
Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Regnerische Grüsse aus Bern. Ich hoffe, bei Ihnen scheint die Sonne und Sie können ein gekühltes Getränk geniessen, vielleicht einen Eiskaffee oder einen Cocktail.
Wir beginnen unser heutiges Briefing mit einem der schweizerischsten Themen: dem Bankwesen. Aber keine Sorge! Wenn Ihnen dieses Thema zu trocken ist, gibt es in diesem Briefing auch ein Social-Media-Drama und einen Blick auf ein Stück Beatles-Geschichte, das zum Verkauf steht.
Ausserdem: In welchem Kanton wird der Mindestlohn bald erhöht?
Lesen Sie weiter und finden Sie es heraus!

Schweizer Banken machen Gewinne, versagen aber bei der Nachhaltigkeit.
Ein aktuelles Ranking von WWF Schweiz zeigt, dass keine der 15 grössten Schweizer Banken die internationalen Klima- und Biodiversitätsziele erfüllt.
Die Banken erreichten im Durchschnitt nur 2,2 von 5 Punkten und wurden damit als «durchschnittlich» eingestuft. Bei der Bewertung, die auf 32 Kriterien basiert, wurden die Kerngeschäftsaktivitäten, die Unternehmensführung und die Umweltauswirkungen untersucht.
Am besten schnitt die Zürcher Kantonalbank ab, während die St. Galler Kantonalbank und Valiant am schlechtesten bewertet wurden. Das einzige französischsprachige Institut auf der Liste, die Banque Cantonale Vaudoise, belegte den zehnten Platz.
Obwohl seit dem letzten Ranking im Jahr 2021 einige Fortschritte erzielt wurden, erreichte keine Bank die Kategorien «Pionier» (4 Punkte) oder «Visionär» (5 Punkte). Kredit- und Finanzierungsgeschäfte sind nach wie vor die problematischsten Bereiche, die erheblich zu den Kohlenstoffemissionen beitragen. Der Bausektor, der stark von Bankfinanzierungen abhängt, ist für fast 40% des Energieverbrauchs in der Schweiz verantwortlich.
- Der Artikel von WatsonExterner Link (auf Französisch).
- Vollständige Pressemitteilung von WWF SchweizExterner Link und Informationen zur Rangliste.

Kontroversen in den sozialen Medien: Schweizer Parlamentarier und öffentlich-rechtlicher Sender im Visier.
Diesen Sommer twitterte Nationalrat Andreas Glarner (im Bild) von der rechtskonservativen SVP: «Sollten wir nicht langsam einer Religion Einhalt gebieten, deren Angehörige ihren Forderungen nach Kopftuch, Sonderrechten, Kalifaten, Minaretten, Gebetsrufern, Scharia-Gerichten usw. durch Sprengstoffanschläge, Angriffe auf Weihnachtsmärkte und Messerattacken auf unbescholtene Bürger Nachdruck verleihen … #stoppislam»
Die nationalrätliche Kommission, welche die Immunität überwacht, hat gestern entschieden, dass Glarners Tweet nicht durch die parlamentarische Immunität geschützt ist, da er in keinem Zusammenhang mit seinen offiziellen Aufgaben steht. Die Immunität gilt nur für Tätigkeiten, die in direktem Zusammenhang mit einem politischen Mandat stehen.
Die Berner Staatsanwaltschaft hatte die Aufhebung der Immunität Glarners beantragt, um den Tweet nach den Schweizer Antirassismusgesetzen zu untersuchen. Die Antwort der ständerätlichen Kommission steht noch aus. Mirjam Spreiter,Bundeshauskorresponentin von SRF, merkte jedoch an, dass Politiker:innen milder behandelt würden als normale Bürger:innen, wenn ihnen vollständige Immunität gewährt wird. Sollte die Immunität aufgehoben werden, wäre dies erst das zweite Mal, dass ein solcher Beschluss gefasst wird.
SRF selbst wurde unterdessen wegen eines Instagram-Posts über die bevorstehende Volksabstimmung über den Autobahnausbau am 24. November kritisiert. Der Beitrag lautete zunächst: «Alte Weisheit: Wer Strassen sät, wird Verkehr ernten», bevor er in «Ist es wirklich so einfach?» geändert wurde.
Kritiker:innen, darunter die Junge SVP, warfen SRF vor, parteiisch zu sein und eine Empfehlung zur Abstimmung abzugeben. Der Sender verteidigte den Beitrag als satirisch, doch die Ombudsstelle entschied gestern, dass er gegen die Grundsätze der sachlichen Richtigkeit und der Vielfalt verstösst. Der Beitrag enthielt eine klare politische Botschaft, die für ein breiteres Publikum nicht offensichtlich satirisch war.
Die Jungpartei begrüsste die Entscheidung des Ombudsmannes als «grossen Erfolg».
- SRF-Beitrag zum TweetExterner Link von Parlamentarier Andreas Glarner.
- News-Meldung der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ)Externer Link zum Instagram-Post von SRF

