
Heute in der Schweiz
Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer
Abschied nehmen ist nicht immer einfach. Der Schweizer Botschafter in Washington tritt bald einen neuen Posten an und ist traurig, dass er die USA verlassen muss. Lesen Sie im Briefing, wie ihm seine Walliser Art in Amerika geholfen hat.
Herzliche Grüsse aus Bern

Das Amt in Washington war der Höhepunkt seiner Karriere – der Schweizer Botschafter in den USA im emotionalen Abschiedsinterview.
Jacques Pitteloud ist noch zwei Monate Botschafter der Schweiz in den USA. Watson hat mit dem Walliser ein langes Interview über seine Zeit in den USA, seine Vergangenheit als Geheimagent und zu den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen geführt.
Zu Trump gibt sich Pitteloud diplomatisch. «Sein privates Verhalten unterscheidet sich sehr von seinem öffentlichen Verhalten.» Generell sei er traurig, Washington kurz vor der Wahl verlassen zu müssen. Pitteloud beschreibt im Interview, wie er die Amerikaner:innen kennen- und lieben gelernt hat – ja, lieben.
Über Themen, die nicht Trump betreffen, redet Pitteloud erstaunlich emotional. «Die Fähigkeit, Menschen zu lieben, die völlig anders sind, anstatt ständig durch unsere kleine Schweizer Brille zu urteilen» sei eine der Eigenschaften, die man als Diplomat:in benötige. Das Amt in den USA sei der Höhepunkt seiner Karriere gewesen. Für die letzte Station in seinem Diplomatenleben wird Pitteloud Botschafter in Brüssel und bei der Nato.
- Lesen Sie hier im Interview mit WatsonExterner Link, was Pitteloud über seine Vergangenheit als Geheimagent sagt.
- Apropos Botschafter: Botschafter Gabriel Lüchinger leitet die Taskforce im EDA, welche die Ukraine-Konferenz organisiert hat. Im Interview mit SRFExterner Link erzählt er von den Schwierigkeiten hinter den Kulissen, zum Beispiel als ganze Delegationen ohne Voranmeldung aufgetaucht sind.
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Meterhoch Schnee und ein kalter Frühling: Die Schweizer Gletscher können kurz verschnaufen – mehr liegt aber nicht drin.
Vor einer Woche habe ich Ihnen im Briefing von den riesigen Schneewänden berichtet, die sich auf den Alpenpässen neben den Strassen auftürmen. Auch auf 1400 Gletschern in der Schweiz liegt meterweise Schnee. «Das diesjährige Wetter ist bisher ein Segen für die Gletscher», sagt Gletscherforscher Matthias Huss.
Zum vielen Schnee kam ein kälterer Frühling, der die Gletscherschmelze hinauszögerte. In der Saison 2022/23 hat die Gletscherschmelze Anfang Mai bei warmem Wetter und einer dünnen Schneedecke begonnen, wie mein Kollege Simon Bradley in seinem Artikel schreibt.
Doch kann der viele Schnee den Rückzug der Gletscher verlangsamen? Seit 1850 ist das Volumen der Alpengletscher um rund 60% zurückgegangen. Die guten Bedingungen in diesem Jahr könnten dazu führen, «dass die Verluste nicht noch grösser werden». Aber es gebe keine Möglichkeit, die enormen Verluste der letzten 20 Jahre auszugleichen.
- Lesen Sie hier den Artikel mit spannenden Informationen über die Schweizer Gletscher.
- Gruslige Funde: Wenn die Gletscher sich zurückziehen, geben sie manchmal Dinge frei, die jahrzehntelang in ihrem Eis verborgen waren – schauen Sie hier in unserem Video, was gefunden wurde.
- Und was passiert, wenn die Gletscher ganz weggeschmolzen sind? Die Antwort finden Sie hier in unserem Artikel.

Geflohen nach dem UdSSR-Einmarsch: Schweiz-Ungar:innen erzählen, wie sie in die Schweiz gelangten und was sie von Viktor Orbán halten.
Vince Gösi hat während des Ungarischen Volksaufstands miterlebt, wie eine Kugel einen Mann neben ihm traf. «Wir trugen ihn hinter ein Gebüsch. Aber er war tot.» Bald darauf ist er in die Schweiz geflüchtet. Und mit ihm 10’000 andere Ungarinnen und Ungarn.
In unserem Artikel erzählen vier Schweiz-Ungar:innen, wie sie die Flucht erlebt haben und in verschiedenen Lebensphasen in der Schweiz landeten. “In den ersten Jahren in der Schweiz stand ich stark unter dem Eindruck des Aufstandes”, sagt Ödön Szabo. Als Student pfiff er die Rede zweier revolutionärer Studentenführer aus, weil er in ihnen Repräsentanten des gehassten sowjetischen Kommunismus sah.
Die vier äussern sich im Artikel auch zum heutigen Ungarn und dessen Präsidenten Viktor Orbán. Während Rosa Golarits Orbáns «klarer Kurs gegen die EU» sowie seine «Familienpolitik und die Förderung des Christentums» gefallen, würde Laszlo Mihalyi einen «harten Kurs der EU gegen Orbán» bevorzugen.
- So denken einst geflüchtete Ungarinnen und Ungarn über Viktor Orbán – Artikel von SWI swissinfo.ch.
- Die Angst in der Schweiz vor dem sowjetischen Kommunismus war gross, wie Sie hier in unserem Artikel lesen können.
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Mit dem Panzer durchs Quartier: Ein Schweizer hat zwei Quartierstrassen gekauft und nutzt diese nun kreativ.
Die Bilder mit den Panzern in Ungarn, die sie im oben erwähnten Artikel finden, erzählen eine schlimme Geschichte. Zum Schluss des Briefings präsentiere ich Ihnen nochmals eine Geschichte mit einem Panzer, jedoch eine skurrile.
In Roggwil BE hat ein Mann namens Jonas Lauwiner zwei Quartierstrassen erkauft. Diese nutzt der 29-Jährige momentan als Teststrecke für seinen Panzer, ein aus Deutschland importiertes Modell. Mit dem tonnenschweren Gefährt will er den Zustand der Strasse testen.
Als Eigentümer der Strasse ist Lauwiner berechtigt, von den Anwohner:innen Unterhaltskosten für die Strassen zu verlangen. Er hat der Gemeinde vorgeschlagen, ihr die Strassen für 120’000 Franken zu verkaufen, doch die Behörden waren nicht interessiert. Anwohner:innen der Strassen kommen im Artikel von Nau.ch keine zu Wort. Eine Person hat im Garten ein Schild mit dem Text «Vorsicht! Katzen» aufgestellt. Für Lauwiner kein Problem: «Die machen dem Panzer nichts.»
- Lesen Sie hier die merkwürdige Geschichte des Panzer- und Strassenbesitzers aus Roggwil BE – Artikel von Nau.ch.
- Sie fragen nun, wie dieser Mann die beiden Strassen kaufen konnte? Das können Sie in diesem Artikel von Nau.chExterner Link lesen.
- Auch WatsonExterner Link hat über den selbsternannten «König von Burgdorf» berichtet.

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