Vier Prozent der Schweizer Gesundheitsausgaben infolge Tabakkonsums
(Keystone-SDA) Der Tabakkonsum führt in der Schweiz zu medizinischen Kosten in der Höhe von 3 Milliarden Franken. Dies entspricht 4 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben. Weitere 2 Milliarden betragen Produktionsverluste durch den Tabakkonsum. Dies zeigt eine Studie der ZHAW.
Das Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) berechnete im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz die Krankheitslast des Tabakkonsums. Die Rechnung erfolgte exemplarisch für das Jahr 2015, wie es in einer Mitteilung der Arbeitsgemeinschaft vom Montag heisst.
Untersucht wurden die Anzahl der Todesfälle, die verlorenen Lebensjahre sowie die verlorene Lebensqualität durch Krankheit, die verursachten direkten medizinischen Kosten sowie die volkswirtschaftlichen Produktionsverluste. Fazit daraus: Der Tabakkonsum verursacht in der Schweiz jährliche Kosten von fünf Milliarden Franken.
Die direkten medizinischen Kosten betragen gemäss der Untersuchung drei Milliarden Franken. Es sind dies 1,2 Milliarden Franken für die Behandlung von Krebserkrankungen, 1 Milliarde Franken für Herzkreislauferkrankungen sowie 0,7 Milliarden Franken für die Behandlung von Erkrankungen der Lunge und der Atemwege.
9535 Todesfälle pro Jahr
Die 3 Milliarden Franken entsprechen 3,9 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben der Schweiz im Jahr 2015 – alle Ausgaben der obligatorischen Krankenversicherung und privaten Gesundheitskosten. Dazu kamen gemäss Studie 2 Milliarden Franken Produktionsverluste. Sie sind die Folgen von krankheitsbedingten Ausfällen oder Ausfällen durch Invalidität oder Tod vor der Pensionierung.
Das Rauchen verursachte 2015 insgesamt 9535 Todesfälle in der Schweiz. Dies entspreche 14,1 Prozent aller Todesfälle, heisst es in der Mitteilung. Zwei Drittel davon waren Männer. Im Vergleich dazu starben im Jahr 2015 im Strassenverkehr 253 Menschen und durch die jährliche Grippewelle 2500 Personen.
Die Studienautoren gehen davon aus, dass die Krankheitslast tendenziell eher noch höher ist, als ihre Ergebnisse zeigen. So seien lediglich tabakbedingte Erkrankungen einbezogen worden, für welche ein klarer kausaler Zusammenhang mit dem Rauchen vorliege.
Zudem wurden andere Tabakkonsumarten wie Snus oder E-Zigaretten nicht berücksichtigt. Auch wurden das Passivrauchen oder Rauchen während der Schwangerschaft nicht miteinbezogen.