Das Tessin führt die letzte Stufe des Mindestlohns ein.
Der Kanton Tessin hat sein Mindestlohngesetz fertiggestellt, fast ein Jahrzehnt nachdem es 2015 von den Wähler:innen angenommen wurde.
Der Mindestlohn wurde schrittweise zwischen 2021 und 2024 eingeführt. Zuvor wurde er für 2021 auf 19,50 CHF und für 2023 auf 19,50 bis 20 CHF festgelegt. Am 1. Dezember wird die letzte Etappe der Mindestlohnerhöhung zwischen 19,75 und 20,25 Franken in Kraft treten.
Im Sommer wurde zudem ein Gesetz verabschiedet, das eine Folgenabschätzung zur Einführung des Mindestlohns auf dem Arbeitsmarkt im Kanton Tessin vorschreibt. Die von der Università della Svizzera Italiana (USI) im Tessin durchgeführte Bewertung ergab, dass der Mindestlohn keine negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft des Südkantons hat.
Diese Studie sowie die Auswirkungen der Inflation haben die Tessiner Kantonsregierung dazu bewogen, eine leichte Anpassung nach oben vorzuschlagen, die von der Kantonsparlament fast einstimmig angenommen wurde.
- Artikel des Corriere del TicinoExterner Link (auf Italienisch).

Schweizer Chalet mit Beatles-Geschichte steht zum Verkauf.
Ein Chalet mit einer besonderen Musikgeschichte in der Gemeinde Klosters im Kanton Graubünden steht zum Verkauf. Im März 1966 mieteten Paul McCartney und seine damalige Freundin Jane Asher das Chalet (im Bild) für zwei Wochen. Der Beatle kam mit der Absicht in die Schweiz, Songs zu schreiben und Ski zu fahren.
Das Chalet gehörte dem örtlichen Gastronomen Tino Meisser. In einem Interview mit SRF erinnerte sich Meissers Sohn, der damals 20 Jahre alt war, wie er McCartney und Asher auf die Piste fahren musste, nachdem ihr silberner Aston Martin im Schnee stecken geblieben war. Zugegeben, ein Aston Martin war vielleicht nicht das geeignetste Auto für die Fahrt durch die verschneiten Alpen.
Der Beatles-Star lud den jungen Mann kurzerhand zum Frühstück ein, wo die beiden jodelten und Spiegeleier und Brot assen, so Meisser gegenüber SRF.
- Vollständiger ArtikelExterner Link, inklusive Fotos und Video, von SRF.
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Die Schweiz im Bild
Konfetti fällt auf die Menschenmenge im Lindt Museum in Kilchberg am Samstag. Die Menschen standen Schlange, um eine der 500 limitierten Tafeln der Lindt Dubai Chocolate zu ergattern, die am Samstag in den Verkauf ging. Das Besondere an der Dubai-Schokolade ist laut Lindt die Füllung, die «einen besonders hohen Anteil an feinster Pistazienpaste (24%), knusprigem Kadayif und samtigem Tahini» enthält.

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