Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen
Konserven im Regal

Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Der Bund hat heute einen Online-Rechner lanciert, der je nach Haushaltsgrösse angibt, welchen Notvorrat an lebensnotwendigen Gütern jede brave Bürgerin und jeder brave Bürger zu Hause lagern sollte.

Die Produktauswahl ist nicht nur nützlich, sie gibt auch Einblicke in die sehr unterschiedlichen Essgewohnheiten des Landes. Wer zum Beispiel wie ich aus dem italienischsprachigen Raum kommt, für den ist die Entscheidung zwischen Fasten und den vom Online Tool empfohlenen Fleischkäse-Konserven nicht so einfach.

Daneben geht es im heutigen Briefing um illegales Glücksspiel, die Vertretung von Frauen in Schweizer Sportverbänden und die Rangliste der besten Bahnhöfe Europas.

Gute Lektüre!

Person beim Glücksspiel
Keystone / Gaetan Bally

Die Zahl der illegalen
Online-Casinos in der Schweiz nimmt weiter zu
. Die Eidgenössische
Spielbankenkommission hat seit 2019 bereits knapp 2000 von ihnen gesperrt.

«Wir vermuten, dass wir nur die Spitze des Eisberges erkannt haben», sagt Thomas Fritschi, Sekretariatsleiter der Eidgenössischen Spielbankenkommission. Es ist schwierig zu wissen, wie viele Online-Casinos es gibt, die keine Genehmigung haben. Das Problem ist, dass «das Eröffnen einer neuen illegalen Webseite wesentlich einfacher ist als das Schliessen einer illegalen Webseite», sagt er. Das Eröffnen dauert ein paar Minuten, während die Behörden ihrerseits Tage brauchen, bis sie ein illegales Onlinespiel gesperrt haben.

Vor allem für die Spielsüchtigen ist das illegale Online-Casino gefährlich. Bei gewissen illegalen Anbietern fehlt die Suchtprävention. Dies hat auch Folgen für das Sozialwerk AHV. Im Gegensatz zu den legalen Casinos zahlen die illegalen nichts in den AHV-Topf ein.

Die meisten Anbieter von illegalen Geldspielen stammen aus Gibraltar und Malta. «Die Firmen agieren dort legal. Das heisst, das ist eine legale Firma, beispielsweise in Malta oder in Gibraltar, die ein Onlineangebot hat, das dann eben auch in der Schweiz ankommt. Hier ist es illegal. Wir sperren diese Seite, aber wir können die Täter nicht belangen«, sagt Fritschi. Für die Schweizer Behörden ist es, kurz gesagt, ein Kampf gegen Windmühlen.

Dosenravioli
Keystone / Gaetan Bally

Der Bund hat heute zusammen mit Detailhändlern eine neue nationale Kampagne lanciert, welche die Bevölkerung dazu auffordert, sich einen Notvorrat an Lebensmitteln anzulegen.

«Notvorräte sind eine einfache und sehr wirksame Massnahme für den Krisenfall, welche die Versorgungssicherheit für einige Tage gewährleisten kann», heisst es in einer Erklärung. Die Informationskampagne wird am 13. Oktober, dem «Internationalen Tag der Katastrophenvorsorge», offiziell gestartet.

Während des Kalten Kriegs war es in Schweizer Familien üblich, einen Vorrat an Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs im Haus zu haben. Diese Gewohnheit ist jedoch in Vergessenheit geraten. Nun wollen die Behörden die Praxis wiederbeleben, auch angesichts der Pandemie und Naturkatastrophen, die das Land in letzter Zeit heimgesucht haben.

Neben theoretischen Informationen bietet die Kampagne praktische Hilfsmittel, Tipps und einen RechnerExterner Link, der helfen soll, den eigenen Notvorrat entsprechend den Bedürfnissen des Haushalts aufzubauen.

  • Der Beitrag auf RSIExterner Link (auf Italienisch)
  • Mehr dazu: «Notvorräte, die Schatzkammer jedes Schweizer Haushalts», ein Artikel von tvsvizzera.it (auf Italienisch)
Sportministerin Viola Amherd mit Mikrofon an einem Anlass
Keystone / Anthony Anex

Viele Schweizer Sportverbände tun
sich schwer, die von Sportministerin Viola Amherd geforderte 40-Prozent-Quote
von Frauen in Führungspositionen
zu erreichen.

