Turgi erhält Wakkerpreis
Die Aargauer Agglomerations-Gemeinde Turgi wird mit dem Wakkerpreis 2002 für ihr Engagement in der Siedlungspolitik ausgezeichnet.
Nach Uster ist Turgi bereits die zweite Agglomerations-Gemeinde, die mit dem Wakkerpreis des Schweizerischen Heimatschutzes (SHS) ausgezeichnet wird. Im Spannungsfeld zwischen den beiden Zentren Baden und Brugg sei Turgi dennoch ein Ort mit einer eigenen Identität, heisst es beim SHS.
Die Gemeinde mit knapp 3000 Einwohnerinnen und Einwohnern entwickelte sich aus einer frühindustriellen Siedlung, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch die Gründung einer Baumwollspinnerei entstanden war. Turgi ist erst seit 1884 eigenständig.
Lebensumfeld konstant aufgewertet
Für Gemeinden ohne grosse historische Vergangenheit ist es gemäss dem SHS oft schwierig, als lebenswert wahrgenommen zu werden. Seit mehr als zehn Jahren setze sich die Gemeinde Turgi jedoch aktiv und erfolgreich für die Aufwertung des Lebensumfeldes ein.
Der Ortskern von Turgi sei als Gesamt-Struktur und das ehemalige Spinnereiareal mit Spezial-Zonen geschützt worden. Speziell geschaffene Parkzonen würden ausserdem den Schutz der grossen Villengärten aus dem 19. Jahrhundert gewährleisten.
Beispielhaftes Inventar
Turgi habe die schützenswerten Objekte auf Inventarblättern beschrieben und fotografisch dokumentiert. Das sei eine unschätzbare Grundlage, rühmt der SHS.
Das Inventar reicht von herrschaftlichen Fabrikantenvillen mit ausgedehnten Parkanlagen über das Schulhaus von Karl Moser bis zu Beispielen der Alltagsarchitektur.
Dank fachgerechter Renovationen und innovativen Umnutzungen hätten in die Jahre gekommene Bauwerke wieder neues Leben erhalten.
Mit 20’000 Franken dotiert
Der Wakkerpreis ist mit 20’000 Franken dotiert. Er ist ein Vermächtnis des Genfer Immobilienhändlers Henri-Louis Wakker. Der Schweizer Heimatschutz zeichnet mit dem Preis politische Gemeinden aus, die sich im Sinn des Heimatschutzes besonders hervorgetan haben. Die offizielle Preisübergabe wird am kommenden 29. Juni in Turgi mit einem Dorffest gefeiert.
swissinfo und Agenturen
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