hat sich der Crack-Konsum in der Westschweiz verdreifacht und breitet sich wie ein Lauffeuer im ganzen Land aus, auch in Lugano.

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Kontrollierte Abgabe von Kokain?

Schon länger warnen Fachleute, die Schweiz müsse ihre Drogenpolitik überdenken und anpassen. Im Sommer hat die Eidgenössische Kommission für Fragen zu Sucht und Prävention nicht übertragbarer Krankheiten (EKSN) nachgelegt. Sie verlangte innovative Ansätze, um das Angebot und die Sichtbarkeit von Crack in der Öffentlichkeit einzuschränken.

«Personen, die mehrmals täglich Crack konsumieren, kommen in einen Teufelskreis aus Beschaffung und Konsum», schildert Vizepräsident Christian Schneider die Beobachtungen des letzten Sommers.

Für den strategischen Analytiker bei der Kantonspolizei Zürich braucht es zusätzliche und gut zugängliche Orte – Kontaktstellen und Rückzugsorte – für diese Süchtigen, die kaum noch schlafen, essen, trinken und verwahrlosen – oder dann erschöpft 24 Stunden durchschlafen.

Mit Blick auf die erfolgreiche Heroinabgabe der letzten Jahrzehnte steht auch die kontrollierte Abgabe von Kokain an Schwerstsüchtige zur Diskussion. Allerdings gibt es kaum Forschung dazu, die Fachwelt ist gespalten, wie SRF berichtet.

Hören Sie im Beitrag von SRF, welche Argumente für Expert:innen für und gegen die kontrollierte Abgabe von Kokain sprechen:

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Anpassung der Drogenpolitik

Die Schweizer Drogenpolitik, die den Drogenkonsum und seine negativen Folgen für Konsumierende und Gesellschaft vermindern will, stützt sich auf vier Säulen: Prävention, Therapie, Schadensminderung und Repression.

Dieses System müsse angepasst werden, sagt Alt-Bundesrätin und Mitglied der Weltkommission für Drogenpolitik Ruth Dreifuss gegenüber RTS. Um die Probleme im Zusammenhang mit dem Verkauf und Konsum von Crack zu lösen, plädiert Dreifuss dafür, Suchtkranke durch Begleitung und emanzipatorische Ansätze aus ihrer Situation zu holen.

Das ganze Interview mit Alt-Bundesrätin Ruth Dreifuss auf RTS:

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Was ist Ihre Meinung? Schadet die Prohibition harter Drogen mehr als sie nützt? Diskutieren Sie mit auf der mehrsprachigen Debattenplattform «dialog»:

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Crack ist Kokain, das durch einen chemischen Prozess verändert wird. Die Droge wird hergestellt, indem das pulverförmige Kokainhydrochlorid mit Backpulver und Wasser verbacken wird.

Meistens wird Crack durch Rauchen mit sogenannten Crack-Pfeifen konsumiert. Dabei ist die Wirkung intensiver, aber auch kurzlebiger al bei herkömmlichem Kokain. Crack gilt neben Heroin und Methamphetamin als jene Droge, die das höchste psychische Abhängigkeitspotenzial aufweist.

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