Wer hat’s erfunden? Ein Schweizer!

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RIRI REISSVERSCHLUSS: Der Industrielle Martin Othmar Winterhalter aus der Ostschweiz kaufte 1923 dem Amerikaner Gideon Sundbäck das Patent der Vorstufe des modernen Reissverschlusses für Europa ab. Winterhalter entwickelte Maschinen zur seriellen Produktion des Verschlusses, ersetzte den aus Kügelchen und Klemmbacken bestehenden Verschluss durch Rippen und Rillen, woraus der Name Riri entstand. © Keystone / Christian Beutler

FREITAG TASCHE: Die Gebrüder Freitag, beide Grafikdesigner, suchten nach robustem, wasserabweisendem Material für eine Tasche. Inspiriert wurden sie vom Schwerverkehr, der täglich an ihrer Wohnung vorbei rauschte. 1993 kreierten sie die erste Umhängetasche aus gebrauchten LKW-Planen, Fahrradschläuchen und Autogurten. Keystone

CORBUSIER LIEGE: Sie besticht bis heute durch ihre Ästhetik und Funktionalität: die Liege LC4, auch die «Ruhemaschine» genannt. Le Corbusier entwarf sie 1928 zusammen mit Charlotte Perriand und Pierre Jeanneret. © Keystone / Christian Beutler

HELVETICA SCHRIFT: Der Grafiker und Typograf Max Miedinger wurde in den fünfziger Jahren bekannt durch den Entwurf der Schriftart Helvetica. Die Schrift ohne Schnörkel ist heute noch äusserst populär. Sie wird für Betriebssysteme, die öffentliche Beschilderung und im Buchsatz weltweit eingesetzt. © Keystone / Christian Beutler

FIXPENCIL: Er erblickte 1929 das Licht der Welt und ist eine ganz besondere Erfindung des Hauses Caran d'Ache. Der Fixpensil ist der erste Druckbleistift der Welt mit einem patentierten Clip-Mechanismus. © Keystone / Christian Beutler

WÜRFLZUCKER: Der Schweizer Jacob Christoph Rad war Leiter einer Zuckerfabrik in Tschechien und ist als Erfinder des Würfelzuckers in die Geschichte eingegangen. Um 1840 begann er mit Zucker zu experimentieren, um ihn in eine praktische Form zu bringen. Es gelang ihm, Rohzucker maschinell zu Würfeln zu formen. 1843 wurde ihm ein Patent für die Würfelzuckerpresse erteilt. © Keystone / Christian Beutler

RICOLA KÄUTERZUCKER: Der Bäcker und Konditor Emil Richterich beschäftigte sich intensiv mit der Heilkraft von Kräutern und experimentierte mit eigenen Mixturen. Der Durchbruch gelang ihm 1940 mit der Erfindung der 13-Kräutermischung. Es war die Geburtsstunde des Ricola-Originals, des Schweizer Kräuterzuckers, unverkennbar durch seine eckige Form. Seine Rezeptur ist bis heute die Basis für alle Ricola-Bonbons. © Keystone / Christian Beutler

ALUFOLIE: Sie stammt vom Aargauer Heinrich Alfred Gautschi, der sie 1905 patentieren liess. Das vielseitige Material eignet sich neben dem Verpacken von Esswaren ebenfalls zum Garen von Lebensmitteln, beispielsweise von Fischen, und gehört heute zur Standardausrüstung einer Küche. © Keystone / Christian Beutler

BIRCHERRAFFEL: Nicht nur das Birchermüesli, auch gleich die Reibe dazu hat Dr. Bircher Benner im Jahr 1926 erfunden. Die Reibe ist unzerstörbar, raffelt noch nach 50 Jahren gut und sieht nach knapp 100 Jahren immer noch genau gleich aus. Keystone

GIROLLE: Der Käsehobel wurde 1982 von Nicolas Crevoisier, einem Feinmechaniker aus Lajoux im Kanton Jura, entwickelt. Er war auf der Suche nach einer schnelleren und eleganteren Methode, den Tête de Moine zu schaben, als es traditionell mit dem Messer möglich war. © Keystone / Christian Beutler

