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mann vor sarco

Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Haben Sie auch schon von der Suizidkapsel "Sarco" gehört? Die futuristische Kapsel hätte ein weiteres Kapitel in der Geschichte des begleiteten Freitods in der Schweiz werden sollen.

Doch ihre Einweihung im Juni wurde von verschiedenen Kantonsbehörden verhindert. Jetzt haben sich die Ereignisse überschlagen.

Herzliche Grüsse aus Bern

knopf in suizidkapsel
Keystone / Ennio Leanza

Ein Freitod, mehrere festgenommene Personen: Der unbewilligte Einsatz der Suizidkapsel «Sarco» hat ein Strafverfahren ausgelöst.

Die Suizidkapsel «Sarco» war im Juli Thema in der Schweiz, nachdem sie von mehreren Kantonen ein Betriebsverbot erhielt. Heute hat sich der Bundesrat erstmals zur Kapsel geäussert und sie als «nicht rechtskonform eingestuft». Zum einen wegen der Produktesicherheit:Produkte dürfen gemäss Bundesgesetz Menschen nicht gefährden. Zum anderen verstosse die Verwendung von Stickstoff gegen das Chemikaliengesetz.

Doch kurz danach verbreitete sich die brisante Nachricht: Im Kanton Schaffhausen hat sich eine Person in der Kapsel das Leben genommen. Die Staatsanwaltschaft wurde laut eigenen Angaben gestern Montag am frühen Abend informiert, dass in einer Waldhütte in Merishausen ein Suizid mit der Kapsel «Sarco» stattgefunden habe, schreibt SRF. Die tote Frau soll eine 64-jährige Amerikanerin gewesen sein, wie mehrere Medien berichten. Die Schaffhauser Polizei hat mehrere Personen verhaftet.

Erfunden wurde «Sarco» von einem australischen Arzt. In der Kapsel wird auf Knopfdruck (Bild) eine grosse Menge Stickstoff freigesetzt. Der Freitod mit «Sarco» wird als günstiger, schmerzfreier Tod angepriesen.

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unordentlicher haufen mit stimmzetteln
Keystone

Stimmbüro hat beim Zählen einen groben Fehler gemacht: In St. Gallen wurde am Sonntag die falsche Partei zur Wahlsiegerin erklärt.

In der Deutschschweiz ist heute St. Gallen in den Schlagzeilen. Der Grund: Bei den Wahlen des Stadtparlaments sind Stimmen falsch gezählt worden. Irrtümlicherweise wurden die bürgerlichen Parteien FDP und SVP zu den Siegerinnen erklärt. Das St. Galler Tagblatt sprach von einem «Rechtsrutsch», den man sich aber nicht recht erklären konnte. Auch die nationale FDP überraschte das Resultat.

Doch gestern Abend hat das Stimmbüro das Resultat korrigiert, die FDP hat keine Sitze dazugewonnen, sondern einen verloren, SP, Grüne und GLP behalten eine knappe Mehrheit. «Der Fehler ist auf menschliches Versagen zurückzuführen», sagte der Leiter des Stimmbüros.

Auch in Appenzell-Innerrhoden sind ein paar hundert Stimmen vertauscht worden und in Bern findet man 1600 Unterschriften für eine Initiative nicht mehr. «Ist die Schweiz nicht so solid, wie sie meint?», fragt die NZZ. Ein Schweizer Wahlbeobachter sagt, in der Schweiz sei mehr Sorgfalt nötig. Doch das Wählen und Abstimmen funktioniere unter dem Strich gut.

laptop mit anti-bvg-werbung
Keystone / Anthony Anex

Wie die Linken mit Referenden gegen die Politik des bürgerlichen Parlaments vorgehen.

Das markante Nein zur BVG-Reform vom Sonntag war ein Triumph der Linken. Und nicht der einzige: In den letzte vier Jahren waren sechs von zehn linken Referenden erfolgreich, schreibt der Blick. Die bürgerlichen Parteien hatten in der gleichen Zeit nur zwei Siege bei Referenden.

«Politisiert das Parlament am Volk vorbei?», fragt der Blick. Denn in Bundesbern herrscht eine bürgerliche Mehrheit, doch wenn Entscheide vor das Volk kommen, wird anders gestimmt. «Die Linke hat momentan eine dreimal höhere Referendumskraft als Rechts», sagte Politiologin Cloé Jans.

Und im November soll es weitergehen. Die SP erhoffe sich gute Chancen für das Referendum über eine Änderung des Mietrechts, welche das Parlament beschlossen hat. Beim Widerstand gegen den Autobahnausbau prophezeit der Blick jedoch eine Niederlage. Die Sozialdemokraten sind nicht die einzigen, welche mit Referenden gegen die Entscheide des Parlaments angehen, auch Grünen-Präsidentin Lisa Mazzone kündigte «eine Referendums-Legislatur» an.

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Ist eine Reform des Schweizer Rentensystems noch möglich, und wenn ja, wie?

Es müssen noch Lösungen gefunden werden, um die Herausforderung einer alternden Bevölkerung zu bewältigen und die Renten von Geringverdienenden, mehrheitlich Frauen, zu verbessern.

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kastanie
Keystone

Immer weniger Kastanienbäume in der Südschweiz: Der Klimawandel macht den Kastanien zu schaffen.

Herbstzeit ist in der Schweiz Kastanienzeit. Im Tessin hat die Ernte begonnen. Dort ist die Kastanie mehr als eine Frucht, sondern mit ihrer 2000-jährigen Geschichte ein Symbol für das Überleben der Bevölkerung südlich der Alpen, wie Giorgio Moretti, Präsident des Kastanienbauernverbands, gegenüber RSI sagt.

Doch die Kastanie ist in Bedrängnis. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gaben es im Tessin und in Graubünden über 9000 Hektar Kastanienwälder, heute sind es nur noch 400, die aktiv bewirtschaftet werden.

Die Bäume leiden unter dem Klimawandel. Hohe Temperaturen und fehlende Niederschläge machen ihnen zu schaffen. «Sie setzen den Baum unter Stress und machen ihn anfällig für Krankheiten. Diese Schäden können im Extremfall zum Absterben der Kastanienbäume führen“, sagt Marco Conedera von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft.

kuh an viehschau
Keystone / Gian Ehrenzeller

Die Schweiz im Bild

Vielleicht wird die Kuh auf unserem Bild am Ende des Tages einen Papierblumenkranz um die Hörner tragen. Sie ist gerade von der Alp zurückgekehrt und wird nun an der Viehschau in Stein im Kanton Appenzell Ausserrhoden nach Schönheit und Leistung bewertet.

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