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Theaterregisseur Hans Hollmann mit 89 Jahren gestorben

Der gebürtige Grazer Hans Hollmann hat in der Theaterwelt des deutschsprachigen Raums Marksteine gesetzt - so etwa 1974 in Basel mit seiner Inszenierung von Karls Kraus' "Die letzten Tage der Menschheit". Jetzt ist er mit 89 Jahren gestorben. (Archivbild aus den 1970er Jahren) Keystone/STR sda-ats

(Keystone-SDA) Hans Hollmann gilt als prägender Theaterregisseur im deutschsprachigen Raum. Mitte der 70er Jahre war er Direktor der Theater Basel. Jetzt ist er mit 89 Jahren gestorben, wie einer Todesanzeige in der «Basler Zeitung» (BAZ) zu entnehmen ist.

Der Name Hans Hollmann ruft in der Theaterwelt sofort Erinnerungen an das Jahr 1974 hervor: Damals hatte er «Die letzten Tage der Menschheit» von Karl Kreis inszeniert und an zwei Abenden im Foyer des Theaters Basel aufgeführt – «sicher ein Höhepunkt meiner Arbeit», wie er einmal selbst sagte. Damit war er im deutschsprachigen Raum aufgestiegen zu einem der prägenden Theaterregisseure seiner Zeit.

Der gebürtige Österreicher hat an allen grossen Bühnen in Deutschland, der Schweiz und Österreich inszeniert und sich ganz besonders für das zeitgenössische Theater engagiert. Auf die Bühnen brachte er Autoren wie Berthold Brecht, Elias Canetti, Tankred Dorst, Elfriede Jelinek, Peter Handke oder Heiner Müller.

Geboren wurde Hollmann am 4. Februar 1933 als Sohn eines Musikpädagogen. In Graz studierte er Rechtswissenschaften. «Das war ein Brotstudium, für das ich immer dankbar war», erzählte Hollmann einmal im Gespräch mit der Nachrichtenagentur APA, «denn es hat mich die Klarheit des Denkens gelehrt.»

Nach seiner Promotion 1956 besuchte er das Wiener Max-Reinhardt-Seminar, an dem er die Fächer Schauspiel und Regie belegte. Von 1958 bis 1968 war er am Theater in der Josefstadt in Wien engagiert. Erste überregionale Bekanntheit als Regisseur erlangte er 1967 mit seiner Inszenierung von Ödön von Horvaths «Italienischer Nacht» am Staatstheater Stuttgart. «Mit Horvath habe ich Karriere gemacht», so Hollmann.

Regisseur, Direktor, Professor

Von 1975 bis 1978 war Hollmann Direktor der Theater Basel. Ab 1977 wandte er sich verstärkt dem Musiktheater zu. In Basel zeichnete er unter anderem für Wagners «Rheingold» und «Die Walküre» verantwortlich. Zu seinen wichtigsten Opern-Arbeiten der 1990er Jahre zählt «Parzival» am Opernhaus Zürich.

1993 erhielt er einen Ruf als Professor für Theaterregie an die Hochschule für Darstellende Kunst in Frankfurt; bis 2003 leitete er als Dekan den Fachbereich Darstellende Kunst.

Das Resümee des Regisseurs zu seiner Karriere: «Es ist ein wunderbarer Beruf. In meinen nächsten Leben würde ich ihn jedes zweite Mal wieder wählen.» Hollmann war verheiratet mit der Schauspielerin Reinhild Solf und lebte in Basel.

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