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Umfrage sagt dreifaches Ja voraus

Am meisten Zustimmung erhält die KOSA-Initiative. swissinfo.ch

Einen Monat vor der Abstimmung vom 24. September befürwortet eine Mehrheit der über tausend Befragten sowohl Asyl- und Ausländergesetz wie auch die KOSA-Initiative.

Dies zeigt die erste Umfrage des Instituts gfs.bern im Auftrag der SRG SSR idée suisse zu den drei Vorlagen.

Mitte August hätten die Befragten das Asylgesetz mit 54 zu 27% und das Ausländergesetz mit 59 zu 23% angenommen.

19 respektive 18% wussten noch nicht, wie sie stimmen wollen. Die beiden Gesetze kommen vors Volk, weil gegen sie erfolgreich das Referendum eingereicht worden ist.

Noch klarer sieht es bei der Volksinitiative «Nationalbankgewinne für die AHV» des Komitees sichere AHV (KOSA) aus: 61% würden Ja sagen und nur 17% Nein. 22% sind noch unentschlossen.

Allerdings relativiert Studienleiter Claude Longchamp von gfs.bern im Gespräch mit swissinfo das deutliche Resultat: «Bei Volksinitiativen muss man im voraus immer vorsichtig sein mit Umfragen zu einem so frühen Zeitpunkt», betont er.

«Es dauert noch einen Monat bis zur Abstimmung. Da kann noch viel passieren.» Denn im Normalfall beginne die seriöse Meinungsbildung zu einem Thema erst im Verlauf des Abstimmungskampfes. «Da würde ich noch gar keine Prognose machen und aus dem momentanen Ja nicht zu viel ableiten.»

Breite Zustimmung

Trotzdem zeigt die Umfrage Erstaunliches: Die Zustimmung zur KOSA-Initiative ist relativ breit angelegt. So sind einzig bei den Parteigängerinnen und Parteigängern der Freisinnig-Demokratischen Partei (FDP) mit 43% weniger als die Hälfte für die Initiative, jedoch auch nur 36% dagegen.

Die Wählerschaft der drei anderen Regierungsparteien ist durchweg mit über 60% für die Initiative aus dem linken politischen Spektrum, auch die der Schweizerischen Volkspartei (SVP) mit 66% Ja und 19% Nein. «Es ist kein Gegensatz zwischen links und rechts feststellbar», konstatiert Longchamp.

Links gegen rechts

Weniger erstaunlich hingegen ist die klare Trennung zwischen politisch linken und rechten Positionen bei Asyl- und Ausländergesetz. Dominiert wird hier die Zustimmung von Anhängern der SVP, die zu 87% Ja stimmen wollen. Bei der FDP sind es 74% und bei der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP) 49%.

Erst bei Wählerinnen und Wählern der Sozialdemokratischen Partei (SP) ist eine absolute Mehrheit von 51% dagegen, während immer noch 30% die Gesetze annehmen wollen.

Unterschiede stellt die Umfrage auch zwischen ländlichen und städtischen Gebieten fest. «Auf dem Land ist die Ja-Tendenz überdurchschnittlich», so Longchamp.

Westschweiz skeptischer

Noch etwas deutlicher allerdings fällt der Vergleich zwischen den Sprachregionen aus, was laut Longchamp allerdings zu erwarten war. «Insbesondere die französischsprachige Schweiz ist deutlich ausländerfreundlicher, integrationswilliger eingestellt», betont er.

Darum wollen in dieser Region «nur» 45% das Asylgesetz annehmen, während die Deutschschweiz (57%) und die italienische Sprachregion (62%) viel deutlicher dafür sind.

«In der Romandie ist die Skepsis gegenüber Verschärfungen viel grösser als in der deutsch- und italienischsprachigen Schweiz», schliesst Longchamp. Dies sei ein soziokulturelles Phänomen: Je mehr Ausländer in einem Gebiet lebten, desto höher sei der Wille, diese zu integrieren.

swissinfo, Christian Raaflaub

KOSA-Initiative: Ja: 61%; Nein: 17%; unentschlossen: 22%
Ausländergesetz: Ja: 59%; Nein: 23%; unentschlossen: 18%
Asylgesetz: Ja: 54%; Nein: 27%; unentschlossen: 19%
Stimmbeteiligung: Mit 36% eher tief

Die Umfrage im Auftrag der SRG SSR idée suisse ist die erste von zwei zu den Vorlagen vom 24. September.

Zwischen dem 14. und 19. August wurden 1237 stimmberechtigte Personen in der ganzen Schweiz telefonisch befragt.

Dabei werden die italienisch- und die französischsprachige Schweiz mit 310 und 311 Interviews übergewichtet. In der Deutschschweiz wurden 616 Personen befragt.

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