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gerölllawine in brienz

Heute in der Schweiz

Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer

Ein Gewitter bringt Erlösung nach einem drückend heissen Sommertag. Doch für manche bedeutet es Zerstörung und Lebensgefahr. Aktuell hat es Brienz im Berner Oberland getroffen.

Herzliche Grüsse aus Bern

brienz mit verschütteten dorfteilen
Keystone / Adrian Reusser

Starke Gewitter richten in Brienz einen Schaden in Millionenhöhe an.

Am Montag stiegen die Temperaturen an vielen Orten über die 30-Grad-Marke. Am Abend folgten heftige Gewitter, die vor allem im Berner Oberland eine Spur der Zerstörung hinterliessen. Die Schäden werden auf 25 bis 30 Millionen Franken geschätzt.

Brienz wurde besonders heftig getroffen, ein Bach trat über die Ufer und wurde zu einem reissenden Fluss, der Teile des Dorfs mit Schlamm und Geröll überschwemmte. 70 Personen mussten am Montagabend ihre Häuser verlassen und die Nacht in der Turnhalle verbringen. Zwei Menschen wurden verletzt.

Die Bahn- und Schiffverbindungen von Brienz sind unterbrochen, mehrere Strassen in und um Brienz sind wegen Erdrutschen und Murgängen gesperrt worden. 150 Gäste waren zudem in Grindelwald gestrandet. Auch in anderen Regionen der Schweiz hat das Unwetter gewütet, die Axenstrasse im Kanton Uri ist nach einem Felssturz ebenfalls gesperrt worden und am Flughafen Zürich konnten die Flugzeuge zeitweise weder landen noch starten.

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Debatte
Gastgeber/Gastgeberin Ying Zhang

Welche Massnahmen wurden getroffen, um an Ihrem Wohnort Überschwemmungen vorzubeugen?

Haben Sie selbst schon eine Überschwemmung erlebt und betreibt Ihr Wohnland den Hochwasserschutz entschieden genug?

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Hochlandschaft bei huaraz in Peru
Unsplash

Dieser Auslandschweizer hat sein Glück auf über 3000 Metern gefunden.

Dieser Auslandschweizer gelangte hoch hinaus: Bertrand Würsch lebt in Huaraz, einer Stadt in Peru auf über 3000 Metern über Meer. Das ist höher gelegen als alle Dörfer und Städte in Europa. Und die Berge, die Huaraz umgeben, sind gleich nochmals so hoch. Darunter der Huascarán (6768 m.ü.M.), der höchste in Peru.

Es sind diese Berge und die Hochlandschaften, die Würsch seit seinem ersten Besuch in Peru faszinieren. Er wandert mit seiner peruanischen Frau in deren Heimat aus und gründet in Huaraz eine Reiseagentur für Trekkingtouren. Zusammen mit seiner Frau hat er dazu ein kleines Zeltdorf inklusive Alpaka-Kleinfamilie gegründet, wo seine Gäste auf 3600 Metern über Meer “glampen” können – sofern ihnen die Höhe bekommt.

Würsch ist nicht der erste Schweizer, der in der peruanischen Bergwelt Spuren hinterlassen hat. 1978 kam der Walliser Alpinist Camille Bournissen nach Huaraz und gründete eine Bergsteigerschule, in der immer noch Guides aus ganz Südamerika ausgebildet werden. Für diese Pionierleistung wurde Bournissen ein Park gewidmet. Weil Genf im Ausland bekannter ist als das Wallis, heisst er Parque Ginebra – Genfer Park. Bertrand Würsch ist passenderweise aus Genf.

diplomatische Konferenz 1899
Wikimedia Creative Commons

Die humanitäre Seite der Schweiz: 75 Jahre Genfer Konventionen.

Dieses Jahr werden die Genfer Konventionen 75 Jahre alt. Die vier Abkommen schützen Menschen, die Opfer eines Kriegs geworden sind. Die ersten beiden Konventionen beziehen sich auf verwundete und kranke Soldat:innen. Die 3. Konvention enthält Bestimmungen über die Behandlung von Kriegsgefangenen und die 4. schützt “Zivilpersonen in Kriegszeiten”, sie verbietet auch Angriffe auf Spitäler.

Schon vor 1949 existierte eine Konvention zum Schutz von Kriegsgefangenen. Hauptautorin war Renée-Marguerite Frick-Cramer, sie war 1918 die erste Frau in der IKRK-Leitung und hat massgeblich zu den Genfer Konventionen von 1949 beigetragen.

Diese Regelwerke wurden regelmässig ausgebaut. “Oft war ein Krieg Anlass für die Weiterentwicklung des Völkerrechts”, sagt Daniel Palmieri, Historiker des IKRK. Ab April 1949 nahmen auf Einladung des Bundesrats 63 Länder an einer diplomatischen Konferenz teil, um das Regelwerk den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs anzupassen.

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Debatte
Gastgeber/Gastgeberin Elena Servettaz

Sollte die Politik aus Sport- und Kulturevents herausgehalten werden?

Kultur und Sport werden vermehrt zur Bühne für politische Einflussnahme. Zurecht – oder stören Sie sich daran?

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Klavier und Pianist Alain Roche in der Luft
AFP / Jung Yeon-je

Olympia: Ganz zum Schluss konnte die Schweiz noch einmal beeindrucken.

Die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris sind vorbei. Die Schweizer Athlet:innen haben acht Medaillen gewonnen: einmal Gold, zweimal Silber und fünfmal Bronze. “Ein solides Ergebnis”, sagt Swiss-Olympic-Delegationsleiter Ralph Stöckli. Jedoch weit entfernt von den 13 Medaillen von Tokio vor drei Jahren.

An der Schlussfeier in Paris hat ein Schweizer jedoch für grosses Aufsehen gesorgt, allerdings nicht ein Sportler, sondern ein Künstler: Alain Roche, ein in der Westschweiz geborener Musiker und Komponist, spielte auf dem Klavier. Das beeindruckende daran: Der Flügel und der Künstler hingen senkrecht in der Luft, eine Spezialität von Roche.

Auch Roches Kostüm hatte einen Schweiz-Bezug, der flatternde und funkelnde Mantel ist aus alten Videokassettenbändern gefertigt, die der Schweizer Designer Kevin Germanier im Keller seiner Mutter gefunden hatte. Insgesamt entwarf der Schweizer mit seinem Team über 120 Kostüme für die Tänzerinnen und Tänzer des Abends.

Neun Schweizer Sportler:innen schlossen in ihrer Disziplin auf dem undankbaren vierten Platz ab – die Leder-Medaille, wie man im Volksmund sagt. “Ein vierter Platz ist immer eine Enttäuschung”, sagt Stöckli. Aber es sei auch eine Motivation für die Zukunft, und die findet 2028 in Los Angeles statt.

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