EDELWEISSHEMD: Der Stoff mit dem charakteristischen Blumenmuster wurde erstmals von der Weberei Gugelmann & Co. im bernischen Roggwil hergestellt, und zwar erst in den 1960er- oder 1970er-Jahren. Wer den Stoff entworfen hat, ist nicht bekannt. Entgegen der allgemeinen Meinung hat das Hemd keine jahrhundertelange Tradition. © Keystone / Gaetan Bally

LANDI-STUHL: Wie kaum ein anderes Möbelstück gilt der von Hans Coray (1906-1991) erfundene Stuhl als typisch schweizerisches Produkt. Der 1938 von Cory entworfene Gartenstuhl war ein Jahr später an der Landesausstellung in Zürich zu bewundern und wurde zur Design-Ikone. © Keystone / Christian Beutler

SPARSCHÄLER REX: Wurde 1947 von Alfred Neweczerzal, der in Davos geboren wurde, erfunden und patentiert. Mit seiner Erfindung hat er die Küchenarbeit weltweit revolutioniert. Der aus einem einzigen Stück Aluminium gefertigte Original-Rex, war einfach herzustellen, günstig im Preis und dennoch von hoher Qualität. © Keystone / Christian Beutler

USM HALLER: Das modulare Einrichtungssystem wurde in den 1960er-Jahren von den Brüdern Schärer (USM) und dem Architekten Fritz Haller entwickelt. Die je nach Raumgrösse und Bedürfnis kombinierbaren Möbel bestechen durch ihr schlichtes Design. Sie sind aus Schweizer Arztpraxen, Kanzleien, Empfangshallen sowie im Privatbereich kaum mehr wegzudenken. © Keystone / Christian Beutler

TMP PAPER COLLECTOR: Willi Glaeser's bekannteste Erfindung war der 1989 lancierte Zeitungsständer. Der elegante Metallkorb als Papiersammler machte das lästige Altpapier-Sammeln salonfähig. Er fand international grosse Beachtung, und gilt heute als Design-Klassiker. © Keystone / Christian Beutler

RAKO KISTE: Georg Utz war ein Macher, Gestalter, geborener Tüftler und Gründer der Kunststoffverarbeitungsfirma Utz AG. Alles Mögliche hat er erfunden: Kaninchenställe, Briefkästen, Hühnerkörbe und Paletten. Der Kunststoffbehälter RAKO, 1965 hergestellt, schlug ein wie eine Bombe. Bis heute ein Kassenschlager und in fast jedem Schweizer Haushalt zu finden. © Keystone / Christian Beutler

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Schweizerinnen und Schweizer werden oft als etwas vorsichtig und bieder wahrgenommen. Doch zeichnen sie sich immer wieder durch pragmatischen Erfindergeist aus, der Dinge hervorbringt, die die Welt verändern.

Eine Auswahl an Schweizer Erfindungen, die formschön und nützlich sind: Einige von ihnen sind unterdessen zu Design-Ikonen aufgestiegen.

Der einstige Bauernstaat hat sich zu einer innovativen Gesellschaft entwickelt. Gemäss «Global Innovation Index» war die Schweiz 2012 Innovations-Weltmeister. Nirgends sonst in Europa werden pro Kopf und Einwohner so viele PatenteExterner Link angemeldet, wie in der Schweiz. Zum Vergleich: pro 1 Mio. Einwohner wurden 2018 in der Schweiz 955 Patente, in Deutschland 332 Patente und in den USA 132 angemeldet. Die ListeExterner Link helvetischer Erfindungen ist lang, und die Geschichten dahinter sind spannend.

Die Schweiz hat eine starke Pharma-Industrie, deswegen erstaunt es nicht, dass wichtige Errungenschaften aus diesem Bereich stammen. Das reicht von der künstlichen Herstellung des Vitamin C, dem Entzündungshemmer Cortison, bis zu Beruhigungsmitteln wie Valium und dem umstrittenen LSD.

Sehr geschätzt sind Innovationen, die einem das Leben erleichtern: der Klettverschluss, die Cellophanfolie, das Sackmesser, die Armbanduhr, ein klappbarer Wäscheständer, die Knoblauchpresse und viele mehr.

Wahrlich die Welt bewegt haben die Relativitätstheorie von Albert Einstein oder die erste Übertragung elektrischer Energie mit hochgespanntem Drehstrom von Charles E. L. Brown, woraus die Hochspannungsleitungen resultierten.

(Quellen. Europäisches Patentamt, Historisches Lexikon der Schweiz)