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Menschenmenge

Heute in der Schweiz

Guten Tag, liebe Schweizerinnen und Schweizer in der Welt

Wenn für Sie – wie für mich – dieser erste Montag des Jahres 2025 gleichbedeutend mit der Rückkehr nach den Feiertagen ist, wünsche ich Ihnen einen guten Start ins neue Jahr!

Nach dieser Ruhepause geht es mit den Nachrichten weiter. Der heutige Tag beginnt mit der überraschenden Ankündigung des Rücktritts von Gerhard Pfister als Parteipräsident der Mitte.

Eine Umfrage des Blicks zeigt auch, dass die Schweizer:innen für das neue Jahr nicht besonders optimistisch sind.

Ich wünsche Ihnen trotzdem eine interessante Lektüre,

Gerhard Pfister
Keystone / Peter Schneider

Gerhard Pfister wird das Präsidium der Mitte im Sommer 2025 abgeben. Wer seine Nachfolge antritt, wird im Juni an der Delegiertenversammlung in Biel bestimmt.

«In den letzten Jahren haben wir eine bemerkenswerte Transformation unserer Partei vollzogen und den Grundstein für ein starkes Zentrum in der politischen Landschaft der Schweiz gelegt. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um der neuen Generation Platz zu machen», sagte Gerhard Pfister in einem am Montag veröffentlichten Communiqué.

Der Zuger, der seit 2016 an der Spitze der Partei steht, hat zwei grosse Veränderungen vorgenommen: Unter seiner Führung wurde die Christdemokratische Volkspartei (CVP) in Die Mitte umbenannt und fusionierte auch mit der damaligen BDP (Bürgerlich-Demokratische Partei).

In einem Interview mit den Zeitungen des Medienkonzerns Tamedia erklärte Gerhard Pfister, dass er «die Tür zum Bundesrat nicht schliesse». Während in Bern über einen Rückzug seiner Parteikollegin und Bundesrätin Viola Amherd aus der Exekutive spekuliert wird, gibt dies dem erfahrenen Politiker die Möglichkeit, sich zu positionieren. Der Rücktritt von Gerhard Pfister von der Leitung der Mitte hat keine Auswirkungen auf sein Amt als Nationalrat.

Menschenmenge
Keystone / Dominic Favre

Die Schweizer:innen sind nicht sehr optimistisch, was das Jahr 2025 betrifft, wie eine repräsentative Umfrage des Instituts gfs.bern für den Blick zeigt. Die grössten Sorgen bereiten ihnen Staus und der Immobilienmarkt.

Fast die Hälfte der Befragten sieht eine düstere Zukunft für die Gesellschaft im Jahr 2025. Die 16- bis 29-Jährigen bilden die pessimistischste Gruppe. Sie sind hingegen wesentlich optimistischer, wenn es um ihre persönliche Zukunft geht. Die Schweizer Bevölkerung scheint ihre Kraft aus dem Privatleben zu schöpfen.

Niemand blickt so zuversichtlich in die Zukunft und ist so zufrieden mit seinem Privatleben wie die Wähler:innen der Mitte. Am anderen Ende der Skala befinden sich die Personen, die grün wählen. «Themen wie die Klimakatastrophe wiegen wahrscheinlich schwerer als bei den anderen Parteien», erklärt Cloé Jans vom Institut gfs.bern.
Auf nationaler Ebene erwarten die Schweizer Bürgerinnen und Bürger eine Verschlechterung in Bezug auf Staus. Auch der Wohnungs- und Immobilienmarkt bereitet den Befragten grosse Sorgen. Die Bevölkerung ist weiterhin zuversichtlich in Bezug auf den Arbeitsmarkt, erwartet aber auch hier schlechtere Zeiten.

Auf internationaler Ebene werden Syrien und die Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU als Hoffnungsschimmer genannt. Pessimistisch stimmt hingegen der Klimawandel. Insgesamt nahmen 2698 Personen zwischen dem 23. und dem 30. Dezember 2024 an der repräsentativen Umfrage teil. Die Fehlermarge beträgt etwa 1,9 Prozentpunkte.

grosse militärische Drohne
Keystone / Philipp Schmidli

Seit sechs Jahren sollten die neuen Drohnen der Schweizer Armee einsatzbereit sein. Aufgrund technischer Probleme funktionieren sie jedoch immer noch nicht.

