
Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Im heutigen Briefing liegt der Schwerpunkt auf der angespannten Lage im Nahen Osten: Nach der Reisewarnung für den Libanon empfiehlt das EDA Schweizer Staatsangehörigen nun auch, den Iran zu verlassen.
Weiter sprechen wir über die Inflation, das Räderwerk der Schweizer Demokratie mit einer Volksinitiative zum Thema Medikamentenmangel – und über die TV-Serie Tschugger, die so erfolgreich ist, dass sie sogar das Image der Walliser Kantonspolizei verändert.
Viel Spass beim Lesen!

Das EDA rät Schweizer Staatsangehörigen, den Iran «mit eigenen Mitteln zu verlassen, wenn dies möglich und sicher erscheint.» Die Lage in der Region ist angespannt, nachdem Teheran am Montag Raketen auf Israel abgefeuert hat.
Die Entwicklung der Lage sei höchst ungewiss, schreibt das EDA, und rät von Reisen in den Iran ab. Laut dem Bund hielten sich im Jahr 2022 179 Schweizer Bürger:innen in der Islamischen Republik auf.
Teheran hatte am Montagabend als Vergeltung für den Tod von Hisbollah- und Hamas-Führern Israel mit 200 Raketen beschossen. «Der Iran hat einen schweren Fehler begangen und wird dafür bezahlen», warnte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
Der Bund rät ebenfalls von sämtlichen Reisen in den Libanon ab und empfiehlt Schweizer Staatsangehörigen, das Land zu verlassen. Der Flugverkehr wird zunehmend eingeschränkt: Die Airline Swiss hat angekündigt, ihre Flüge nach Beirut bis Ende November auszusetzen.
- Der Artikel von RTSExterner Link (auf Französisch).
- Die Reisehinweise des EDA für den IranExterner Link.

Die Schweiz brauche eine «medizinische
Versorgungssicherheit»: Das findet ein Komitee aus Vertretern der Medizin- und Pharmabranche – und hat diesen Donnerstag 131’542 Unterschriften für eine entsprechende Volksinitiative bei der Bundeskanzlei eingereicht.
Die Initiative «Ja zur medizinischen Versorgungssicherheit» fordert Massnahmen gegen den Mangel an wichtigen Medikamenten und medizinischen Gütern. Aktuell würden hierzulande gegen 600 Medikamente fehlen. Als Hauptursache wird der anhaltende Preisdruck genannt. Dieser habe zu Produktionsverlagerungen ins Ausland und nach Europa geführt.
Laut Initiativkomitee sind Forschung, Entwicklung, Produktion und Lagerung in der Schweiz zu stärken und verlässliche Logistikketten mit dem Ausland aufzubauen. Heute sei die Abhängigkeit von China und Indien zu gross, so die Befürworter:innen der Initiative. Um diese zu dämpfen, müsse die Zuständigkeit für die Versorgungssicherheit dem Bund übertragen und nicht mehr von den Kantonen geregelt werden.
Hinter der Initiative steht eine Allianz von 20 Verbänden und Organisationen des Gesundheitswesens. In erster Linie handelt es sich um Berufsverbände und Dachorganisationen aus der Pharmaindustrie, der Apotheker- und Ärzteschaft.
- Der Artikel von SRFExterner Link.

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Die Inflation in der Schweiz ist rückläufig, und zwar stärker als erwartet. Im September lag der Preisanstieg im Jahresvergleich bei 0,8%. Dies ist der niedrigste Wert seit Juli 2021. Analyst:innen hatten mit Werten zwischen +0,9% und +1,2% gerechnet.
Auf Monatsebene schrumpften die Preise zwischen August und September um 0,3%. Dies ist hauptsächlich auf den starken Rückgang der Preise für importierte Produkte zurückzuführen (-2,7% im Jahresvergleich und -0,5% im Monatsvergleich), während die Preise für einheimische Produkte im Jahresvergleich um 2,0% stiegen und im Monatsvergleich um 0,2% sanken.
Die Inflation in der Schweiz war 2020 noch negativ (-0,7%), stieg dann aber deutlich an und erreichte 2022 mit einem Durchschnittswert von + 2,8% den höchsten Wert seit 30 Jahren. Im Jahr 2023 lag sie bei +2,1%.
Der vom Bundesamt für Statistik berechnete Anstieg der Teuerung ist in verschiedenen Bereichen von grosser Bedeutung: von den Lohnverhandlungen über die Mieten bis hin zur Festsetzung der Alimente in Scheidungsfällen.
- Weitere Einzelheiten lesen Sie auf der Website des Corriere del TicinoExterner Link (auf Italienisch).

Hat der Erfolg der Serie «Tschugger» das Image der Walliser Kantonspolizei verändert? Dieser Frage ist SRF nachgegangen, nachdem die Schweizer Serie sogar auf Netflix zu sehen ist.
Die von David Constantin und Mats Frey geschaffene Krimikomödie spielt in einer Region, die oft als abgelegener als der Rest der Schweiz wahrgenommen wird. Doch die Ermittlungen der beiden Hauptkommissare nehmen schnell internationale Ausmasse an – und in der vierten Staffel, die morgen beim Zurich Film Festival Premiere feiert, spielt sogar das Pentagon eine Rolle.
Die ersten drei Staffeln der Serie haben das Publikum begeistert – und teils auch irritiert. Doch wie hat «Tschugger» das Ansehen der Walliser Polizei beeinflusst? Daniel Imboden, der Pressesprecher der Kantonspolizei, sieht eine positive Entwicklung: «Früher war ‹Tschugger› ein Schimpfwort. Heute hat sich die Wahrnehmung verändert. Bei der Polizei sind sich alle einig, dass die Serie ein grosser Erfolg ist.»
Nach den ersten Staffeln, so Imboden weiter, habe sich eine überraschende Nachfrage entwickelt: Zahlreiche Personen kontaktierten die Walliser Polizei, um Tassen mit dem Polizeilogo zu kaufen, die in der Serie zu sehen waren.

Bild des Tages
Korallen… gehäkelt. Die in Australien geborenen Zwillingsschwestern Margaret und Christine Wertheim posieren mit ihren „Crochet Coral Reef“-Kunstwerken während der Pressevorführung der Ausstellung „Thalassa! Thalassa! Imagining the Sea“ im Kantonalen Kunstmuseum in Lausanne.

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