Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland,
Im Juni hat die Schweizer Stimmbevölkerung die Vorlage von Regierung und Parlament "für eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien" angenommen. Die Debatte drehte sich vor allem um Solar-, Wasser- und Windkraft, aber kaum um den sprichwörtlichen Elefanten im Raum – die Kernenergie.
Das liegt zum Teil daran, dass die Bevölkerung bereits 2017 Nein zu Atomenergie gesagt hatte. Aber jetzt dreht sich der Wind: Laut einer Umfrage ist die Bevölkerung praktisch zweigeteilt zwischen Gegner:innen und Befürworter:innen neuer Atomkraftwerke. Heisse Debatten zeichnen sich ab.
Ich lasse Sie nun mit den Nachrichten des Tages allein. Viel Spass beim Lesen!
Die Schweizerinnen und Schweizer überlegen es sich, sind aber noch nicht überzeugt. Eine Umfrage des Portals Watson zeigt, dass sich immer mehr Menschen in der Eidgenossenschaft für die Rückkehr zur Atomenergie aussprechen.
Die Schweizerinnen und Schweizer überlegen es sich, sind aber noch nicht überzeugt. Eine Umfrage von Watson zeigt, dass sich immer mehr Menschen in der Eidgenossenschaft für die Rückkehr zur Atomenergie aussprechen.
2017 lag der Anteil der Schweizer Bevölkerung, der gegen die Atomkraft ist, bei 58,7%. Laut der Watson-Umfrage ist dieser Wert heute auf 51% gesunken. 1% sind unentschlossen, während 48% für den Bau neuer Atomkraftwerke sind.
Energieminister Albert Rösti gehört zu den Letzteren. Mitte August kündigte der Bundesrat nämlich an, dass die Regierung in einem Punkt von der 2017 vom Volk angenommenen Energiestrategie 2050 abrücken will, die den Ausstieg aus der Atomenergie beschloss und den Bau neuer Kernkraftwerke verbot.
88% der Wähler:innen der SVP unterstützen die Regierungspläne, ebenso 79% derjenigen, die mit der FDP sympathisieren. Im Gegensatz dazu sind die Wähler:innen der anderen grossen Parteien mehrheitlich dagegen: 93% der SP, 92% der Grünen, 83% der GLP und 57% der Mitte.
- Hier finden Sie den Artikel von WatsonExterner Link.
Denken Sie an Ihre eigenen Nachkommen oder an die gesamte Menschheit? Eine Umfrage zeigt, dass heute fast jede fünfte Person in der Schweiz in ihrem Testament eine Stiftung oder gemeinnützige Organisation erwähnt.
Dies ist der höchste Wert, seit die Allianz für das GemeinwohlExterner Link diese Umfrage in Auftrag gegeben hat. Doch obwohl solche Organisationen in den Testamenten immer häufiger vorkommen, gehen dennoch nur 0,3% der 95 Milliarden Franken, die jedes Jahr im Land vererbt werden, an sie. Der grösste Anteil geht an die Familie der Verstorbenen.
Fast zwei Drittel der Befragten gaben an, sich in den letzten Jahren mehr Gedanken über ihren Tod gemacht zu haben. Und etwa die Hälfte denkt über die Erstellung ihres Testaments nach. Beide Zahlen sind seit der letzten Umfrage deutlich gestiegen.
Dieser Trend könnte mit der Tatsache zusammenhängen, dass die Schweizer Bevölkerung älter wird, sagt Nicole Kayser von der Allianz für das Gemeinwohl. «Ich denke, dass die Menschen mit zunehmendem Alter anfangen, mehr über dieses Thema nachzudenken.» Ein weiterer Faktor könnte die Tatsache sein, dass mehrere Organisationen in den letzten Jahren auf die Möglichkeit der Patientenverfügung aufmerksam gemacht haben.
- Mehr dazu auf SRF NewsExterner Link.
