Sympany führt Sparprogramm ein – Carena-Fusion geplatzt (AF)
(Meldung mit Hintergrund und Personalzahlen ergänzt.)
Basel (awp/sda) – Die Krankenkasse Sympany streicht rund 50 Stellen. Der Abbau ist Teil eines Sparprogrammes, das die Kosten um mindestens 15 Mio CHF drücken soll, wie das Unternehmen mit Sitz in Basel am Dienstag mitteilte. Nicht zustande kommt zudem die Fusion mit der Carena.
Die aus der baselstädtischen Öffentlichen Krankenkasse ÖKK hervorgegangene Sympany begründete das Sparprogramm mit der Vereinfachung historisch gewachsener Strukturen. Sie wolle die Effizienz steigern im Hinblick auf weiter steigende Gesundheitskosten. Ihre Reserven seien vergleichsweise hoch; man wolle aber rechtzeitig handeln, hiess es auf Anfrage.
2009 hat Sympany trotz Kundenzulauf 28,3 Mio CHF Verlust geschrieben. Bei der Publikation der roten Zahlen Anfang Mai hatte sich das Unternehmen noch gelassen gegeben und auf systembedingte kalkulatorische Unschärfen verwiesen. Schon 2008 war die Grundversicherung rot gewesen; per 2010 wurden die Prämien erhöht.
Zu den Sparmassnahmen, die bestenfalls bis Ende Jahr umgesetzt sein sollen, gehört auch die Verkleinerung der Geschäftsleitung von sieben auf vier Köpfe. CEO bleibt Beat Ochsner, Finanzchef Christian Meindl und Personalchefin Suzanne Blaser. Den neu zusammengefassten Geschäftsbereich Mark übernimmt Reto Toscan.
Für den Abbau von rund 50 Stellen wolle man möglichst die Fluktuation nutzen; Entlassungen seien jedoch nicht ausgeschlossen. Sympany beschäftigt derzeit insgesamt 644 Personen auf 564 Vollstellen. Neben den Personal- sollen auch die Sachkosten heruntergefahren werden. Der Marktauftritt wird vereinheitlicht.
Zudem ist die im April angekündigte Übernahme der in finanzielle Bedrängnis geratenen Ostschweizer Krankenkasse Carena per 2011 geplatzt. Bei der «Detailprüfung von operativen Belangen» sei man sich unerwartet nicht einig geworden – näheres war nicht zu erfahren. Sympany zählt insgesamt rund 230’000 Versicherte, Carena rund 29’000.
rt