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Ein Velo, von viel Schnee bedeckt

Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Der Schnee hält die Schweiz im Griff. Nach den starken Schneefällen der letzten Nacht führte der Neuschnee nicht nur zu viel Freude, sondern auch zu einer geballten Ladung Frust auf den Strassen. Es kam zu zahlreichen Strassenunfällen und Ausfällen beim öffentlichen Verkehr.

Weiter berichte ich heute über den Bierkonsum in der Schweiz und was das Wetter damit zu tun hat, über einen Munitions-Deal, der unter Umgehung des Schweizer Rüstungsembargos in die Ukraine weitergeleitet wurde, über die Schweizer Universitäten und was eine Einigung zwischen der Schweiz und der EU für sie bedeuten würde.

Herzliche Grüsse aus Bern

Anzeigetafel: Kein Trambetrieb
Keystone / Georgios Kefalas

Der erste Schnee hat in der Nacht auf Freitag vielerorts in der Schweiz zu Staus auf den Strassen und teils massiven Einschränkungen im Schienenverkehr geführt.

In Bern lief im städtischen öffentlichen Verkehr teilweise gar nichts mehr. Am Donnerstagabend und in der Nacht fiel ungewöhnlich viel Schnee in praktisch allen Landesteilen der Schweiz, zwischen 15 Zentimetern in Locarno bis zu 58 Zentimetern in Bosco Gurin, beides im Kanton Tessin.

Stellenweise wurden Rekorde gebrochen, so etwa in Luzern mit 42 Zentimetern Neuschnee, in Glarus mit 36 und in den Städten Zürich und Basel mit je 28 Zentimetern. Zahlreiche Verkehrsbetriebe waren von den Schneemassen derart überrascht, dass sie den Betreib einstellten. Im Lauf des Tages fuhren einige dann wieder gemäss Fahrplan.

Der Schnee führte zu zahlreichen Unfällen auf den Schweizer Strassen. Auf den Autobahnen im Raum Bern waren die Verhältnisse prekär, wie der Tages-Anzeiger berichtet. Früh am Morgen stiessen in der Region Bern ein Militärfahrzeug und ein Reisebus zusammen. Dabei wurden neun Insassen des Armeefahrzeugs verletzt.

Ein ukrainischer Scharfschütze
AP Photo / Libkos

In der Schweiz hergestellte Munition ist anscheinend über Polen in die Ukraine gelangt. Das verstösst gegen das Rüstungsembargo.

145’000 Schuss Sniper-Munition Kaliber 0,338 und 500’000 Schuss Kaliber 0,308 lieferte die Thuner Firma Swiss P Defence am 10. Juli 2023 an die Firma UMO SP in Polen. Dort blieb die Munition jedoch nur für vier Tage. Dann wurde sie in die Ukraine weitergeschickt.

«Dieser Wieder-Export verstösst gegen das Rüstungsembargo und ganz generell gegen das Prinzip der Schweiz, keine Waffenlieferungen an kriegsführende Staaten zu unterstützen», schreibt «SRF Investigativ», das den Deal publik machte.

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), das für die Exportkontrolle von Kriegsmaterial zuständig ist, bestätigte gegenüber SRF, dass es einen Lieferstopp über die polnische Firma verhängt habe.

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Zwei Studentinnen
Keystone / Gaetan Bally

In den Verhandlungen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union könnte eine Einigung die hiesigen Hochschulen teuer zu stehen kommen.

Heute zahlen Studierende aus Ländern der EU in der Schweiz höhere Studiengebühren. In den laufenden Verhandlungen mit der Union fordert diese, dass die Kosten von EU-Studierenden jenen der einheimischen Studierenden angepasst werden sollen.

Eine Recherche des Deutschschweizer Radios und Fernsehens SRF zeigt nun, dass den Schweizer Hochschulen so pro Jahr rund 46 Millionen Franken an Einnahmen wegbrechen könnten. Denn fast ein Fünftel aller Studierenden an Schweizer Unis stammt aus Ländern der EU.

Die grössten Einbussen würden im Tessin anfallen, bei der Universität der italienischen Schweiz und der Fachhochschule: Ihnen würden fast neun Millionen Franken pro Jahr fehlen. Mit fast sieben Millionen Franken Einbussen wäre die Universität St. Gallen konfrontiert. Die beiden Kantone fordern deshalb gemäss SRF eine Entschädigung durch den Bund, sollte der Bundesrat der EU nachgeben.

Bierflasche und Bierglas
Keystone / Jean-Christophe Bott

Kommen wir zum Schluss nochmals auf das Wetter zu sprechen: Schlechtes Wetter ist unter anderem schuld daran, dass der Bierkonsum in der Schweiz rückgängig ist.

In der Schweiz ist der Pro-Kopf-Konsum von Bier erstmals unter die Marke von 50 Litern pro Jahr gesunken. Das berichtet unter anderem Watson. Die «jahrelange Talfahrt» halte demnach an. Der Bierabsatz von einheimischen Brauereien nahm im Vergleich zu den Importen etwas stärker ab.

Schuld daran sei das nasse Wetter. Wir erinnern uns hier noch gut an den verregneten Frühling in den meisten Gebieten der Schweiz. Da habe es weniger Gelegenheiten gegeben, ein Bier draussen und in Gesellschaft zu geniessen, heisst es beim Brauereiverband: Wenn der Frühling schlecht sei, sei das Braujahr praktisch schon gelaufen.

Zusätzlich hat sich das Ausgangsverhalten in der Schweiz in letzter Zeit gewandelt. 2024 hätten viele Restaurants den Betrieb eingestellt und die Stammtischkultur im Land sei am Verschwinden, zitiert Watson den Brauereiverband.

Schnee an einem Seeufer, die Sonne scheint
Keystone / Til Bürgy

Die Schweiz im Bild

Weil der Schnee auch schöne Seiten haben kann, biete ich Ihnen zum Schluss noch einen anderen Blick auf die weisse Pracht: der schneebedeckte Quai am Bürkliplatz am Zürichsee am Freitag, 22. November 2024, als nach den grossen Schneefällen der Nacht die Sonne wieder zu sehen war.

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