Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Das Tauziehen um die Finanzierung von erneuerbaren Energien für die ärmsten Länder hat heute in Baku, Aserbaidschan, begonnen, wo die COP29 eröffnet wurde. Die Schweizer Delegation will konkrete Vorschläge zur Erweiterung der Liste der Geberländer vorlegen. Sie dürfte aber auf heftigen Widerstand von Ländern wie China stossen.
Während in der Schweiz der Wirtschaftsminister über die Wirtschaftsbeziehungen mit den USA spricht, haben die Menschen im bündnerischen Brienz ganz andere Sorgen. Die Geröllmassen, die sich über dem Bergdorf auftürmen, bewegen sich stärker. Die Behörden haben die Einwohnerinnen und Einwohner aufgefordert, sich auf eine mögliche erneute Evakuierung vorzubereiten.
Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre
Die UNO-Klimakonferenz (COP29) ist heute in Baku (Aserbaidschan) eröffnet worden. Mit dabei ist auch die Schweiz. Sie hat zusammen mit Kanada als erstes Land klare Kriterien für die Erhöhung der Geberbeiträge an die Finanzierung von Klimaprojekten in armen Ländern vorgelegt.
Ziel des Gipfels, der bis am 22. November dauert, ist die Verabschiedung eines neuen Klimafinanzierungsziels. «Niemand bestreitet, dass die Industrieländer verpflichtet sind, sich an der Klimafinanzierung zu beteiligen», sagt Felix Wertli, Schweizer Chefunterhändler an der COP29, gegenüber SWI swissinfo.ch. «Allerdings finden wir, dass auch die Entwicklungsländer, die heute viele Emissionen verursachen und über die wirtschaftliche Kapazität dazu verfügen, einen Beitrag leisten sollten.» Diese Forderung richtet sich namentlich an China, das zum weltweit grössten Emittenten aufgestiegen ist.
Die Schweiz schlägt vor, die Gruppe der Geberländer nach zwei Modellen zu erweitern. Das erste Modell berücksichtigt die zehn Länder mit den heute höchsten CO2-Emissionen und einem Bruttonationaleinkommen pro Kopf (zu Kaufkraftparität) von über 22’000 US-Dollar. Das zweite Modell berücksichtigt Länder mit kumulierten Emissionen von mindestens 250 Tonnen pro Kopf seit 1990 und einem bereinigten Bruttonationaleinkommen pro Kopf von mehr als 40’000 US-Dollar.
- Ausführliche Erläuterungen finden Sie im Artikel meines Kollegen Luigi Jorio,
In einem Interview mit «Le Matin Dimanche» äussert sich der Schweizer Wirtschaftsminister Guy Parmelin zu den Folgen der Wahl von Donald Trump für die Schweiz und zu einer möglichen Wiederbelebung des Freihandelsabkommens mit den USA.
Die USA seien die wichtigste wirtschaftliche Handelspartnerin der Eidgenossenschaft, noch vor Deutschland, erinnerte der Minister, der die Probleme relativiert, die durch Trumps protektionistische Politik entstehen könnten. «Wir haben [zwischen 2016 und 2020] gut mit Trump zusammengearbeitet. Er hat uns mit der Einführung von Zöllen auf Stahl und Aluminium das Leben schwer gemacht, aber in anderen Bereichen funktioniert der Handel gut», so Parmelin.
Auf die unter anderem vom Wirtschaftsverband Swissmem geforderte Wiederaufnahme der Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit den USA angesprochen, sagte der Bundesrat, eine neue Analyse könne sinnvoll sein.
Er fügt aber hinzu: «Die grosse Herausforderung für uns ist die Landwirtschaft. Daran sind die letzten Verhandlungen gescheitert. Das Problem ist einfach: Wir können nicht täglich 20 Kilo Rindfleisch essen, um die amerikanischen Importe und die Schweizer Produktion zu absorbieren. Noch mehr Druck auf unsere Landwirtschaft auszuüben […], ist nicht akzeptabel.»
- Das Interview mit Guy ParmelinExterner Link (Franz., Paywall).
Das Leben in der Bündner Gemeinde Brienz-Brinzauls könnte einmal mehr auf den Kopf gestellt werden. Denn die Behörden haben die Bevölkerung aufgefordert, sich darauf vorzubereiten, das von einem Erdrutsch bedrohte Dorf zu verlassen.
«Bereiten Sie sich bitte umgehend darauf vor», sagte Pascal Porchet, Chef des kantonalen Amts für Militär und Bevölkerungsschutz, am Wochenende an einem Informationsabend für die Bevölkerung. Es drohe eine Evakuierung von mehreren Monaten. Die Bewohnerinnen und Bewohner wurden aufgefordert, alles mitzunehmen, was nicht mit Geld ersetzt werden kann.
Die Behörden schätzen, dass bis zu 1,2 Millionen Kubikmeter Geröll aus dem Erdrutsch, der sich über dem Dorf abzeichnet, nach unten rutschen könnten. Diese Masse ist sehr feucht, und es wird befürchtet, dass ein Erdrutsch weiter in das Dorf vordringen könnte als im Juni 2023. Damals war er vor den Toren des Dorfs zum Stillstand gekommen, das etwa einen Monat zuvor evakuiert worden war.
Die Schweiz feiert 50 Jahre Wiederansiedlung des Luchses, die 1974 im Naturschutzgebiet Creux-du-Van im Kanton Neuenburg begann.
Damals wurde ein Luchspaar aus der Slowakei ausgewildert. Am Anfang der Wiederansiedlung stand der politische Wille, die Beutegreifer wieder in die Wälder zurückzubringen, damit sich diese erholen können. Die Regeneration der Wälder wurde damals durch die übermässige Präsenz von Schalenwild erschwert, das sich von den jungen Trieben der Bäume ernährte.
Heute, 50 Jahre später, leben in der Schweiz rund 200 Luchse. Zum Zeitpunkt der Wiederansiedlung wurde die Bevölkerung nicht informiert, um zu verhindern, dass Panik ausbricht und die Raubkatze gejagt wird.
Die Rückkehr des Raubtiers habe dennoch Besorgnis ausgelöst, sagt Yves Bongard von der Neuenburger Sektion des Vereins «Avenir Loup Lynx Jura». Doch mit der Zeit habe sich die anfängliche Angst in Bewunderung gewandelt, und heute gelte die Wiederansiedlung des Luchses als Erfolg.
Die Schweiz im Bild
Velofahrerinnen und Velofahrer nehmen an einer von «Klimastreik_zh» organisierten Demonstration in Zürich gegen den Autobahnausbau in der Schweiz teil, über den am 24. November abgestimmt wird.
Der Verein ist der Ansicht, dass der Autobahnausbau zu mehr Verkehr und zu einem massiven Verlust von Grünflächen führen wird, da rund 400’000 m2 Land asphaltiert werden sollen.
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