Forellen, Döbel, Hechte und andere Fischarten werden in den Schweizer Seen und Flüssen immer seltener. Mehrere Faktoren, darunter Parasiten und steigende Temperaturen, gefährden ihr Überleben.
Nördlich der Alpen hat sich in letzter Zeit ein Parasit ausgebreitet, der alle Fische befällt, vor allem aber die Bachforelle krank macht und eine Nierenerkrankung verursacht, die zum Tod führen kann. Laut der Berner Universitätsprofessorin Heike Schmidt-Posthaus, die das Phänomen untersucht, hängt die Ausbreitung des Parasiten mit den steigenden Wassertemperaturen zusammen, die wiederum auf den Klimawandel zurückzuführen sind.
Südlich der Alpen hingegen scheint der Parasit keine besonderen Probleme zu verursachen. Lediglich im Fluss Laveggio im äussersten Süden des Kantons Tessin wurde er nachgewiesen, in dem jedoch weiterhin «eine respektable Forellenpopulation» schwimmt, wie die zuständigen kantonalen Behörden mitteilen.
Aber auch im Tessin gibt es immer wieder Beispiele für Fischsterben, das auf Faktoren wie Unwetter, Dürre, Verschmutzung oder die Entleerung von Stauseen zurückzuführen ist.
- Ausführlicher Bericht von RSIExterner Link (auf Italienisch).
Der Bundesrat hat heute in seiner wöchentlichen Sitzung zusätzliche Kredite für von Unwettern betroffenen Kantone gesprochen, eine Mehrwertsteuererhöhung zur Finanzierung der 13. AHV-Rente beschlossen und sich zum Skandal um die Unterschriftensammlung geäussert.
Laut der Regierung gibt es keine verlässlichen Hinweise darauf, dass Initiativen unrechtmässig zustande gekommen sind. Sie erklärte auch, dass sie weder die Bearbeitung laufender Initiativen aussetzen noch die Unterschriften bereits erfolgreicher Initiativen nachträglich überprüfen werde. Die Exekutive begründet den Entscheid damit, dass in beiden Fällen rechtliche Probleme entstehen würden und politische Unsicherheiten entstünden. Die Möglichkeit, dass einige Initiativen nur aufgrund von gefälschten Unterschriften und irregulären Praktiken erfolgreich waren, bezeichnet sie als «Spekulation».
Der Bundesrat beantragte sodann einen Zusatzkredit von 56,5 Millionen Franken für beschädigte oder zerstörte Schutzinfrastrukturen, die aus den Unwettern in den Kantonen Graubünden, Tessin, Wallis und Waadt und insbesondere in Bern erfolgten.
Gemäss einer Erhebung des Bundesamtes für Umwelt benötigen die betroffenen Kantone insgesamt rund 119 Millionen Franken, um ein vergleichbares Sicherheitsniveau wie vor den Unwettern zu erreichen.
Schliesslich beschloss die Regierung, die Mehrwertsteuer um 0,7 Prozentpunkte zu erhöhen, um die im März vom Volk beschlossene 13. AHV-Rente zu finanzieren, die 2026 eingeführt werden soll. Die Erhöhung wurde vom Departement des Innern (EDI) in Zusammenarbeit mit dem Finanzdepartement (EFD) aufgrund der aktualisierten finanziellen Lage der AHV berechnet – diese stand aufgrund eines Berechnungsfehlers schlechter da, als sie tatsächlich ist.
- Erhöhung der AHV: Beitrag von RTSExterner Link (auf Französisch).
- Beitrag von RTNExterner Link über die Reparaturkredite (auf Französisch).
- Die Haltung der Regierung zum Unterschriftenskandal auf SRF NewsExterner Link.
Die Schweiz im Bild
In der Schweiz mussten in diesen Tagen viele Menschen in ihren Kleiderschränken kramen, um warme Kleidung herauszuholen.
Die ersten Schneeflocken liessen nicht lange auf sich warten, wie unser Foto des Tages zeigt. Aufgenommen auf dem San Bernardino-Pass.
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