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Vonlanthen & Rey schiessen Schweiz auf WM-Kurs

Johan Vonlanthen (rechts) bezwang den Torhüter der Färöer (mit Mütze) nicht weniger als dreimal. Keystone

Die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft hat in der Qualifikation für die WM 2006 einen Start nach Mass hingelegt: Das Team von Köbi Kuhn fertigte den Fussball-Zwerg Färöer mit 6:0 ab.

Trotz des ungewohnten Torreigens ist aber angesichts der desolaten Leistung des Gegners Nüchternheit für die nächsten Spiele angesagt.

Von einer Sturm-Misere in der Schweizer Fussball-Nati kann keine Rede mehr sein. Alle Tore zum 6:0-Sieg im WM-Qualifikationsspiel gegen die Färöer im Basler St. Jakobspark am Samstag Abend schoss das «neue» Sturm-Duo Vonlanthen/Rey. Alex Frei und Marco Streller, das Stamm-Duo im Schweizer Angriff, fehlte wegen Sperre (Frei) und Verletzung (Streller).

Kuhns Nackenhaare

«Für mich war die Schlüsselszene die unglaubliche Rückgabe von Bernt Haas und der indirekte Freistoss aus fünf Metern. Diese Szene liess mir die Nackenhaare aufstehen», sagte der Schweizer Nationalcoach Köbi Kuhn nach dem Spiel mit einer Mischung aus Freude und Schaudern.

«Normalerweise stehts da 1:0 für den Gegner. Stattdessen haben wir im Gegenzug das 1:0 geschossen. Grundsätzlich freue ich mich über die sechs Tore riesig. Manches ist uns zwar leicht gefallen, aber es waren schöne Tore. So überzeugend zu gewinnen, ist für den Kopf eine gute Vorbereitung auf das Spiel gegen die Iren.»

Blackout von Haas

Vor Johan Vonlanthens Führungstreffer in der 10. Minute geriet die Equipe von Kuhn nach einem groben Missverständnis zwischen Verteidiger Bernt Haas und Goalie Pascal Zuberbühler beinahe in Rückstand: Haas› Rückpass erwischte «Zubi» auf dem falschen Fuss. Der Keeper musste den Ball kurz vor der Torlinie nach einem Hechtsprung mit der Hand stoppen.

Der daraus resultierende, indirekte Freistoss für die Färinger aus fünf Metern prallte von der Schweizer 11-Mann-Mauer ab und leitete den Konter ein, den der 18-jährige Vonlanthen mit seinem zweiten Länderspieltor erfolgreich abschloss.

Vier Minuten später traf der neue Stern im Schweizer Fussball-Himmel erneut. Eine Vorlage Hakan Yakins verwertete Vonlanthan mit technischer Brillanz und Kaltschnäuzigkeit.

Fast hätte der Eindhoven-Stürmer noch zum 3:0 getroffen. Sein Schuss aus 10 Metern konnte Färöer-Goalie Knudsen mit einer hervorragenden Parade zum Corner abwehren.

Eindrückliche Rückkehr Reys

Alexandre Rey, der nach langem Unterbruch wieder in die Nati zurückkehrte, tat es in der 29. Minute seinem Sturmpartner gleich und schoss nach Hakan Yakins zweitem Assist ebenfalls sein insgesamt drittes Länderspieltor. Eine Minute vor Halbzeit trug sich Rey nach einer Flanke von Cabanas dann auch noch als Doppel-Torschütze ein.

Der nach dreijähriger Pause wieder berücksichtigte Stürmer Alexandre Rey liess sich die drei Offerten seiner in der Regel desorienten Aufpasser nicht entgehen. Nach dem 2:0 von Vonlanthen traf der Walliser dreimal – und in allen Varianten.

Einmal überwand er den Hüter der Färöer aus rund 16 Metern, beim 4:0 vor der Pause verwertete der Rückkehrer eine präzise Vorlage von Ricardo Cabanas im Stile des nervenstarken Skorers und beim fünften Tor der hochüberlegenen Schweizer schob er die uneigennützige Vorlage Wickys perfekt ein.

Das Publikum und Coach Kuhn honorierte den tadellosen Auftritt des Xamax-Professional bei seiner Auswechslung zu Recht mit einer stehende Ovation.

Weiter Draufgehalten

Erfreulich am Schweizer Spiel waren einerseits die spielerisch schön herauskombinierten Tore, andererseits das Nicht-Nachlassen nach schon deutlicher Führung.

Damit sorgten die Schweizer mit ihrem Exploit in Basel für einen geglückten Auftakt in der WM-Qualifikation und für den vierthöchsten Sieg einer Schweizer A-Nationalmannschaft (1924: 9:0 gegen Littauen; 1967: 7:1 gegen Rumänien; 1991: 7:0 gegen San Marino; 1992: 6:0 gegen Estland).

Nächster Gegner am Mittwoch sind die Iren, die ihr Auftaktspiel mit 3:0 gegen Zypern gewannen. Frankreich, Israel und Zypern sind die weiteren Gegner in der «Schweizer» Gruppe der WM-Qualifiktion.

swissinfo und Agenturen

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