Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland,
Sonnige Grüsse aus Bern! Auch bei uns beginnt die frische Herbstluft zu wehen. Doch bevor Sie sich in Herbst-Rezepte stürzen, gibt es etwas zu bedenken: Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen hat erstmals seit 2011 die Ernährungspyramide aktualisiert.
Was hat sich geändert? Was ist gleich geblieben? Darüber berichten wir, ebenso wie über die wichtigsten Neuigkeiten aus dem Schweizer Parlament und über die Pünktlichkeit der Luftgesellschaft Swiss in diesem Sommer.
Frohe Lektüre!
Der Nationalrat sagt Nein zu einer Krankenkasse für Auslandschweizer:innen. Auch einen Stopp von Kinderrenten lehnt er ab.
Es war ein Anlauf, um Krankenkassenlösungen für Ausgewanderte aufs politische Parkett zu bringen. Doch am Mittwoch versenkte der Nationalrat das Postulat – wenn auch knapp.
Mitte-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter wollte erreichen, dass Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer in der Grundversicherung einer Schweizer Krankenkasse bleiben können.
Sie hatte vor allem Schweizer:innen im Kopf, die in Nicht-EU/Efta-Länder ausgewandert sind. Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider (Bild) argumentierte aber, der verlangte Bericht sei nicht nötig. Er würde keine zusätzlichen Informationen liefern.
Auf Ablehnung stiess auch eine Motion, die den Stopp von Kinderrenten forderte, dies in folgende Länder: Dominikanische Republik, Philippinen, Thailand, Brasilien und Türkei. Im Ständerat liegt noch eine ähnliche MotionExterner Link auf, die der Nationalrat bereits angenommen hat. Sie verlangt ebenfalls die Abschaffung der Kinderrenten, aber auf globaler Ebene, also auch in der Schweiz.
- Lesen Sie den Artikel meines Kollegen Balz Rigendinger
«Unterschriften-Bschiss»: Eine neue Recherche deckt Mafiamethoden auf.
Es war wie im Film. Elias Vogt, ein prominenter Gegner von Windkraftprojekten in der Schweiz, geriet in ein Drama aus Manipulation und Täuschung. Eine Recherche von SRF und Tages-Anzeigers erzählt dieses nun nach.
Der Einsatz von kommerziellen Unterschriftensammlern ist in der Schweiz nicht unüblich. Vogt und das Initiativkomitee beschlossen, dass auch sie externe Hilfe benötigen, und beauftragten eine solche Firma.
Die erste Unterschriftensammlung, die Vogts Komitee erhielt, verfehlte jedoch das geforderte Ziel an beglaubigten Unterschriften. Und die zweite Unterschriftensammlung erwies sich wegen Nichteinhaltung gesetzlicher Vorschriften als völlig unbrauchbar. Der schockierendste Moment kam für Vogt jedoch, als das Unternehmen versuchte, Vogt Unterschriften zu verkaufen, die bereits von seinem eigenen Initiativkomitee gesammelt worden waren. Vogt nennt dies den «Gipfel der Dreistigkeit».
Trotzdem glaubt Vogt, dass sein Komitee noch genügend gültige Unterschriften sammeln wird. Er sagt jedoch, dass es für ein Komitee wie seines schwierig ist, den Überblick darüber zu behalten, welche Unterschriften gültig sind.
Hier die ganze Geschichte des Tages-AnzeigerExterner Link (Paywall)
Die Schweizer Lebensmittelpyramide erhält ein Update.
Die meisten Menschen kennen die Lebensmittelpyramide aus der Schulzeit: Im unteren, breitesten Teil der Pyramide sind die Lebensmittel abgebildet, die wir in unserer täglichen Ernährung am häufigsten verzehren sollten, während im oberen Teil diejenigen stehen, die wir weitgehend vermeiden sollten.
Die Pyramide wurde 1974 von der schwedischen Gesundheitsbehörde eingeführt. Die Schweiz hat sie zuletzt im Jahr 2011 aktualisiert. Nun nimmt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) zusammen mit der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung einige wichtige Änderungen vor.
Was ist neu? Hülsenfrüchte wie Kichererbsen und Linsen wurden in den Eiweissbereich aufgenommen, um die Bedeutung pflanzlicher Proteine zu unterstreichen. Milch, die bisher im Eiweissteil enthalten war, hat nun einen eigenen Abschnitt, ebenso wie Nüsse und Käse. Auch Fruchtsäfte, die früher als tägliche Portion Obst empfohlen wurden, werden aufgrund ihrer negativen Auswirkungen auf den Blutzucker nicht mehr empfohlen.
Vielen Schweizern dürfte es schwer fallen, sich an die neue Empfehlung für einen reduzierten Fleischkonsum zu gewöhnen. Der aktualisierte Leitfaden empfiehlt 18,7 Kilogramm Fleisch pro Jahr, was deutlich unter dem derzeitigen Durchschnittskonsum von 48 kg liegt.
Was ist gleich geblieben? Trinken Sie mehr Wasser. Ungesüsste natürliche Getränke wie Wasser und Tee machen nach wie vor den größten Teil der Ernährungspyramide aus.
20 Minuten Externer Linkberichtet dar¨über
Swiss Airlines leidet unter einer schlechten Pünktlichkeitsbewertung.
Die Verantwortlichen der Swiss International Air Lines Swiss sollten ihre Uhren richten. Die Swiss und ihre Muttergesellschaft Lufthansa gehören zu den schlechtesten Fluggesellschaften in Sachen Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit in diesem Sommer.
Gemäss Flightright, einem auf Flugrecht spezialisierten Unternehmen, lag Swiss mit einer Annullierungsrate von 2,6 Prozent zusammen mit EasyJet an dritter Stelle der unpünktlichsten Fluggesellschaften: Nur 43% der 32’222 Flüge kamen pünktlich an.
Auch der Flughafen Zürich schnitt mit einer Annullierungsrate von 2,4 Prozent und 40,1 Prozent verspäteten Flügen schlecht ab und landete auf dem vierten Platz.
„Die Pünktlichkeit in der Schweiz leidet, und der Luftfahrtsektor des Landes fällt in der Rangliste ganz nach unten“, berichtete das Westschweizer Radio RTS.
Unsere Nachricht dazu (in Englisch).
Die Schweiz im Bild
Blick in die Ausstellung «Schattenspiel» des Künstlers Chris Hunter im Kunstmuseum in Chur. Im Februar besuchte der Künstler Chris Hunter mit Schülerinnen und Schülern das Kunstmuseum in Chur im Kanton Graubünden.
Dort entdeckten sie ein Porträt von Anna von Planta. Dieses war die Initialzündung für das Ausstellungsthema: die Geister der Kunst. Es folgten Workshops im Atelier und im Wald, wo die Kinder Masken, Kostüme und Unterstände herstellten.
Chris Hunter filmte ihr Schattenspiel und nahm Geräusche aus dem Wald auf. Dies führte zu einer Ausstellung, die Verbindungen zwischen Werken aus der Sammlung und Videoprojektionen herstellt.
In Übereinstimmung mit den JTI-Standards