![zelte vor bergkulisse](https://www.swissinfo.ch/content/wp-content/uploads/sites/13/2024/07/harsh-fuloria-ywro9-JX_n0-unsplash_bd4892.jpg)
Heute in der Schweiz
Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer
Zelten unter dem Sternenhimmel ist etwas Schönes. In der Schweiz wollen das oberhalb der Baumgrenze immer mehr machen – mit negativen Folgen für die Natur und die Anwohner:innen.
Freundliche Grüsse aus Bern
![zelt in berglandschaft](https://www.swissinfo.ch/content/wp-content/uploads/sites/13/2024/07/pierre-bouillot-An8ev1ScpFA-unsplash.jpg)
Sie lassen Abfall liegen, benutzen die Toilette der Berghütte und vertreiben die Steinböcke: Wildcampen ist zum Problem geworden.
Anfang Woche habe ich Ihnen im Briefing von der Campinglust der Schweizer:innen berichtet. Diese sind nicht nur im VW-Bus unterwegs, sondern stellen ihr Zelt auch gern in der freien Natur auf. Die Bilder landen auf Social Media und ziehen weitere Camper:innen an.
Zum Beispiel auf den Glarner Muttenchopf, wie SRF berichtet. Auf über 2000 Metern Höhe drängen sich jede Nacht bis zu 30 Zelte, damit sie am Morgen den Sonnenaufgang über dem zwischen steilen Felswänden eingeklemmten Limmernsee beobachten – und vermutlich fotografieren – können.
Theoretisch ist Wildcampen oberhalb der Baumgrenze erlaubt, doch viele der Übernachtungsgäste halten sich nicht an die Regeln und hinterlassen Abfall. Oder gleich ganze Zelte. Und benutzen die Toilette der nahe gelegenen Muttseehütte, wie Hüttenwartin Claudia Freitag berichtet. Die Region will jetzt Massnahmen gegen das Problem ergreifen. An anderen Orten haben sich Basecamps als erfolgreich erwiesen, mit Toiletten, Verpflegung und kleinen Zelten zum Mieten. Dafür wurde das Wildcampen verboten.
- Glarus Süd sagt Wildcampern den Kampf an – Bericht von SRFExterner Link.
- In welchen Kantonen ist Wildcampen zu welchen Bedingungen erlaubt? Der Beobachter liefert eine Übersicht.Externer Link
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![Nemo](https://www.swissinfo.ch/content/wp-content/uploads/sites/13/2024/07/611725340_highres.webp)
Wird die direkte Demokratie zum Stolperstein für den Eurovision Song Contest in der Schweiz?
Die Freude über den Sieg des Schweizer Acts Nemo am diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) war gross, doch der Sieg hat das Land nicht vereint. Die Frage nach dem nächsten Austragungsort des Concours hat einen Streit ausgelöst.
Die Gegner:innen des ESC haben zu einem demokratischen Mittel gegriffen, um den Wettbewerb, den sie unter anderem als “satanistisch” bezeichnen, zu verhindern. In Zürich und in Bern wurden Referenden gegen die finanzielle Beteiligung der Kantone am ESC angedroht. Momentan stehen für die SRG, zu der auch SWI swissinfo.ch gehört, nur noch Basel und Genf zur Auswahl.
Die Enttäuschung und Empörung bei den ESC-Fans war gross, doch für Politikprofessor Daniel Kübler ist die Drohung nicht so speziell. Die Anfechtung von Finanzentscheiden sei an der Tagesordnung und fest im politischen System der Schweiz verankert. Auch in Basel wurde ein Referendum angekündigt, im November könnte dieses frühstens an die Urne kommen. Die Schwerfälligkeit der direkten Demokratie kollidiert mit dem ESC, der auf schnelle Entscheidungen angewiesen ist. Die Entscheidung über den Austragungsort soll Ende August gefällt werden.
