Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
An unsere Schweizer Mitbürgerinnen und Mitbürger in den USA: Herzlichen Glückwunsch zum Wahltag!
Hier in Europa spüren viele von uns die möglichen Auswirkungen der bevorstehenden Wahlergebnisse in den Vereinigten Staaten. Als Frau, die selbst viele Jahre in den USA gelebt hat, bin ich vom Ausgang der Präsidentschaftswahlen emotional betroffen. Ich werde sogar an einer Wahlkampfveranstaltung in Zürich teilnehmen.
Zum Zeitpunkt dieses Briefings ist das Rennen noch sehr eng. Die New York Times berichtet, dass die demokratische Kandidatin Kamala Harris in den Umfragen bei 49 Prozent liegt, während der ehemalige Präsident Donald Trump mit 48 Prozent nur einen Punkt dahinter liegt.
Die nächsten Tage werden uns eine neue US-Präsidentin oder einen neuen US-Präsidenten und damit auch Reaktionen aus dem In- und Ausland bringen, doch zunächst haben wir hier noch einige Nachrichten von heute für Sie.
Im Briefing: Eine Schweizer Zeitung stellt eine dringende Frage zum Freizügigkeitsabkommen zwischen der Schweiz und der EU, ein Schweizer Schönheitschirurg teilt seine Vision für die Zukunft der rekonstruktiven Brustchirurgie, und wir verraten, wie die Schweizerinnen und Schweizer bei den US-Wahlen abstimmen würden.
Sonnige Grüsse aus Bern
Der EU-Botschafter entfacht eine Debatte über Beziehungen Schweiz-EU.
Die Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU standen in der vergangenen Woche im Mittelpunkt mehrerer hitziger Debatten. In einer lebhaften Fernsehdiskussion warf der EU-Botschafter Petros Mavromichalis der Schweiz vor, sich die EU-Gesetzgebung «herauszupicken».
Ein zentraler Streitpunkt ist die Zuwanderung: Während die Schweiz strengere Beschränkungen durchsetzen will, würde dies gegen das Freizügigkeitsabkommen mit der EU verstossen (siehe unser jüngstes Wochenbriefing).
Die Neue Zürcher Zeitung weist darauf hin, dass die Freizügigkeit auf Gegenseitigkeit beruht, aber auf 11 EU-Bürgerinnen und -Bürger, die in die Schweiz ziehen, nur eine Person aus der Schweiz kommt, die in die EU zieht. Im vergangenen Jahr zogen 64’000 Personen aus der EU in die Schweiz, vor allem aus den drei grössten Nachbarländern der Schweiz, die auch wichtige Quellen der Arbeitsmigration sind. Umgekehrt verliessen nur 5800 Schweizerinnen und Schweizer die Schweiz in Richtung EU oder EFTA.
Diese Zahlen sind jedoch mit Vorsicht zu geniessen. Die Schweizer Einwanderungsdaten sind zwar detailliert, aber die Zahl der Schweizerinnen und Schweizer, die ins Ausland ziehen, umfasst nur diejenigen, die sich von ihrem ständigen Wohnsitz in der Schweiz abmelden. Schweizerinnen und Schweizer, die in der Schweiz angemeldet bleiben oder nur sporadisch zu Besuch kommen, werden in der Statistik nicht berücksichtigt.
- Der Artikel in der Neuen Zürcher ZeitungExterner Link (Paywall).
Es gibt Neuerungen in der rekonstruktiven Brustchirurgie.
In der Schweiz wird jedes Jahr bei rund 6500 Frauen Brustkrebs diagnostiziert, wovon sich etwa 30% einer Brustamputation unterziehen müssen. Viele dieser Frauen entscheiden sich nach der Operation für eine Brustrekonstruktion.
Die Westschweizer Zeitung 24Heures sprach kürzlich mit Yves Harder, Leiter der Abteilung für rekonstruktive Chirurgie am Universitätsspital Lausanne, über die Möglichkeiten, die Frauen nach einer Mastektomie zur Verfügung stehen, und seine Hoffnungen für die Zukunft der rekonstruktiven Chirurgie.
