Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Das Klischee der Schweizer Präzision und Sauberkeit spiegelt sich oft in der Realität wider, und man ist überrascht, wenn man auf eine Ausnahme stösst. Heute ist die Überraschung noch grösser, denn es sind die Schweizer Spitäler, die in der Kritik stehen. In den meisten von Swissmedic inspizierten Spitälern wurden Mängel festgestellt, zum Beispiel bei der Hygiene oder der Lagerung von Medizinprodukten.
Weitere Themen des heutigen Briefings sind Hochschulrankings, die ersten eidgenössischen Abstimmungen im Jahr 2025 und der Ärger der Bäuerinnen und Bauern über die Sparpläne des Bundes.
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In Schweizer Spitälern bestehen Mängel bei der Desinfektion, Sterilisation, Verpackung und Lagerung von Medizinprodukten. Dies hat Swissmedic bekanntgegeben. Das Gesundheitswesen verspricht Besserung.
Gemäss dem Bericht der Schweizerischen Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel und Medizinprodukte wurden in fast allen der 25 inspizierten Spitäler Mängel festgestellt.
Im Vergleich zu den Inspektionen 2021-2022 hat sich die Situation im vergangenen Jahr verschlechtert. Im Jahr 2023 wurden bei 91% aller Inspektionen Mängel bei der Reinigung und Desinfektion festgestellt. 81% der Spitäler wiesen Mängel bei der Verpackung und Lagerung von Medizinprodukten auf.
Für Kristian Schneider, Direktor des Spitals Biel und Vizepräsident des Spitalverbands H+, «hilft uns der Bericht von Swissmedic, besser zu werden». Er betont aber auch, dass die Sicherheit der Patientinnen und Patienten nicht gefährdet sei und die Schweiz in Sachen Hygiene weiterhin zu den führenden Ländern gehöre. Die betroffenen Spitäler müssen noch die notwendigen Massnahmen ergreifen, um die Anforderungen von Swissmedic zu erfüllen.
Die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich ETHZ bestätigt auch in diesem Jahr ihre Position als beste Hochschule Kontinentaleuropas. Weltweit belegt sie im «Times Higher Education Ranking» den 11. Rang.
Die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne EPFL belegt in der Schweiz den zweiten und weltweit den 32. Rang und konnte sich gegenüber dem Vorjahr um einen Platz verbessern.
Auf den ersten zehn Plätzen des Rankings vor den Schweizer Unis finden sich ausschliesslich US-amerikanische und britische Universitäten, allen voran die University of Oxford, gefolgt vom Massachusetts Institute of Technology MIT und der Harvard University.
Das Ranking basiert auf 18 Indikatoren, darunter Lehre, Forschung, Wissenstransfer und internationale Ausrichtung, und umfasst insgesamt 2092 Universitäten. Die Universität Zürich, die früher an dem Ranking teilgenommen hatte, kritisierte das Ranking und beschloss im März, nicht mehr daran teilzunehmen.
- Über das Ranking berichtete ebenfalls SRF NewsExterner Link.
Am 9. Februar 2025 wird das Schweizer Stimmvolk auf eidgenössischer Ebene über eine einzige Vorlage abstimmen: die Volksinitiative «Für eine verantwortungsvolle Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen (Umweltverantwortungsinitiative)». Dies hat der Bundesrat heute entschieden.
Die von den Jungen Grünen unterstützte Verfassungsänderung verlangt einen grundlegenden Umbau des Wirtschaftssystems, bei dem der Umweltschutz klar im Zentrum steht. Sie wurde im letzten Februar mit 105’940 gültigen Unterschriften eingereicht.
Die Jungen Grünen wollen, dass sich alle wirtschaftlichen Aktivitäten in der Schweiz im Einklang mit den natürlichen Grenzen der Erde entwickeln. Dabei geht es um sechs Bereiche: Klima, Biodiversität, Wasserverbrauch, Bodennutzung, Luftverschmutzung sowie Stickstoff- und Phosphoreinträge. Auch Importe sollen berücksichtigt werden. Die Initiative zielt auch auf eine Abkehr von fossilen Energieträgern.
Regierung und Parlament verzichten auf einen direkten oder gesetzlichen Gegenvorschlag und rufen die Stimmberechtigten zur Ablehnung der Initiative auf, die laut Bundesrat enorme Kosten verursachen würde. Die Exekutive ist der Ansicht, dass die geltenden Bestimmungen ausreichen, um die natürlichen Ressourcen zu schonen.
Die Landwirtschaft hat heute auf dem Bundesplatz in Bern gegen die Sparmassnahmen des Bundes protestiert. Die Landwirtschaft sei nicht für die Budgetprobleme verantwortlich und dürfe nicht die Hauptlast einer unausgegorenen Finanzpolitik tragen, so der Schweizerische Bauernverband.
Der Bundesrat hat am 20. September ein Paket von 60 Sparmassnahmen im Umfang von über drei Milliarden Franken pro Jahr vorgestellt, das auf dem Bericht einer Expertengruppe unter der Leitung von Serge Gaillard basiert, dem ehemaligen Direktor der Eidgenössischen Finanzverwaltung.
Diese Massnahmen (die alle Bereiche mit Ausnahme der Armee betreffen) beinhalten Kürzungen der Agrarsubventionen um 210 Millionen pro Jahr. Der Bauernverband ist der Ansicht, dass «der Bundesrat mit seinen Sparmassnahmen […] einen Sektor trifft, der immer mehr leistet und ohnehin schon anfällig ist».
Gemäss den an einer Medienkonferenz präsentierten Zahlen ist der Anteil der Landwirtschaft am Bundeshaushalt in 20 Jahren von 7,4 auf 4,7% im letzten Jahr gesunken. Der Gesamtbeitrag blieb jedoch stabil bei rund 3,6 Milliarden Franken.
- Unser Partnermedium tvsvizzera.it hat heute auf Italienisch darüber berichtet.
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