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Walserdorf Splügen am Aschermittwoch im Pschuuri-Fieber

Ein Pschuurirolli schwärzt einer Frau in Spluegen. das Gesicht. KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER sda-ats

(Keystone-SDA) Im Walserdorf Splügen in Graubünden sind am Aschermittwoch wieder die Pschuurirolli unterwegs gewesen. Die Burschen in Lumpen und Fellen verfolgten Mädchen und Schulkinder, um deren Gesichter zu schwärzen.

Pschuuri heisst der archaisch anmutende Brauch, den die Walser vor etwa 700 Jahren auf ihren Wanderungen aus dem Oberwallis nach Graubünden brachten und der in einigen Walsergebieten am Aschermittwoch immer noch inszeniert wird. Es geht um die Vertreibung des Winters und um Fruchtbarkeit.

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Lebendig gehalten wird die Tradition besonders im bündnerischen Splügen an der San Bernardino-Route. Dort beginnt der Tag für die unverheirateten jungen Männer mit der Herstellung der schwarzen Flüssigkeit, derweil die Kinder von Haustüre zu Haustüre unterwegs sind und nach Süssigkeiten fragen.

Am Mittag schwärmen die jungen Männer in Lumpen und Felle gehüllt aus und versuchen, unverheirateten Frauen und Kindern die Gesichter mit der schwarzen Flüssigkeit einzureiben. Am Abend gibt es keine Verfolgungsjagden mehr, im Gegenteil: die Unverheirateten bilden Paare und betteln an den Hauseingängen um Eier. Danach trifft sich die Dorfgemeinschaft zum Fest mit Eierspeisen.

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