- Referenden können die Vorbereitungen für den ESC monatelang herauszögern – die Übersicht meines Kollegen Domhnall O’Sullivan.
- Da waren es nur noch zwei: Der ESC wird entweder in Basel oder Genf stattfinden – Artikel von SRF.Externer Link
![rauchsäule über der hauptstadt vom sudan](https://www.swissinfo.ch/content/wp-content/uploads/sites/13/2024/07/image_20231219phd9216-data-49072279.webp)
Die USA laden zum Sudan-Friedensgipfel in der Schweiz: Eine kleine Hoffnung auf einen Waffenstillstand.
Genau zwei Monate nach der Ukraine-Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock findet in der Schweiz der nächste Friedensgipfel statt: Am 14. August ist die Schweiz Gastgeberin der Sudan-Friedenskonferenz. Ausgerufen wurde die Friedenskonferenz in der Schweiz von den USA, die als Vermittlerin die sudanesische Armee und die Rapid Support Forces (RSF) eingeladen hat, Saudi-Arabien ist Mitveranstalterin.
Im Sudan tobt momentan ein Bürgerkrieg, der dieses Jahr als schlimmste humanitäre Krise weltweit bezeichnet wird. Der Machthaber Abdel Fattah Abdelrahman Burhan kämpft mit der Armee gegen seinen ehemaligen Vize Mohammed Hamdan Daglo, der die RSF anführt. Der Krieg dauert schon über ein Jahr und hat geschätzt 150’000 Tote gefordert sowie Millionen von Menschen in die Flucht getrieben.
Ist ein Waffenstillstand realistisch? Er ist nicht unmöglich, sagt SRF-Afrikakorrespondentin Sarah Fluck. Alles hänge nun vom externen Druck und vor allem von der Willigkeit der Parteien ab. Bis jetzt hat erst die RSF-Miliz für die Verhandlungen zugesagt.
- Die Schweiz hält eine Sudan-Friedenskonferenz ab – Artikel von SRF via SWI swissinfo.ch.
- Die geplante Konferenz ist eine kleine Hoffnung für die geschundene Zivilbevölkerung: Einschätzung der SRF-KorrespondentinExterner Link.
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![jüngere hand hält eine ältere hand](https://www.swissinfo.ch/content/wp-content/uploads/sites/13/2024/07/376273285_highres.jpg)
Begleiteter Freitod in der Schweiz: Sterben in Würde oder ein ethisches Dilemma?
Die Schweiz sehen und sterben – das ist legal möglich, denn die Schweiz hat eines der liberalsten Gesetze, was den begleiteten Freitod betrifft. Mit der neuen Suizidkapsel “Sarco” ist das Thema Sterbehilfe erneut in den Vordergrund gerückt.
Für schwer kranke Menschen kann der Tod eine Erlösung sein. Doch dass diese Entscheidung selbst für sterbewillige Menschen äusserst schwierig ist, zeigt das Beispiel von Aina, die im Artikel meiner Kollegin Kaoru Uda mit dem giftigen Trank in der Hand entscheidet, doch noch nicht zu sterben. Oder der Gerichtsfall des Westschweizer Arztes Pierre Beck, der angeklagt wurde, weil er einer gesunden Seniorin Suizidhilfe leistete. Und freigesprochen wurde.
Die Reaktionen in den Kommentarspalten zeigen, das die Meinungen zu Sterbehilfeorganisationen wie Exit auseinandergehen. Für viele Leute ist der Wert des Lebens zu hoch, um ihm ein Ende zu setzen, egal in welchem Zustand.
- Was denken Sie über das Thema Sterbehilfe? Auf unserer Plattform dialog haben wir Ihnen verschiedene Beiträge zusammengestellt, diskutieren Sie mit!
- Die liberale Schweiz hat die Todeskapsel “Sarco” nicht mit offenen Armen empfangen, Widerstand macht sich breite, wie Sie hier in unserem Artikel lesen können.
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