Eine SRF-Recherche zeigt, dass die Aufklärungsdrohnen der Schweizer Armee, die 2019 hätten in Betrieb genommen werden sollen, am Boden bleiben. Das System zum Ausweichen von Hindernissen im Flug funktioniert nicht. Als Folge davon könnten die Drohnen während des Fluges mit Vögeln oder sogar Gleitschirmfliegern kollidieren.

Urs Loher, der Chef von Armasuisse, versichert, dass es möglich sein wird, eine technische Lösung zu finden. «Wir haben eine externe Studie in Auftrag gegeben, die bestätigt, dass es machbar ist», sagt er. Andernfalls müssten die Drohnen von einem Hubschrauber oder einem Flugzeug unterstützt werden, um sicher fliegen zu können.

«Es handelt sich immerhin um einen Betrag von 300 Millionen Franken. Es gab ein Pflichtenheft. […] Und jetzt hört man immer wieder, dass […] es nicht funktioniert. Das geht nicht», sagt der Zürcher SVP-Nationalrat Mauro Tuena im Gespräch mit RTS.

Ausserdem hat die Schweiz, obwohl sie sechs Drohnen bestellt hatte, bisher nur vier erhalten. Derzeit geht die Armee davon aus, dass die Drohnen 2029 voll einsatzbereit sein werden, also zehn Jahre später als geplant.

Berlin
Peter Probst / Süddeutsche Zeitung Photo

Getrieben von einer Verschlechterung der politischen Lage wollten viele Schweizer:innen, die in der damaligen DDR lebten, Mitte der 1980er-Jahre in ihr Heimatland zurückkehren. Manchmal mussten sie mehrere Jahre warten, bis ihnen dies gelang.

Horst von Känel war 1984 31 Jahre alt. Er sah die politische Entwicklung in der Demokratischen Republik Deutschland (DDR), dem damaligen Ostdeutschland, mit gemischten Gefühlen und beschloss, mit seiner Frau und seinem Sohn in die Schweiz zurückzukehren.

Nach über einem Jahr des Wartens erhielt er die Genehmigung zur Ausreise. Seine Frau und sein Sohn, die nur als deutsche Staatsbürger:innen galten, jedoch nicht. Da er auf ihre Ausreise bestand, wurde dem Schweizer gedroht, ohne seine Familie abgeschoben zu werden. Erst nachdem die Schweizer Botschaft interveniert hatte und seine Frau und sein Sohn ihre deutsche Staatsangehörigkeit aufgegeben hatten, konnte die Familie in die Schweiz kommen und sich dort niederlassen.

Viele Schweizer:innen hatten vor dem Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989 ähnliche Situationen erlebt. Die Möglichkeit einer Ausreise war ungewiss. Die Entscheide waren völlig willkürlich und dauerten zwischen zwei und fünf Jahren. Wenn sie fielen, hatten die Antragsteller:innen manchmal nur wenige Tage Zeit, um auszureisen. Es durften keine Wertgegenstände oder Kapital mitgenommen werden.

So wartete ein Schweizer vier Jahre, bevor er seinen Ausreiseantrag stellte, um eine Lösung zu finden, damit sein Haus im Besitz ostdeutscher Familienangehöriger bleiben konnte. In den Archiven wird von einer Rückkehrwelle in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre berichtet, die jedoch nicht durch offizielle Statistiken belegt wird. Den meisten Rückkehrer:innen gelang es, in der Schweiz wieder Arbeit und Unterkunft zu finden, wobei ihnen Angehörige und ein günstiger Arbeitsmarkt halfen.

Schweinwerfer eines Autos im Schneegestöber
Keystone / Ennio Leanza

Die Schweiz im Bild

Das erste Wochenende des Jahres 2025 war eisig kalt. Eisregen, Raureif und Schneefall beeinträchtigten den Flugverkehr am Flughafen Zürich und den Tram- und Busverkehr in der Stadt Bern.

Die Temperaturen sanken auf -31°C in La Brévine im Kanton Neuenburg und -25°C in Andermatt im Kanton Uri. Auch in Graubünden war es mit -20°C in Samedan sehr kalt.

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