![UBS-Gebäude in Singapur](https://www.swissinfo.ch/content/wp-content/uploads/sites/13/2025/02/388559563_highres.jpg?ver=440a29d2)
Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Während ein grosser Teil der Schweiz in den Skiferien weilt, haben wir hier die News aus dem Flachland für Sie.
Ein Forscher hat herausgefunden, welche Schweizer Partei ChatGPT wählen würde, derweil erwägt die UBS, ihren Hauptsitz ins Ausland zu verlegen. In Bern ist heute ein aufsehenerregendes Urteil gesprochen worden und eine Studie hat aufgezeigt, wie tibetische und uigurische Menschen in der Schweiz von China überwacht und verfolgt werden.
Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre.
Herzliche Grüsse aus der Schweiz
![UBS-Filiale in London](https://www.swissinfo.ch/content/wp-content/uploads/sites/13/2025/02/2964907_highres.jpg?ver=77f357bb)
Eine Verschärfung der Eigenkapitalvorschriften lässt die UBS mit dem Ausland liebäugeln.
Verlegt die UBS ihren Hauptsitz ins Ausland? Glaubt man der NZZ, könnte dieses Szenario Realität werden. Laut Recherchen der Zeitung werde ein Wegzug informell besprochen.
Doch warum sollte eine riesige Firma wie die UBS die Schweiz verlassen? Grund sind strengere Regulierungen, welchen die Bank so umgehen könnte. Es droht eine Verschärfung der Eigenkapitalvorschriften in der Schweiz. Wenn die UBS künftig ihre ausländischen Beteiligungen vollständig mit Eigenkapital decken müsste, könnte sie das bis zu 40 Milliarden Dollar kosten. Der Druck nach einer Lösung für dieses Problem kommt auch von den Aktionär:innen, die gemäss der NZZ besorgt sind.
Ein Umzug wäre für die UBS ein monströses Unternehmen, das mehrere Jahre dauern würde. Für den neuen Hauptsitz kämen nur wenige Destinationen in Frage. Es muss ein Finanzplatz sein, der die UBS im Krisenfall stützen kann. Die NZZ nennt als mögliche Destinationen London oder Singapur.
Ein Abgang hätte aber auch Nachteile, zum Beispiel, dass der UBS der Swissness-Faktor wegfallen würde – bisher ein gutes Mittel, um schwerreiche Kund:innen anzulocken.
- Hier finden Sie den Artikel in der NZZExterner Link (Bezahlartikel).
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![ChatGPT und Gemini Logos](https://www.swissinfo.ch/content/wp-content/uploads/sites/13/2025/02/582818150_highres.jpg?ver=da2668d6)
Erstaunlich liberal: Diese Schweizer Partei würden ChatGPT und die chinesische Konkurrenz Deepseek wählen.
Nutzen Sie die KI-Programme wie ChatGPT oder die chinesiche Konkurrenz Deepseek? Die Chatbots haben auf alles eine Antwort – auch wenn man diese kritisch prüfen sollte.
Zu politischen Themen äussern sie sich jedoch nicht sehr gern. Der Forscher Raphael Zeder hat ChatGPT und drei weiteren KI-Modellen 200 Mal die Fragen von Smartvote gestellt, wie der Tages-Anzeiger heute berichtet. Smartvote ist ein Tool, das anhand der Antworten bestimmt, welche Partei einem am ehesten entsprechen würde.
Das Resultat: ChatGPT, Claude (vom amerikanischen Hersteller Anthropic) und Gemini (Google) würden GLP wählen, Deepseek eher SP. ChatGPT würde ein drittes Geschlecht einführen und Banken stärker regulieren, Deepseek würde die Kriterien für Einbürgerungen lockern und mehr Prämienverbilligungen gewähren. Claude dagegen weigerte sich vehement, Fragen zu den Rechten homosexueller Paare zu beantworten.
Die KI-Programme haben natürlich keine persönliche Meinung, die Antworten basieren auf den Datensätzen, mit denen sie trainiert worden sind. Wenn in den Trainingsdaten häufig liberale Ansichten vertreten seien, dann steige die Wahrscheinlichkeit, dass auch die Sprachmodelle entsprechende Ansichten vertreten, sagt Zeder.
![Tibetische Demonstration vor dem UNO-Sitz in Genf, 10. März 2021.](https://www.swissinfo.ch/content/wp-content/uploads/sites/13/2025/02/446731827_highres.webp?ver=cc865bbc)
«Wir sehen dich. Wir wissen, was du machst.» So geht China bei der Überwachung und Bedrohung uigurischer und tibetischer Menschen in der Schweiz vor.
Wir haben im Briefing schon über die Studie berichtet, die untersucht hat, wie Tibeter:innen und Uigur:innen in der Schweiz überwacht und bedroht werden. Nun sagt der Macher der Studie, Ralph Weber, in einem neuen Interview, wie China dabei vorgeht.
Menschen, die sich in der Schweiz politisch äussern, sind besonders im Visier. Sie wurden heimlich gefilmt oder fotografiert. In China wurden Verwandte auf den Polizeiposten zitiert und mit diesen Aufnahmen unter Druck gesetzt. Einige Befragte berichteten von Menschen, die ihnen bis nach Hause folgten. Häufig waren auch Telefonanrufe zu allen Tages- und Nachtzeiten. Die Anrufer gaben an, zu den chinesischen Behörden zu gehören und sagten Dinge wie: «Wir sehen dich. Wir wissen, was du machst.» Auch Drohbriefe oder -Emails gehören zu den Mitteln der Repression aus China.
Weber fordert, dass die Schweiz ihre Verantwortung wahrnehmen und dagegen vorgehen soll, nicht nur bei den Offizialdelikten. Er erwähnt das Demonstrationsrecht, das bei den Staatsbesuchen von Xi Jinping jeweils stark eingeschränkt wird. «In einer liberalen Demokratie muss man seine Meinung sagen dürfen.»
![Polizeiaufgebot in Bern](https://www.swissinfo.ch/content/wp-content/uploads/sites/13/2025/02/646753689_highres.jpg?ver=cb2caf05)
Urteilsverkündung im Rockerprozess von Bern: Polizei sorgt mit Grossaufgebot für Sicherheit.
Bei dem Polizeiaufgebot, das heute in der Stadt Bern unterwegs ist, könnte man auch an einen hochrangigen Staatsbesuch denken. Grund für die vielen Polizist:innen ist jedoch eine Verhandlung am Berner Obergericht: der Rockerprozess.
Bei einer blutigen Fehde zwischen den verfeindeten Motorradclubs Hells Angels und Bandidos wurden im Mai 2019 fünf Personen verletzt, zwei davon schwer. Vor dem Regionalgericht lieferten sich die Gangs 2022 erneut Schlägereien im und ums Amtshaus, die Polizei setzte Gummischrot und Wasserwerfer ein. Ein Rocker wurde damals zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, mehrere Rocker erhielten bedingte Freiheitsstrafen. Sechs Männer zogen das Urteil weiter.
An den drei Verhandlungstagen am Obergericht Ende Januar blieb es ruhig, die Clubs wurden an verschiedenen Tagen ins Amthaus aufgeboten. Doch zur Urteilsverkündung mussten beide antraben. Das Obergericht bestätigte die Schuldsprüche des Regionalgerichts, vier Bandidos und zwei Hells Angels wurden wegen Raufhandels zu Gefängnisstrafen zwischen sechseinhalb und zwölf Monaten – zum Teil bedingt – verurteilt. «Ein Rechtsstaat darf keine Schattengesellschaften dulden, in denen eigene Gesetze herrschen», sagte die Gerichtspräsidentin.
![Flösser auf dem Ägerisee](https://www.swissinfo.ch/content/wp-content/uploads/sites/13/2025/02/646616485_highres.jpg?ver=d88c49fd)
Die Schweiz im Bild
Unser heutiges Bild zeigt eine jahrhundertealte Schweizer Tradition: das Flössen. Bevor Lastwagen auf sicheren Strassen die Schweiz durchqueren konnten, sind die Baumstämme auf dem Wasserweg aus entlegenen Bergregionen in die Städte und Fabriken transportiert worden. Auf dem Ägerisee im Kanton Zug pflegen die Flösser dieses Handwerk noch heute.
![In Übereinstimmung mit den JTI-Standards](https://www.swissinfo.ch/ger/wp-content/themes/swissinfo-theme/assets/jti-certification.png)
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