US-Aussenministerin Clinton zu Besuch in Peking
(Keystone-SDA) Peking – Ungeachtet anhaltender Differenzen gehen die USA und China wieder aufeinander zu. Chinas Staats- und Parteichef Hu Jintao und US-Aussenministerin Hillary Clinton unterstrichen in Peking die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit.
Zum Auftakt einer zweitägigen strategischen und wirtschaftlichen Dialogrunde sagte Clinton in der Grossen Halle des Volkes: «Wir wissen, dass wenige globale Probleme gelöst werden können, indem die USA oder China alleine handeln. Und wenige können gelöst werden, ohne dass die USA und China zusammenarbeiten.»
Chinas Präsident nannte Meinungsverschiedenheiten «nur normal». Wichtig sei es, die Kerninteressen und grossen Besorgnisse des jeweils anderen zu respektieren und mit heiklen Fragen angemessen umzugehen», sagte Hu Jintao als Hinweis auf Taiwan und Tibet.
Die Beziehungen hatten sich seit Jahresanfang verschlechtert, weil die USA Waffen an Taiwan geliefert und US-Präsident Barack Obama den Dalai Lama empfangen hatte, den Peking als Separatisten ansieht. «Nichts ist dem chinesischen Volk wichtiger als die nationale Souveränität und territoriale Integrität zu schützen», sagte Hu.
Eine 200-köpfige US-Delegation mit Clinton und Finanzminister Timothy Geithner, Zentralbankchef Ben Bernanke und Handelsminister Gary Locke sind zu dem Dialog angereist, der abwechselnd in den USA und China abgehalten wird.
Die 2006 begonnenen Gesprächsrunden über Wirtschaftsfragen sind unter Präsident Obama auch auf strategische Themen ausgedehnt worden. Im Mittelpunkt standen neben Handelsfragen und dem Währungsstreit auch die Krise mit Nordkorea um den Untergang des südkoreanischen Kriegsschiffes sowie der Atomstreit mit dem Iran.
Im Tauziehen um Irans Atomprogramm sieht US-Aussenministerin Hillary Clinton jetzt Teheran am Zuge. Der Entwurf der unter den fünf ständigen Mitgliedern im UNO-Sicherheitsrat vereinbarten Resolution sende eine «klare Botschaft» an die iranische Führung.