«Hungersnöte sind zurück»
Der Welthunger-Index reiht sich ein in die negativen Trends der jüngsten Zeit. Konflikte, Klimawandel und Pandemie führen zu erheblichen Rückschritten im Kampf gegen Hunger.
Bis 2030 hätte der Hunger in der Welt besiegt werden sollen. So das Ziel der internationalen Gemeinschaft.
Der Welternährungstag soll darauf aufmerksam machen, dass noch immer Millionen Menschen Hunger leiden. Am 16. Oktober 1945 gründete die Uno die Welternährungsorganisation FAO, um die weltweite Ernährungssicherheit zu gewährleisten.
Das wird aber immer unwahrscheinlicher. Die Welthungerhilfe hat den Welthunger-Index 2021 vorgestellt, und es sieht nicht gut aus: Weltweit hungern etwa 811 Millionen Menschen und 41 Millionen leben am Rande einer Hungersnot. Der neue Welthunger-Index untersucht die Ernährungslage in 128 Ländern.
Besonders dramatisch ist die Lage laut Welthungerhilfe in Somalia, Jemen, Afghanistan, Madagaskar und dem Südsudan.
«Unsere Befürchtungen im letzten Jahr haben sich leider bestätigt», sagte Marlehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe, vor den Medien. «Hungersnöte sind zurück und multiple Krisen lassen die Zahl der Hungernden immer weiter steigen.»
Die Corona-Pandemie habe die angespannte Ernährungslage in vielen Ländern des Südens noch einmal verschärft und Millionen Familien hätten ihre Existenzgrundlage verloren. Die grössten Hungertreiber seien aber Konflikte und der Klimawandel. Letzterer führt zu Dürren und Wetterextremen.
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Die Welthungerhilfe verteilt Lebensmittel und Bargeld, um die lokalen Märkte anzukurbeln. Sie bietet auch Kurse für Bäuerinnen und Bauern an, damit diese ihren Anbau an den Klimawandel anpassen. Die Welthungerhilfe ist eine der grössten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland und steht unter der Schirmherrschaft des jeweiligen Bundespräsidenten.
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