Harder erläuterte, dass Frauen derzeit im Wesentlichen zwei Möglichkeiten haben: Prothesen oder die «Lappen»-Technik. Die Lappentechnik wird in der Regel angewandt, wenn nach einer Brustamputation oder Bestrahlung nicht genügend Brustgewebe für ein Implantat vorhanden ist, wobei Fettgewebe von einer anderen Körperstelle der Patientin oder von einer Spenderin transplantiert wird.
Etwa 60% der Frauen entscheiden sich für Prothesen (allgemein als Silikonimplantate bekannt), da sie nur einen einzigen Eingriff erfordern. Harder warnt jedoch davor, dass Implantate sich im Laufe der Zeit verlagern, verhärten oder reissen können, so dass sie später ersetzt werden müssen. Harder hofft, dass Labors in Zukunft in der Lage sein werden, Brustgewebe aus den eigenen Zellen der Patientinnen zu züchten.
- Das Interview von 24HeuresExterner Link (Franz., Paywall).
In der Schweiz werden Kryptowährungen zunehmend für kriminelle Zwecke verwendet.
Rund 10% der Meldungen wegen Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung in der Schweiz betreffen heutzutage Kryptowährungen.
Im Jahr 2018 gab es in der Schweiz weniger als zehn Finanzintermediäre, die im Kryptowährungsmarkt tätig waren. Heute ist diese Zahl auf über 200 angestiegen, wie das italienischsprachige Schweizer Radio RSI berichtet. Verdächtige Transaktionen mit Kryptowährungen in der Schweiz sind laut der Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) von «einer Handvoll» im Jahr 2018 zu täglichen Ereignissen geworden.
Während Zug als globales «Crypto Valley» bekannt ist, entwickelt sich auch Lugano im Kanton Tessin zu einem Kryptowährungszentrum. Kürzlich fand in Lugano ein Forum zu «Plan B» statt, einem Projekt zur Förderung der Nutzung von Kryptowährungen. «Plan B», eine Zusammenarbeit zwischen der Stadt Lugano und dem Kryptowährungsunternehmen Tether, zielt darauf ab, die Bitcoin-Technologie zu nutzen, um die Finanzinfrastruktur der Stadt zu verbessern.
Die Schweiz hat sich den internationalen Bemühungen zur Bekämpfung der Kriminalität im Zusammenhang mit Kryptowährungen angeschlossen. Gegen Tether, das Unternehmen, das mit Luganos «Plan B» zusammenarbeitet, wird jedoch Berichten zufolge in den USA wegen angeblicher Verwicklung in Drogenhandel, Terrorismus und Cyberkriminalität ermittelt.
- Lesen Sie mehr darüber im Artikel von RSIExterner Link (Ital.).
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Die Schweizer Unterstützung für Trump in einer US-Wahlumfrage überrascht.
Eine kürzlich durchgeführte Online-Umfrage zeigt, dass 61% der befragten Schweizerinnen und Schweizer für die demokratische Kandidatin Kamala Harris stimmen würden, wenn sie könnten, während 25% den Republikaner Donald Trump unterstützen würden.
Die Unterstützung für Trump ist in der Schweiz im Vergleich zu den Nachbarländern relativ hoch. In Deutschland würden nur 13% für den Ex-Präsidenten stimmen, in Frankreich und Italien sind es 16% bzw. 18%.
In Dänemark ist die Unterstützung für Trump am geringsten, nur 4% unterstützen den republikanischen Kandidaten, während sie in Serbien mit 59% am höchsten ist.
- Mehr über die UmfrageExterner Link lesen Sie im Blick.
Die Schweiz im Bild
Während der Nebel über den tiefer gelegenen Städten der Schweiz hängt, schwebt eine Seilbahn über den Wolken auf den Hohen Kasten im Kanton Appenzell Innerrhoden.
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