Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Weinbauern und Spitäler: Beide wollen sie Extra-Geld vom Staat, um Corona-Löcher zu stopfen. Und: Einer der ganz Grossen des Schweizer Sports ist gestorben.
Beste Grüsse
Am Wein liegts nicht – der ist besser als in anderen Jahren. Aber die Winzer und Winzerinnen sind sauer – sie bleiben auf ihrem Rebensaft sitzen.
Unter den Westschweizer Weinproduzenten gärt es: Rund 400 von ihnen haben sich zur Gruppe «Les Raisins de la colère» zusammengetan.
Zu Schaffen macht den «Trauben des Zorns» einerseits der Konsumrückgang im eigenen Land, andererseits die ausländische Konkurrenz. Nur gut ein Drittel des Weins, der in der Schweiz getrunken wird, stammt auch aus Schweizer Produktion.
Die Coronakrise mit dem Lockdown, in dem auch die Restaurants und Bars geschlossen waren, hat das Problem verschärft. Die Winzer fordern unter anderem die Beschränkung der Importweine.
- Die Reportage meiner Kollegin Eva Hirschi aus den Rebbergen der Westschweiz.
- Rettungsmassnahmen für Schweizer Wein in der Corona-KriseExterner Link – Bericht im Schweizer Bauer zur Weinkrise.
- Desinfektionsmittel statt Wein: Die Winzer geraten wegen Corona in NotExterner Link – tagblatt.ch über die Situation im Tessin (Bericht vom Mai).
Mehr
Die Spitäler standen auf dem Peak der Coronakrise im Zentrum. Jetzt wollen auch sie Geld vom Bund, um die Lockdown-Löcher zu stopfen.
Um Kapazitäten freizuhalten, durften die Spitäler in der Schweiz im Frühling während fünf Wochen keine Operationen durchführen, die nicht dringlich waren.
Das Loch, das der Lockdown in die Spitalkassen riss, beziffert der Branchenverband auf bis zu 2,6 Milliarden Franken.
Heute treffen sich Vertreter der Spitäler und andere Akteure des Gesundheitswesens mit Bundesrat Alain Berset. Ob der Innenminister die Schatullen des Bundes öffnet?
- Spitäler erhöhen Druck auf Alain BersetExterner Link – Bericht von SRF News.
- Coronapandemie kostet fünf Universitätsspitäler 356 Mio. Franken – unser Fokus auf die Situaiton der wichtigen Uni-Kliniken.
- Der wichtige Beitrag der Medizinstudentinnen und Medizinstudenten – Beitrag meines Tessiner Kollegen Zeno Zocatelli zu den ungewöhnlichen Efforts von ungewöhnlichen künftigen Ärztinnen und Ärzten.
Wer in der Stadt Dübendorf auf Hilfe vom Sozialamt angewiesen ist, hat Pech gehabt: Die Chance, dort entwürdigt zu werden, ist gross.
Beschimpft, überwacht, herabgewürdigt: Dies blüht laut einer vertraulichen Untersuchung jenen, die in der Stadt im Kanton Zürich Hilfe vom Sozialamt beziehen.
Den Bericht nahm der Tages-Anzeiger zum Anlass, um mit Beteiligten beider Seiten zu reden. Was zum Vorschein kam, ist eine «toxische» Arbeitskultur, so die Zeitung.
Beleidigungen seien ebenso an der Tagesordnung gewesen wie Druck und Überwachung. Druck soll 2018 gar zum Suizid eines jungen Sozialhilfebezügers geführt haben.
Am Ursprung der Krise steht laut der Zeitung die Amtsvorsteherin. Sie ist Mitglied der Schweizerischen Volkspartei (SVP) und war auch schon wegen rechtsradikaler Posts auf sozialen Medien verwarnt worden.
- Hetze im Netz, exzessive Detektiv-EinsätzeExterner Link – Bericht im Tages-Anzeiger zu den Zuständen in Dübendorf.
- Skandal um Dübendorfer SozialamtExterner Link – der entsprechende Bericht im Blick.
- «Wir müssen die Schweiz vor dem sozialen ‹Meltdown› bewahren» – mein Bericht über den zursätzlichen Druck auf die Sozialämter durch die Coronakrise.
Mehr
Vor 50 Jahren war der 1,64 Meter kleine «Fritzli» der Grösste Europas. Nun ist der ehemalige Schweizer Box-Champion Fritz Chervet 77-jährig gestorben.
In den 1970er-Jahren rangierte das Fliegengewicht in einer Reihe mit Ski-Ass Bernhard Russi oder Formel-1-Pilot Clay Regazzoni.
Zweimal boxte Chervet um die WM-Krone – und wurde 1974 von den Punktrichtern um den Sieg geprellt. In Europa aber war der superagile Chervet der Chef im Ring: 1972 wurde er Europameister, einen Titel, den er nicht weniger als fünf Mal verteidigte.
Nach seinem Rücktritt betrat Chervet, dem der Medienrummel stets zuwider war, eine neue Bühne: Bis zur Pensionierung 2007 war er Hilfsweibel im Schweizer Parlament.
- Fritz Chervet verlor seinen letzten KampfExterner Link – Würdiigung des Boten aus Schwyz.
- Fritz Chervet ist gestorben – «der grösste Boxer, den die Schweiz je gesehen hat»Externer Link – Nachruf in der NZZ (Paywall)
- Fritz Chervet kam, boxte – und verschwandExterner Link – Bericht von 2012 zu seinem 70. Geburtstag.
«Sagen Sie uns Ihre Meinung»: Wir von SWI swissinfo.ch haben im Juni eine Umfrage zu unserer App «SWI plus» durchgeführt. Jetzt sind die Ergebnisse da.
Das Wort hat unsere Community-Journalistin Melanie Eichenberger:
Liebe Leserinnen und Leser
Zuerst möchte ich mich entschuldigen, dass Sie heute wohl mehrmals einen Newsletter von mir erhalten haben. Unsere Informatik ist mit Hochdruck daran, den Fehler zu finden, damit wir Sie in Zukunft nicht mehr mit Mails bombardieren.
Zur Umfrage: Wir haben Ihnen versprochen, dass wir Sie nach Abschluss der Umfrage informieren und Ihnen die Resultate präsentieren werden. Ich bedanke mich hiermit bei den 239 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Sie helfen mit, dass wir uns bei SWI swissinfo.ch laufend verbessern können.
- Lesen Sie hier nach, welche Erkenntnisse wir aus der Umfrage gezogen haben.
- Wir sind laufend daran, unsere App noch interessanter zu machen für Sie.
- Haben Sie eine Frage an uns? Stellen Sie sie hier.
In Übereinstimmung mit den JTI-Standards