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Yanick Iseli verliert seinen besten Freund

Hund Xo
Yanick Iseli auf einer älteren Aufnahme mit Hund XO. swissinfo.ch

Es war kein einfacher Herbst für den Auswanderer Yanick Iseli: Mit Diebstahl, Krankheit und dem Tod seines Begleiters musste er sich auseinandersetzen. 

Zum Einkaufen in die Hauptstadt kam er mit, ebenso wie zum Besuch bei den Nachbarn. Am liebsten badete er im Fluss, rannte ausgebüxten Hühnern hinterher oder liess sich von Yanick Iseli zwischen den Ohren kraulen.

«Zu Hause, bei der Arbeit, im Ausgang – mein Hund XO war überall dabei», sagt der Jurassier, der seit eineinhalb Jahren in Nicaragua lebt.

Dieser Beitrag ist Teil einer Serie über das Auswandern. SWI swissinfo.ch begleitet den Schweizer Yanick Iseli auf seinem Abenteuer nach Nicaragua und liefert gleichzeitig Informationen und Tipps rund ums Thema Auswanderung.

Vor fast sechs Jahren hatte Iseli den australischen Schäferhund aus einem Tierheim geholt. Seither waren die beiden unzertrennlich. Als Yanick Iseli von Courchapoix im Jura nach Nicaragua in Zentralamerika auswanderte, stand es deshalb ausser Frage, dass auch XO mitkam. Obwohl der Hund mit 11 Jahren bereits nicht mehr der Jüngste war.

Schwere Krankheit

In Nicaragua schien sich XO jedoch schnell wohlzufühlen, spielte mit anderen Hunden, erkundete die Umgebung. In den letzten Wochen aber wurde er immer schwächer. «Ich ging zum Tierarzt. Doch jetzt weiss ich: Die erste Diagnose stimmte nicht», sagt Iseli.

Während drei Monaten erhielt XO die falschen Medikamente. Dass es ihm nicht besser ging, tat der Tierarzt mit einem Handwisch ab. Es brauche halt Zeit, meinte dieser. Iseli wurde misstrauisch und suchte einen anderen Arzt auf. Die Diagnose: Leberzirrhose. «Woher das kam, weiss ich nicht – sicher nicht vom Saufen», sagt Iseli.

XO beim Tierarzt in Nicaragua. swissinfo.ch

Mit den neuen Medikamenten ging es XO zunächst etwas besser, doch dann wollte er von einem auf den anderen Tag nicht mehr aufstehen, nicht mehr fressen. Es brach Iseli fast das Herz, doch er sah ein: «Die Zeit für ihn war gekommen. Ich habe ihm gesagt, du musst loslassen, du kannst jetzt gehen».

Am nächsten Tag war XO tot. 13 Jahre alt war er geworden – für einen Hund ein gutes Alter. Er hatte ein schönes Leben, meint Iseli – «und welch ein Hund kann schon von sich behaupten, mal nach Nicaragua ausgewandert zu sein?»

Strassenhund ohne Strasse

Dass XO gestorben war, kriegte auch die Nachbarschaft mit. Auch sie vermissten den geselligen Hund. Als die Hündin einer Nachbarfamilie Junge warf, fragte Yanick Iseli, ob er einen Hund haben könne. Er suchte nicht einfach nach einem neuen Begleiter, er brauchte vor allem auch einen Wachhund. Denn: Kürzlich waren ihm zunächst zwei Hühner samt Küken geklaut worden.

Kurze Zeit später stand eines Morgens der Käfig, in welchem sein Papagei Elba jeweils die Nacht verbrachte, weit offen, das Türchen aufgeknackt – und der Papagei weg.

Deshalb wollte Yanick Iseli einen Wachhund. Die Nachbarn schenkten ihm einen der Welpen. Seit einem Monat lebt nun Muñeco bei Iseli, auf Deutsch Puppe. «Es ist ein Strassenmischlingshund – dies, obwohl wir hier gar keine Strassen haben», sagt Iseli lachend.

Erst neun Monate alt ist er, aber bereits sind sie sich gegenseitig ans Herz gewachsen. «Er ist ein guter Wachhund, und auch sehr anhänglich», sagt Iseli. Ein neuer Begleiter für seine Abenteuer. Und die würden bald folgen…

Iseli mit Muñeco.
Zwei neue Freunde: Iseli mit Muñeco. swissinfo.ch

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