Dieser Prozentsatz muss bis Ende Jahr erreicht werden. Verbände, die ab dem 1. Januar 2025 nicht eine ausreichende Anzahl von Frauen in ihren Führungsgremien haben, könnten ihre Fördergelder verlieren.

Für viele Verbände ist es jedoch ein Spiel, das sie kaum gewinnen können. So sagt Luca Filippini, Präsident des Schweizer Schiesssport-Verbandes (SSV), angesichts des engen Zeitrahmens sei dies ein unrealistisches Ziel. Im fünfköpfigen Vorstand des SSV sitzt derzeit nur eine Frau. «Wir haben grundsätzlich Mühe, Leute für den Vorstand zu finden, unabhängig vom Geschlecht», sagt Filippini und weist darauf hin, dass Frauen im Schiesssport traditionell unterrepräsentiert sind. Eine ähnliche Situation besteht im Fussball.

Unbesorgt hingegen zeigt man sich beim Volleyballverband Swiss Volley, der bereits seit vier Jahren die Geschlechterquote von 40% erfüllt und mit Nora Willi gar eine Präsidentin hat. Hingegen hat der Dachverband Swiss Olympic den geforderten Prozentsatz noch nicht erreicht. Doch Verbandsmanagementleiterin Karin Wunderlin ist zuversichtlich, dass der Verband ab dem neuen Jahr mit gutem Beispiel und der Erfüllung der Geschlechterquote vorangehen wird.

Ein Verlust der Fördermittel ist unwahrscheinlich. Ist ab Januar die Vorgabe nicht erfüllt, kann ein Verband beim Bundesamt für Sport eine schriftliche Begründung einreichen und entsprechende Massnahmen zur Frauenförderung aufzeigen.

Rolltreppe an einem Bahnhof
Keystone / Valentin Flauraud

Die beiden besten
Bahnhöfe Europas sind Schweizer.
Die
Bahnhöfe von Bern und Zürich führen die Rangliste des European Railway Station
Index an.

Die Erhebung umfasste die 50 verkehrsreichsten Bahnhöfe Europas. In der Schweiz wurden nur die beiden Bahnhöfe in Zürich und Bern berücksichtigt, die das Ranking auch dominieren. Ausschlaggebend waren Faktoren wie das Billettangebot, Einkaufsmöglichkeiten, Zugang für Menschen mit Behinderungen, Verbindungen und kostenloses WLAN. Zürich erreichte 101 Punkte von maximal 118, Bern 94.

Ebenfalls aufs Treppchen schaffte es Utrecht in Holland. Es folgen drei Pariser Bahnhöfe (Gare du Nord, Gare de Lyon und Gare Montparnasse). Die erste italienische Stadt, die im Ranking auftaucht, ist Roma Termini, die gleich nach Wien an achter Stelle kommt. In Deutschland ist der Leipziger Hauptbahnhof mit Platz 11 der beste Bahnhof des Landes.

Die deutschen Bahnhöfe schneiden allgemein weniger gut ab und belegen mit zwei Berliner Bahnhöfen (Zoologischer Garten und Ostkreuz – dritter bzw. letzter Platz) und dem Bremer Hauptbahnhof die letzten drei Plätze. Damit schneiden sie schlechter ab als Florenz Santa Maria Novella auf Platz 47.

Nasser Asphalt im Herbst
Keystone / Salvatore Di Nolfi

Die Schweiz im Bild

So sieht es heute aus. Kaum eine Ecke in der ganzen Schweiz, in der es am 8. Oktober 2024 nicht geregnet hat.

Falls Sie dies an einem tropischen Strand lesen, die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut und ein erfrischendes Getränk in der Hand, lassen Sie es uns bitte nicht wissen.

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Debatte
Gastgeber/Gastgeberin Bruno Kaufmann

Wie gehen Sie gegen Fake News und Desinformation vor?

Wo begegnen Ihnen Fake News? Welche Strategien gegen Fake News gibt es in Ihrem Wohnland?

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