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TAGESÜBERBLICK WIRTSCHAFT

Bern (awp/sda) – Donnerstag, 26. November
Bern (awp/sda) – STABILER WOHNFLÄCHENMARKT: Aus Sicht der Marktteilnehmer war der Schweizer Immobilienmarkt für Wohnflächen im 2009 weitgehend intakt. Büro- und Geschäftsflächen waren hingegen weniger gefragt als im Vorjahr – und dieser negative Trend dürfte sich laut einer Umfrage fortsetzen. Fast zwei Drittel der befragten Immobilientreuhänder, -makler und -verwaltungen rechnen mit sinkenden Preisen für Büro- und Geschäftsflächen im 2010, wie der Hauseigentümerverband Schweiz (HEV) mitteilte. 10 Prozent erwarten gar stark rückläufige Preise. Rosiger sieht die Lage am Markt für Wohnflächen aus: Die Nachfrage nach Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen blieb einer deutlichen Mehrheit der Umfrageteilnehmer zufolge unverändert. In naher Zukunft dürften die Preise laut Mehrheitsmeinung im Eigenheimmarkt stagnieren.
NEUES OUTLET-EINKAUFSZENTRUM: Im bündnerischen Landquart ist das erste als Dorf gebaute Outlet-Center der Schweiz eröffnet worden. Im Alpenrhein Village verkaufen Markenhersteller in Chalets ihre Waren mit Preisreduktionen von 30 bis 70 Prozent. 40 Läden nahmen auf dem Grundstück zwischen dem Landquarter Bahnhof und der A13 den Betrieb auf. 1,2 Millionen Kunden, vor allem Touristen, werden im ersten Jahr im grössten Outlet-Center der deutschsprachigen Schweiz erwartet. Die Bauherrin, die deutsche ING Real Estate Development, investierte 180 Mio. Franken.
KEINE KLAGE WEGEN UBS-RETTUNGSAKTION: Die Beschwerde einer Privatperson gegen die Übernahme «toxischer» UBS-Wertpapiere durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist vor Bundesverwaltungsgericht erfolglos geblieben. Der Betroffene hatte geltend gemacht, dass die Nationalbank aufgrund eines «Fehlers in der Wissenschaft» seit Jahren eine Geld- und Währungspolitik betreibe, die nicht den Interessen des Landes diene. Die SNB habe damit ihre Sorgfaltspflichten verletzt. Das Bundesverwaltungsgericht ist auf die Beschwerde nun gar nicht eingetreten.
ZURICH SCHLIESST SERVICEVERTRAG AB: Der Versicherungskonzern Zurich Financial Services (ZFS) baut die Zusammenarbeit mit dem amerikanischen IT-Service-Unternehmen CSC aus. Die beiden Unternehmen haben einen zehneinhalbjährigen Hauptservice-Vertrag abgeschlossen. Das vollständige Vertragsvolumen wird auf bis zu 2,9 Mrd. Dollar geschäzt, wie die beiden Unternehmen mitteilten. Durch diesen neuen Rahmen-Vertrag wechseln möglicherweise maximal 1000 Mitarbeitende von ZFS zu CSC. Abhängig ist dies aber von den länderspezifischen Verträgen. Wesentlicher Punkt des Vertrags ist die weltweite Zentralisation der Data-Center sowie die Virtualisierung der Server.
WENIGER UMSATZ BEI ERNST&YOUNG: Das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Ernst & Young hat im vergangenen Geschäftsjahr 2008/09 (per Ende Juni) etwas weniger Umsatz erzielt. Der Dienstleistungsertrag sank um 3 Prozent auf 545,8 Mio. Franken. «Angesichts der extrem schwierigen Marktentwicklung ist dies ein Ergebnis, mit dem wir zufrieden sein können», sagte Thomas Stenz, Verwaltungratspräsident von Ernst & Young Schweiz (E&Y), vor den Medien in Zürich.
INTERNET-STELLENMARKT BELEBT SICH: Nachdem die Zahl der auf dem Internet angebotenen Stellen seit Sommer 2008 stetig rückläufig war, ist im Oktober das Stellenangebot erstmals wieder gewachsen. Deutlich mehr freie Stellen konnten die Arbeitnehmer insbesondere bei den Stellenbörsen finden. Die Zahl der direkt auf den Homepages der Unternehmen angebotenen Stellen stieg dagegen nur leicht, wie der vierteljährlich erhobene Jobpilot-Index des Internetstellenvermittlers Monster und der Fachhochschule Nordwestschweiz zeigt.
BAHNBETREIBER MIT WENIGER UMSATZ: Der starke Franken und die Angst von der Schweinegrippe hat einige Touristen davon abgehalten, in Gruppen zu reisen. Dies spürten auch die Bahnen der BVZ Holding. Der Umsatz sank insgesamt um 2,7 Prozent auf 25,17 Mio. Franken. Ohne Sonderfaktoren (Landverkauf im Vorjahr) wären diese allerdings um 0,6 Prozent gestiegen. Die Erlöse aus Immobilien und Beteiligungen der Gruppe erhöhten sich um 1,2 Prozent auf 3,19 Mio. Franken. Das kommende Tourismusjahr werde wegen der hohen Arbeitslosigkeit und der unsicheren Wirtschaftslage schwierig.
DUBAI SCHOCKT BÖRSE: Die Geldnöte von Dubai haben die internationalen Finanzmärkte geschockt. Das arabische Emirat bat die Gläubiger der Holding-Gesellschaft Dubai World und ihrer Tochterfirma Nakheel um Zahlungsaufschub. An den Märkten in Europa und Asien kamen Zweifel an der Zahlungsfähigkeit anderer Golf-Staaten auf. Unter Druck standen vor allem die Aktien von Banken sowie Unternehmen, an denen Investoren aus der Region massgeblich beteiligt sind. Die Aktien von UBS, Credit Suisse und Julius Bär büssten bis Handelsschluss rund fünf Prozent ein. Die Schockwellen ausgelöst hatte die Bitte des Emirats um Zahlungsaufschub für Dubai World. Das Konglomerat will seine Schulden nun erst ein halbes Jahr später, bis zum 30. Mai 2010, zurückzahlen. Die Finanzkrise macht offenbar, dass sich die Scheichs übernommen haben. Dubai hatte 2008 insgesamt Ausstände in Höhe von schätzungsweise 80 Mrd. Dollar.
DOLLAR SCHWÄCHELT: Der Dollar ist im fernöstlichen Handel gegenüber dem Yen auf ein 14-Jahres-Tief abgestürzt. Auslöser der Verkaufsorders war die Einschätzung der Investoren, dass die US-Währung noch weiter auf breiter Front nachgeben wird. Der Dollar fiel auf bis zu 86.52 Yen. Händler schlossen auch einen kurzfristigen Absturz Richtung 86 oder sogar 85.50 Yen nicht aus, da der Dollar auf breiter Front unter Druck geriet. Gegenüber dem Franken fiel der Dollar auf der Handelsplattform EBS am Morgen auf fast 0.9900 Franken und damit den tiefsten Stand seit eineinhalb Jahren.
uh

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