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Aus für Rolex: LVMH-Gruppe steigt in die Formel 1 ein

Max Verstappen
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Der weltgrösste Luxusgüterhersteller LVMH hat Anfang Oktober eine weltweite Partnerschaft mit der Formel 1 ab 2025 für zehn Jahre angekündigt. Sie beinhaltet ein finanzielles Engagement von mehreren hundert Millionen Dollar. Der aktuelle Zeitnehmer Rolex wird die Rennstrecke verlassen müssen. Er wird durch eine Marke des französischen Konzerns ersetzt.

Die Genfer Marke Rolex, seit 2013 im Rennen, könnte als offizieller Zeitnehmer der Formel 1 von Tag Heuer abgelöst werden. Unter dem Namen Heuer hatte diese Marke aus La Chaux-de-Fonds 1950 als erste die Rolle als offizieller Zeitmesser übernommen.

David Coulthard
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Es geht um Millionen

In Presseberichten war von einem künftigen Sponsoring-Engagement in der Formel 1 in Höhe von rund 150 Millionen US-Dollar pro Jahr die Rede.

Diese Partnerschaft, an der mehrere LVMH-Marken (Louis Vuitton, Moët Hennessy und Tag Heuer) beteiligt sein werden, belaufe sich jedoch auf «weniger als 100 Millionen Dollar», wie eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle der französischen Nachrichtenagentur AFP sagte.

Der Konzern des französischen Milliardärs Bernard Arnault gesellt sich in der Formel 1 damit zu Sponsoren wie DHL, Heineken, MSC Cruises, Pirelli und Qatar Airways.

Formel 1 und Schweizer Uhrenindustrie: eine grosse Liebe

Die Formel 1 und ihr riesiges Publikum (Liberty Media hat für 2023 eine Rekordzahl von 1,5 Milliarden Fernsehzuschauerinnen und -zuschauern angekündigt) haben schon immer Schweizer Marken angezogen.

Neben dem Pionier Tag Heuer, heute Partner des Red-Bull-Teams, sind zahlreiche weitere Marken an den Rennstrecken und auf den Autos der Fahrer präsent.

Hublot war von 2010 bis 2013 offizieller Zeitnehmer der Formel 1, bevor es von Rolex abgelöst wurde. Einige Jahre zuvor, von 1982 bis 1992, war Longines offizieller Zeitnehmer. Die Swatch-Group-Marke wurde damals von Tag Heuer abgelöst.

Max Verstappen
Keystone

Auf Seiten der Rennställe gibt es zahlreiche Partnerschaften. Zu den jüngsten gehören IWC mit Mercedes-AMG oder Richard Mille, der Hublot abgelöst hat.

Ein vielversprechender Markt

Der US-Konzern Liberty Media, seit 2017 Eigentümer der Formel-1-Franchise, habe den Sport populärer gemacht, indem er sich besonders mit der Serie «Drive to survive» an ein weiblicheres und jüngeres Publikum wandte, betont das Wall Street Journal.

Für LVMH ist das Interesse sehr konkret: Die USA sind einer der wichtigsten Luxusgütermärkte der Welt.

Frédéric Arnault, Sohn des Besitzers Bernard Arnault und Leiter der Uhrensparte von LVMH, erklärte am Mittwoch im Gespräch mit dem Wall Street Journal, man stehe «erst am Anfang unserer Reise» mit der Formel 1 in den USA.

Dort gebe es «ein sehr junges Publikum»: «Ich denke, das ist beruhigend. Und das hat uns überzeugt. Vor zehn Jahren war es ein alterndes Publikum.»

Obwohl die Marken der Gruppe (unter anderen Louis Vuitton, Tiffany, Tag Heuer…) bereits bei Sportwettkämpfen präsent sind, war Paris 2024 mit den Olympischen und Paralympischen Spielen erst das zweite Mal, dass LVMH eine Sportpartnerschaft in seinem Namen eingegangen war.

LVMH erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von über 86 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von über 15 Milliarden Euro.

Übertragung aus dem Französischen: Christian Raaflaub

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