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Hohe Kosten drehen vielen Bierbrauereien den Zapfhahn zu

Ein Brauer probiert sein Bier.
Für einige Mikrobrauereien lohnt sich das Geschäft nicht mehr. Keystone

Die kleinen, lokalen Bierbrauereien, die in den letzten Jahren in der Schweiz sehr in Mode gekommen sind, werden heute Opfer der Teuerung. Die steigenden Kosten und Rohstoffpreise belasten den einheimischen Biermarkt stark.

Im Jahr 2021 hatte die Schweiz mit 1278 Brauereien – grösstenteils Amateurbrauereien – die höchste Brauereidichte der Welt. Drei Jahre später hat das Land 86 Brauereien weniger.

Bis 2022 stellte Thomas Dequesne mit seinen Geschäftspartnern Bier her, das Dogzilla. Nach nur zwei Jahren Abenteuer entschieden sie sich, die Türen ihrer Mikrobrauerei zu schliessen.

«Wenn wir mit dem Bier, das wir verkauften, profitabel sein wollten, mussten wir es zu ziemlich hohen Preisen verkaufen – im Vergleich zu den grossen Brauereien, die es sich leisten können, grosse Produktionen zu machen und die Preise zu senken», sagte Thomas Dequesne in der Sendung 19h30 von RTS.

Grosse Betriebe sind auch betroffen

Um angesichts der steigenden Energie- und Rohstoffkosten nicht schliessen zu müssen, hat Didier Anthamatten seinerseits seine Mikrobrauerei umstrukturiert und die Produktion drastisch gesenkt.

«Ich habe die Anlage verkauft und die Räumlichkeiten übergeben. Ich habe einen grossen Kunden behalten, dem ich ganze Fässer liefere. Das ergibt ein kleines Einkommen, und ich habe mich mit der Brauerei B2F zusammengetan, bei der wir jetzt sind. Dadurch sind die Kosten gesunken, weil wir uns die Anlage teilen», erläutert der Geschäftsführer der Brasserie de l’Atelier.

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Die Wirtschaftslage belastet auch die grossen Konzerne. Das verschuldete Unternehmen Chopfab Boxer konnte mit einer Übernahme durch das Haus Locher gerade noch den Konkurs abwenden.

«Meines Wissens ist es das erste Mal, dass wir in einer Situation mit so hohen Kosten sind. Wir haben eine Erhöhung von 60% für unseren Strom sowie für alles, was wir an Vorräten haben, Kartonagen, Alu, Flaschen. Alle unsere Lieferanten haben ihre Preise erhöht», sagt Christophe Gerber, Verkaufsleiter von Chopfab Boxer.

Chopfab Boxer hat auch den Preis für sein Bier erhöht. Parallel zu den steigenden Kosten für die Bierherstellung trinkt die Bevölkerung immer weniger Bier. Zwischen 1990 und 2022 sank der Pro-Kopf-Verbrauch von 71 Litern auf 53.

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