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Bundeshaus

Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

In Bern beginnt nächste Woche die Frühlingsession mit wichtigen Themen wie den Kinderrenten und in Zürich geht heute etwas zu Ende: Das Warenhaus Jelmoli schliesst nach über 125 Jahren.

Des Weiteren blicken wir auf die Studiengebühren der Schweiz, die der Bundesrat verdoppeln will, und auf die Grenzen der Schweiz zu Frankreich, dort wird besonders viel CO2 ausgestossen. 

Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Ständeratssaal
Keystone / Peter Klaunzer

Die Frühlingssession beginnt nächste Woche im Bundeshaus, mit der Bundesratswahl und wichtige Themen für Auslandschweizer:innen. Darunter die Abschaffung der Kinderrenten und eine Motion für die Nachkommen von Ausgewanderten in Südamerika. 

Nächste Woche beginnt im Bundeshaus die Frühjahrsession. Das Hauptinteresse dieser Session gilt sicherlich der Ersatzwahl für die abtretende Mitte-Bundesrätin Viola Amherd am 12. März. 

Ein heisses Thema für die Schweizerinnen und Schweizer im Ausland sind die Kinderrenten. Der Ständerat könnte sie weltweit abschaffen. Eine andere Motion betrifft die Nachkommen von Ausgewanderten in Argentinien, Uruguay oder Brasilien, also aus Drittstaaten, die ihre Schweizer Staatsbürgerschaft verloren haben. SP-Ständerat Carlo Sommaruga möchte erreichen, dass diese eine Sonderaufenthaltsbewilligung erhalten, damit sie in der Schweiz arbeiten können. 

Die 13. AHV wurde letztes Jahr angenommen, nun muss das Parlament sich drauf einigen, wo hier das Geld dafür herkommen soll. Ebenfalls auf dem Prüfstand: Die Neutralitätspolitik bis hin zu möglichen Änderungen im Asylrecht, in beiden Räten werden Sondersessionen zum Asylwesen stattfinden. 

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Verkehrsschilder am Zoll
Keystone / Martial Trezzini

Grenzgänger:innen tragen erheblich zum hohen Treibhausgasausstoss in grenznahen Regionen bei, da sie überwiegend mit dem Auto zur Arbeit in die Schweiz pendeln. 

Grenzgänger:innen sind wichtig für die Schweizer Wirtschaft. Doch ihre täglichen Reisen in die Schweiz haben auch eine negative Seite, wie eine neue Studie zeigt. In Regionen an der Grenze ist der Ausstoss von Treibhausgasen besonders hoch. 

Denn die Grenzgänger:innen benutzen vornehmlich das Auto, um zu ihren Arbeitsplätzen in der Schweiz zu gelangen und haben so viel mehr Kilometer zurückgelegt, als die Bewohner:innen anderer Regionen. In Grenzgebieten nahe der Schweiz legten Autofahrer:innen im Jahr 2021 bis zu 14’500 Kilometer zurück. Der Umweltplan der französischen Regierung sieht eine Reduzierung um 600 Kilometern vor. 

Um die CO2-Emissionen zu reduzieren, schlägt das Institut National de la Statistique et des Études Économiques, welches die Studie durchgeführt hat, vor, Strecken zu Fuss oder mit dem Velo zurückzulegen, die den öffentlichen Verkehr oder Fahrgemeinschaften zu nutzen oder auf Elektrofahrzeuge umzusteigen. Bleibt fraglich, welche dieser Massnahmen für Grenzgänger:innen praktikabel sind. 

uni neuchatel
Keystone / Jean-Christophe Bott

Der Bundesrat plant eine massive Erhöhung der Studiengebühren: Ab 2027 sollen Schweizer Studierende doppelt so viel zahlen, ausländische sogar noch mehr. 

Um zu sparen, will der Bundesrat die Studiengebühren erhöhen. Heute zahlen Schweizer Studierende im Schnitt rund 1450 Franken pro Jahr für ihr Studium, dieser Betrag soll ab 2027 verdoppelt werden, wie Watson heute berichtet. Noch teurer wird das Studium in der Schweiz für ausländische Studierende, für sie sollen sich die Gebühren gar vervierfachen

Im Gegensatz zu den USA, wo junge Menschen für ihr Studium Kredite aufnehmen müssen, scheinen die Gebühren in der Schweiz eher tief. Doch der europaweite Vergleich von Watson zeigt, dass es in anderen Ländern noch viel günstiger geht

In Skandinavien, Österreich, Schottland oder Montenegro gibt es keine Studiengebühren und in vielen anderen Ländern müssen nur Verwaltungsgebühren unter 100 Euro bezahlt werden. Am teuersten sind die Universitäten in England und Wales, wo ein Studium knapp 10’000 Euro kosten kann – pro Jahr. Mit einer Verdoppelung der Studiengebühren wäre die Schweiz das viertteuerste Land für Studierende in Europa. 

jelmoli in zürich
Keystone / Ennio Leanza

Heute hat Jelmoli in Zürich zum letzten Mal offen. Die Schliessung des ältesten Warenhauses der Schweiz sagt auch einiges über das Konsumverhalten der Schweizer:innen aus. 

1899 wurde das Warenhaus Jelmoli in Zürich eröffnet, heute schliesst es. Der traditionsreiche Konsumtempel hat den Kampf gegen den Onlinehandel und den Immobilienmarkt in Zürichs Innenstadt verloren. Swiss Prime Site, die Eigentümerin des Gebäudes und des Warenhauses, hat entschieden, das Haus umzubauen und neu zu vermieten. 

Die Eröffnung vor über 125 Jahren faszinierte die Kundschaft. «So viele neue und schöne Dinge im Überfluss waren noch nie an einem Ort versammelt», schreibt der Tages-Anzeiger. Luxusgüter wurden für die Mittelschicht erschwinglich. 

Doch knapp hundert Jahre später erreichten die Shopping Malls die Schweiz und boten noch mehr Produkte, dazu Restaurants, Kinos und Coiffeursalons. Später verlagerte sich das Einkaufen ins Internet, die Schweizer Warenhäuser haben den Online-Handel jedoch zu spät entdeckt, so der Tages-Anzeiger

Die Ironie der Geschichte: In die untersten drei Stockwerke des Jelmoli-Gebäudes wird das Warenhaus Manor einziehen. Manor hatte 2020 seinen Standort an der Zürcher Bahnhofstrasse wegen zu hoher Mieten aufgegeben. Eigentümerin des ehemaligen Manor-Gebäudes ist die Swiss Prime Site. 

kran nimmt solarzellen weg von gebäude
Keystone / Christian Beutler

Die Schweiz im Bild

Das Bild zeigt weder Kunst noch einen Kranarm, der seinen Solarzellen ein Sonnenbad gönnt. Es handelt sich um den Abbruch eines Gebäudes in Steffisburg, bei dem Solarzellen entfernt werden. 

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