Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
In der heutigen Auswahl geht es viel um Zahlen und Statistiken. Die Kurven zeigen immer nach unten, egal ob in der Industrie, der Landwirtschaft oder in der Religion.
Und zum Schluss noch eine gute Nachricht: Eine prestigeträchtige Uhr findet wieder zu ihrer rechtmässigen Besitzerin zurück.
Viel Spass beim Lesen!
Die Wetterbedingungen in diesem Jahr wirken sich in der Schweiz auf die Landwirtschaft aus. Bei den meisten Kulturen fielen die Ernten mit geringen Erträgen aus.
Starke Niederschläge und ein Mangel an Licht prägten das Jahr 2024. Keine optimalen Bedingungen für die landwirtschaftliche Produktion. Der Produktionsrückgang betraf die meisten Sektoren, besonders ausgeprägt war er aber bei Brotgetreide.
Die Ernten im Jahr 2024 lagen deutlich unter jenen des Vorjahres: 31,6% weniger Brotweizen, 45,8% weniger Dinkel und 29,4% weniger Roggen – die schlechteste Brotgetreideernte seit 25 Jahren. Ein deutlicher Rückgang gab es auch bei Futtergetreide und Raps zu verzeichnen.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hätten solche Ernten wahrscheinlich noch zu einer Nahrungsknappheit oder gar einer Hungersnot geführt. Heutzutage besteht jedoch kein Grund zur Sorge. Der Bundesrat hat letzten Monat eine Erhöhung der Importe genehmigt, die Lagerbestände reichen daher bis zur nächsten Ernte aus, versichtert die Schweizerische Branchenorganisation für Getreide, Ölsaaten und Eiweisspflanzen (Swiss Granum).
- Der Artikel von RTS InfoExterner Link (auf Französisch)
Die Schweizer Stahlbranche kämpft bereits seit einiger Zeit mit Problemen. Einen weiteren Schock gab es am Freitag, als der Stahlkonzern Swiss Steel eine Entlassungswelle ankündete.
Der Konzern teilte mit, dass er insgesamt 800 Vollzeitstellen in der Schweiz und im Ausland abbauen werde. In der Schweiz streicht Swiss Steel 130 der 750 Arbeitsplätze im Werk Emmenbrücke (Luzern), sowohl in der Produktion als auch im administrativen Bereich. Die natürliche Fluktuation werde hierfür voraussichtlich nicht ausreichen, heisst es. Darum rechnet das Unternehmen damit, 80 Mitarbeitenden die Kündigung aussprechen zu müssen.
Der Konzern begründet diesen Schritt mit den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der anhaltend schwachen Nachfrage. „Diese Massnahmen zielen darauf ab, die Sicherheit an den Produktionsstandorten in der Schweiz, in Deutschland und in Frankreich langfristig und optimiert zu gewährleisten“, heisst es in der am Freitag veröffentlichten Mitteilung.
Allerdings hat die gesamte Schweizer Stahlbranche mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Am vergangenen Wochenende demonstrierten mehr als tausend Menschen vor dem Stahlwerk in Gerlafingen (Solothurn), welches 120 Stellen streichen will. Neben der sinkenden Nachfrage wird die Branche auch durch die mittlerweile hohen Energiepreise in Bedrängnis gebracht. Das Parlament diskutiert aktuell Pläne zur Unterstützung dieses als «stategisch» bezeichneten Sektors.
- RSIExterner Link hat zum Stellenabbau von Swiss Steel berichtet (auf Italienisch).
- Den Stand der Pläne zur Unterstützung der Schweizer Stahlwerke lesen Sie in diesem Artikel der Tageszeitung Le TempsExterner Link. (Paywall und auf Französisch)
Die Schweizer Bevölkerung verliert zunehmend den Glauben. Die offiziellen Kirchen erleben einen regelrechten Exodus von Gläubigen und die Hälfte der Bevölkerung gibt an, nicht an Gott zu glauben.
Die Kirchen leeren sich weiter. Die römisch-katholische Kirche in der Schweiz verzeichnete im Jahr 2023 den mit Abstand grössten Exodus an Gläubigen: 67’497 Personen traten aus – im Vergleich zu 34’561 im Jahr zuvor. Einen Höchststand an Austritten verzeichnete auch die evangelisch-reformierte Kirche mit 39’233 im Jahr 2023 (2022 waren es 30’102).
Der bereits seit mehreren Jahren zu beobachtende Rückgang der Gläubigen lässt sich unter anderem durch eine zunehmend distanzierte institutionelle Bindung an die Kirchen erklären. Das Schweizerische Pastoralsoziologische Institut (SPI), das die Statistiken am Donnerstag veröffentlichte, stellte fest, dass auch die zunehmenden Enthüllungen von Fällen sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche eine Rolle bei der Abwendung spielen.
Noch bedenklicher für die Kirchen ist, dass eine Mehrheit der Bevölkerung (52,6%) nicht mehr an Gott glaubt, wie die zweite Ausgabe der Meinungsumfrage „Wie geht’s, Schweiz?“ ergab, die das Forschungsinstitut GFS Bern im Auftrag der SRG durchgeführt hat. Die Umfrage zeichnet das Bild einer vorwiegend rational denkenden Bevölkerung: 75,9% der Befragten glauben stark an die Wissenschaft. Im Gegensatz dazu glauben 49% überhaupt nicht an ein Leben nach dem Tod und 54,2% überhaupt nicht an ausserirdisches Leben.
- Weitere Resultate zum Thema Glaube aus der Umfrage finden Sie im Artikel von SWI swissinfo.ch.
Get back to where you once belonged: Diese Worte aus einem der letzten Lieder der Beatles treffen perfekt auf die Geschichte von John Lennons Schweizer Uhr zu.
Die Uhr von John Lennon kann nun nach New York zurückkehren. Das Bundesgericht hat entschieden, dass Yoko Ono – die Witwe von John Lennon – die rechtmässige Eigentümerin des Objekts ist. Damit endet ein jahrelanger Rechtsstreit.
Yoko Ono hatte Lennon die Uhr 1980 geschenkt, zwei Monate bevor der Sänger vor seinem Wohnhaus in New York ermordet wurde. 2005 wurde die Uhr von Yoko Onos Fahrer gestohlen und 2014 an einen italienischen Sammler verkauft, dann einem Auktionshaus anvertraut und zur Schätzung nach Genf gebracht. Das Auktionshaus benachrichtigte Yoko Ono, die daraufhin ein Verfahren einleitete, um die Uhr zurückzubekommen.
Die Uhr ist ein Chronograph von Patek Philippe mit Mondphasenanzeige. Auf der Rückseite liess Yoko Ono die Worte «(JUST LIKE) STARTING OVER LOVE YOKO 10-9-1980 N.Y.C» eingravieren.
- Die Geschichte von John Lennons Uhr auf RTS InfoExterner Link (auf Französisch)
Die Schweiz im Bild
Züge bringen sowohl Jungs wie auch Mädchen zum Träumen. Dieses Foto wurde in einem Depot der SBB anlässlich des Aktionstags „Zukunft mit allen Sinnen“ aufgenommen. Das Ziel war unter anderem, Geschlechterstereotypen bei der Berufswahl aufzubrechen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Übertragung aus dem Französischen mit Hilfe von DeepL: Claire Micallef
In Übereinstimmung mit den JTI-Standards