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Heute in der Schweiz

Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer

Während ukrainische Flüchtlinge per Flugzeug in die Schweiz geholt werden, stecken die Luxus-Jets von russischen Oligarchen am Basler Flughafen fest.

Herzliche Grüsse

Flüchtende Familie am Bahnhof in Warschau
Keystone / Pawel Supernak

Flüchtende aus der Ukraine erreichen die Schweiz – und treffen auf breite Solidarität.

In den vergangenen Tagen erreichten immer mehr Flüchtlinge aus der Ukraine die Schweiz. Der Bund rechnet mit bis zu 1000 Asylanträgen pro Woche, die Vorbereitung läuft auf Hochtouren.

Sie kommen mit dem Nachtzug aus Budapest. Oder per Flugzeug: Der Schweizer Philanthrop Guido Fluri evakuierte gestern Abend 140 vor dem Krieg geflüchtete Frauen, Kinder und Jugendliche mit einer Edelweiss-Maschine von Krakau nach Zürich.

«Ich wollte unkompliziert Verantwortung übernehmen. Natürlich ist es ein kleiner Beitrag angesichts dieser unermesslichen europäischen Katastrophe, mit der wir uns alle konfrontiert sehen. Aber irgendwo müssen wir beginnen», sagte Fluri gegenüber Watson.

Sicht auf den Eurairport
Keystone

Schweizer Philanthropen ukrainische Flüchtlinge in die Schweiz einfliegen, müssen die Jets von russischen Superreichen am Boden bleiben.

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt sperrte am 28. Februar den Schweizer Luftraum für russische Airlines und für Flugzeuge von russischen Staatsangehörigen. Deshalb stecken die Luxus-Jets von russischen Oligarchen am Flughafen Basel fest, wie eine Recherche von SRF Investigativ zeigt.

Am Euroairport Basel befänden sich aktuell über ein halbes Dutzend Privatflugzeuge, die Russen gehören oder in den letzten Wochen aus Russland nach Basel gekommen sind.

«Wir haben absolute Fachspezialisten am Euroairport, die sich gut um die ganzen technischen Angelegenheiten bei Privatjets kümmern», erklärt ein Aviatik-Fachmann, weshalb der Basler Flughafen so beliebt ist. «Aber natürlich kommen die Leute auch gerne hierhin, weil sie es mit Bankgeschäften oder einem Arztbesuch verbinden können.»

Klimademo vor einer Filiale der Credit Suisse
Keystone / Ennio Leanza

Die Credit Suisse soll im Klimabereich vorwärts machen, fordert eine Gruppe von Unternehmen, die bei der Grossbank Geld anlegen.

Über mangelnde Aufmerksamkeit kann sich die Credit Suisse definitiv nicht beklagen – und könnte wohl gerne darauf verzichten. Vor wenigen Wochen stand sie unter dem Titel «Suisse Secrets» im Scheinwerferlicht der internationalen Medien, weil sie über Jahre Autokraten und Kriminelle als Kunden hatte.

Jetzt kommt die Grossbank von den eigenen Aktionär:innen unter Druck: Eine Gruppe von elf institutionellen Anleger hat bei CS eine Klimaresolution eingereicht. Sie fordert unter anderem, dass die Bank Klimarisiken in ihrem Bankengeschäft offenlegt.

«Obwohl einige Fortschritte erzielt wurden, bleibt die Credit Suisse die Schweizer Bank mit der höchsten Exponierung gegenüber fossilen Brennstoffen«, begründet Vincent Kaufmann, Direktor der Stiftung Ethos, die den Aktionärsantrag koordiniert.

Soldatin salutiert vor einer Schweizer Flagge
© Keystone / Christian Beutler

Wie soll die Sicherheitspolitik der Schweiz angesichts des Ukraine-Kriegs in Zukunft aussehen? Bürgerliche und Linke sind sich uneinig.

Mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine ist Krieg im Herzen Europas und nicht mehr etwas Abstraktes, das weit weg stattfindet. Deutschland hat als Reaktion 100 Milliarden Euro für das Militär locker gemacht – und auch in der Schweiz stellt sich die Frage, wie die Sicherheitspolitik gestaltet werden soll.

Die Bürgerlichen wollen aufrüsten. Die SVP nennt auch konkrete Zahlen: «So rasch wie möglich» soll das Militärbudget von fünf auf sieben Milliarden Franken werden, in einer ähnlichen Grössenordnung sind die Forderungen der FDP.

Die SP sieht dagegen ein anderes Rezept vor: Sie will eine engere Zusammenarbeit mit der EU in Militärprojekten. Der Chef der Schweizer Armee spricht sich im Interview mit dem Tages-Anzeiger derweil deutlich gegen mehr internationale Kooperation aus: «Die Nato kommt für uns neutralitätsrechtlich nicht infrage. Und die EU ist keine militärische Verteidigungsorganisation.»

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Debatte
Gastgeber/Gastgeberin Sara Ibrahim

Wie sähe eine Welt ohne Atomwaffen aus?

Für die einen ein benötigtes Mittel zur Sicherung von Frieden und Stabilität, für die anderen eine Bedrohung für die Menschheit. Was ist Ihre Meinung?

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