![Ein Auto fährt durch eine grosse Pfütze](https://www.swissinfo.ch/content/wp-content/uploads/sites/13/2019/08/6a0f0caa54e0d4f225504dcda9f5521b-image_20190812phd9026-data.jpg)
Heute in der Schweiz
Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer
Zermatt von der Aussenwelt abgeschnitten – eine solche Schlagzeile würde man eher im Winter erwarten. Die Regenfälle der letzten Tage sind aber der Grund dafür.
Freundliche Grüsse aus Bern
![Erdrutsch auf einer Strasse](https://www.swissinfo.ch/content/wp-content/uploads/sites/13/2019/08/1753fe11cf16951f0026af345d44e8b6-image_20190813phd9106-data.jpg)
Heftige Regenfälle in der Schweiz – vor allem im Wallis gibt es Probleme.
“Es regnete stundenlang, nächtelang, tagelang, wochenlang. Die Strassen, die Avenuen, die Boulevards glänzten vor Nässe, den Gehsteigen entlang flossen Rinnsale, Bäche, kleinere Flüsse, die Automobile schwammen herum, die Menschen gingen unter Schirmen, waren in Mäntel gehüllt, liefen mit nassen Schuhen und immer feuchten Strümpfen…” So beginnt Friedrich Dürrenmatts Roman “Grieche sucht Griechin”. Man könnte meinen, der alte Meister beschrieb diesen Sommer in der Schweiz.
Heute Nachmittag war wegen eines Erdrutsches Zermatt von der Aussenwelt abgeschnitten. Es bestand keine Reisemöglichkeit nach Zermatt, weder per Bahn noch per Auto. Auch weitere Verkehrsverbindungen im Kanton Wallis wurden gesperrt. Mancherorts mussten die Schulen schliessen.
“Heute sind zum Teil unwetterartige Gewitter unterwegs”, schreibt SRF Meteo. Eine Entspannung der Lage wird ab morgen erwartet, es sollen dann ein paar schöne Tage folgen – bevor es ab Mitte Woche wieder mit dem Regen weitergeht…
- Watson hat die ÜbersichtExterner Link.
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![Thierry Burkart](https://www.swissinfo.ch/content/wp-content/uploads/sites/13/2024/06/615504309_highres.jpg)
Wie die Freisinnigen im Gespräch bleiben.
Die FDP befindet sich im langsamen, aber stetigen Niedergang. Die einst “staatstragende Partei” hat immer mehr Schwierigkeiten, sich zu positionieren. Nun versucht es Parteipräsident Thierry Burkart mit einer Kontroverse in der Bildungspolitik. Die integrative Schule sei gescheitert, behauptet er, man müsse sie abschaffen.
Integrative Schule heisst, dass alle Kinder möglichst gemeinsam in die Schule gehen. Sonderklassen, Kleinklassen und weitere solche Angebote gibt es nicht mehr. Für Burkart ist das ein falscher Ansatz, damit würden die starken Kinder in ihrer Entwicklung behindert. Dafür kassierte er viel Kritik (ausser von der SVP, mit der die FDP immer mehr Inhalte teilt). Die oberste Lehrerin der Schweiz, Dagmar Rössler, stufte seine Forderung als “sehr rückständig” ein.
Aber es gibt noch mehr. Die folgende Reaktion zeigt auf, wo manche die Partei heute lokalisieren. Romain Lanners ist Direktor des Zentrums für Heil- und Sonderpädagogik. Nicht nur würden die Aussagen des FDP-Parteipräsidenten dem aktuellen wissenschaftlichen Stand widersprechen. Sondern Lanner sieht auch Parallelen zu Debatten in Nachbarländern: “Björn Höcke von der AfD hat vor dem Sommerloch letztes Jahr eine ähnliche Diskussion in Deutschland provoziert, und in Frankreich forderte Éric Zemmour 2022, Kinder mit einer Behinderung dürften nicht mehr in Regelschulen unterrichtet werden.”
- Hier geht esExterner Link zum Artikel des Tages-Anzeigers. (Paywall)
- Der öffentliche Raum ist nicht mehr kinderfreundlich. So wollen Städte die Kinder wieder zurück ins öffentliche Leben holen.
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![Ein Pöstler bei der Arbeit](https://www.swissinfo.ch/content/wp-content/uploads/sites/13/2024/06/579885365_highres.jpg)
Der Post-Präsident Christian Levrat über den Zustand der Post.
Keine einfache Aufgabe für den früheren SP-Parteipräsidenten Christian Levrat. Er ist heute Präsident der Post und muss balancieren zwischen gesellschaftlichen Ansprüchen, ökonomischen Zwängen und gewerkschaftlichem Druck.
Kürzlich wurde bekannt, dass 170 der 800 Filialen abgebaut werden – oder, wie Levrat in einem Interview betont, umgebaut. Die semantischen Spitzfindigkeiten können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Post mit ihrem herkömmlichen Geschäftsmodell immer mehr Probleme hat: Die Welt ändert sich nun mal schnell.
Eine Anekdote aus dem Interview gebe ich Ihnen hier noch mit. Levrat fährt, wie er sagt, regelmässig mit einem Pöstler mit. Eine Fahrt ging so: “Die Anfahrt zu einem Hof dauerte 20 Minuten. Das war eine schöne Erfahrung – der Bauer wollte uns unbedingt zum Apéro einladen, er hatte noch nie einen Sozialdemokraten bei sich zu Hause. Aber macht es Sinn, dass der Pöstler jeden Tag 40 Minuten Fahrt investiert, um drei Werbeprospekte abzugeben? Da scheint es mir angebracht, eine pragmatische Lösung zu finden. Zumal der Bauer ohnehin ins Dorf muss, um die Milch abzuliefern.”
- Hier geht esExterner Link zum Interview im Tages-Anzeiger. (Paywall)
![Vorzeigedemokratie Taiwan](https://www.swissinfo.ch/content/wp-content/uploads/sites/13/2024/06/PHOTO-2024-06-13-18-26-56.jpg)
Die Vorzeigedemokratie Taiwan – unser neuer Fokus.
Taiwan hat sich in den letzten 30 Jahren zu einer beispielhaften Demokratie entwickelt. Dies aus eigenem Willen, indem es das autoritäre Regime reformierte.
Es stellt sich die Frage: Geschah diese Demokratisierung trotz oder wegen der Bedrängnis durch das benachbarte China? Die Frage ist nicht trivial. Im Westen gibt es viele Schlaumeier, die glauben, “die Chinesen” interessierten sich schlicht nicht für Demokratie, es entspreche nicht ihrer Kultur oder sei ihnen sonst einfach fremd.
Taiwan zeigt also auf, dass es keine solchen Zwangsmässigkeiten gibt: Nationen können ihre politischen Systeme ändern. Diese Erkenntnis macht Hoffnung.
- Hier geht es zum Fokus meines Kollegen Benjamin von Wyl.
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