
Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Die neuen Zahlen zur Kriminalität in der Schweiz sind da. Und sie sind nicht erfreulich. Vor allem Cyberkriminalität und schwere Gewaltdelikte haben 2024 zugenommen.
Ist die Schweiz also weniger sicher? Der Kriminologe Dirk Baier, Leiter des Instituts für Delinquenz und Kriminalprävention an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW, stellt zwar eine Verschlechterung fest, relativiert aber: «Man darf nicht vergessen, dass die Zahlen 2012 noch höher waren.»
Viel Spass beim Lesen!

Die Cyberkriminalität hat sich seit 2020 mehr als verdoppelt und die schweren Gewaltdelikte haben 2024 um fast 20% zugenommen. Dies geht aus der polizeilichen Kriminalstatistik 2024 hervor, die das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag veröffentlicht hat.
Seit 2020 wird Cyberkriminalität separat erfasst. Sie hat sich innert vier Jahren mehr als verdoppelt. Die meisten dieser Delikte sind der Cyber-Wirtschaftskriminalität zuzuordnen. Besonders stark zugenommen haben im Jahr 2024 Phishing (+56,2%) und der Missbrauch persönlicher Zahlungssysteme oder Identitätsdiebstahl (+104,8%).
Schwere Gewaltdelikte haben im Vergleich zu 2023 um 19,4% zugenommen. Die auffälligsten Zunahmen sind bei der schweren Körperverletzung (+16,9%) und der Vergewaltigung (+29,4%) zu verzeichnen. Die Zahl der Beschuldigten bei schweren Gewaltdelikten stieg vor allem bei Erwachsenen über 25 Jahren (+15,8%) und bei Minderjährigen (+10,9%).
Auch die Straftaten im Zusammenhang mit Diskriminierung und Volksverhetzung haben zwischen 2023 und 2024 stark zugenommen, und zwar um mehr als 48%. Von diesen Straftaten bezogen sich 88,7% auf die rassische, ethnische oder religiöse Zugehörigkeit, die restlichen 11,3% auf die sexuelle Orientierung. Die Zahl der Tötungsdelikte ist dagegen im vergangenen Jahr um 15,1% zurückgegangen.

Die Neuenburger Linke ist die grosse Gewinnerin der Wahlen vom Sonntag im Kanton. In Genf ist die Linke stärkste Kraft in der Exekutive, verliert aber ihre Mehrheit im Stadtrat.
In Neuenburg überraschte die Sozialistische Partei (SP) mit der Wiederwahl ihrer beiden bisherigen Staatsratsmitglieder Frédéric Mairy und Florence Nater im ersten Wahlgang – eine Premiere im Kanton. Da das Linksbündnis und die bürgerliche Allianz auf einen zweiten Wahlgang verzichteten, wurde die grüne Céline Vara in stiller Wahl in die Regierung gewählt, die damit nach links rückt.
Für Florence Nater hat sich die Einheit der Neuenburger Linken bei diesem Wahlgang ausgezahlt: «Das ist es, was man sich merken muss. Es ist ein kollektives Ergebnis, das bedeutend ist.» Der Politologe Pascal Sciarini betonte: «Diese Wahl zeigt die Stärke der Linken im Kanton Neuenburg, die in der Schweiz fast konkurrenzlos ist.»
In Genf wurde am Sonntag in 45 Gemeinden gewählt. In der Stadt Genf lag die amtierende SP-Stadtpräsidentin Christina Kitsos weit vorne und gilt als Favoritin für den zweiten Wahlgang. Das Stadtparlament wird knapp von der Rechten dominiert. Die Grünen mussten am Sonntag die grössten Verluste hinnehmen, während die SVP und die MCG zulegen konnten.

Die Bevölkerung der Schweiz wächst kontinuierlich. Zwischen 2011 und 2023 sind rund 1,4 Millionen ausländische Personen aus der EU und dem Asylbereich in die Schweiz eingewandert und geblieben.
Von den rund 1,4 Millionen zugewanderten Personen, die sich Ende 2023 noch in der Schweiz aufhielten, stammen 173’000 aus dem Asylbereich, was 13% entspricht. Die restlichen 87% sind ausserhalb des Asylbereichs eingewandert. Diese Personen stammen hauptsächlich aus der EU.
Mehr als die Hälfte dieser Personen reist mit einer B-Bewilligung in die Schweiz ein. Diesen Status erhalten Personen aus der EU oder aus Drittstaaten, die in der Schweiz arbeiten oder studieren. Kurzaufenthalter:innen machen fast 30% aller Einreisen aus. Ihre Bewilligung, der Ausweis L, erlaubt es ihnen, während eines Jahres in der Schweiz zu arbeiten. In den letzten 13 Jahren sind etwas mehr als 40’000 Personen mit einer C-Bewilligung in die Schweiz eingereist. Diese Bewilligung berechtigt zum Daueraufenthalt.
Fast 90’000 Personen erhielten zudem eine S-Bewilligung. Dabei handelt es sich um einen besonderen Status des kollektiven Schutzes. Dieser wurde erstmals im März 2022 für Geflüchtete aus der Ukraine aktiviert.

Seit dem Entscheid des US-Präsidenten Donald Trump, die Subventionen für internationale Organisationen für 90 Tage einzufrieren, zittert die Genfer Wirtschaft. Wie stark wird das internationale Genf unter diesem Entscheid leiden?
Im Jahr 2023 haben sich die Regierungen mit 46,4 Milliarden Dollar an den Vereinten Nationen beteiligt. Mit fast 13 Milliarden Dollar machen die USA allein 28% der Gesamtbeiträge aus. Der Kanton Genf ist mit 38 Sitzen internationaler Organisationen besonders betroffen.
Die Abhängigkeit der UNO-Organisationen vom Beitragszahler USA variiert von knapp 2% bis zu über 57% des Budgets, wie beispielsweise beim Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR). Mehrere NGOs sind ebenfalls bedroht, allen voran das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), das sich bereits in finanziellen Schwierigkeiten befindet.
Aber auch die USA profitieren von dem System. Bis 2023 haben sie mit verschiedenen internationalen Organisationen Verträge im Wert von 1,5 Milliarden Dollar abgeschlossen. Ganz oben auf der Liste der Hauptnutzniesser stehen die Pharmariesen Pfizer (94 Millionen im Jahr 2023) oder Merck & Cie (91 Millionen im Jahr 2023), aber auch American Express (50 Millionen im Jahr 2023) oder Microsoft (41 Millionen im Jahr 2023).
Übertragung aus dem Französischen mit Hilfe von Deepl: Melanie Eichenberger

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards