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Wie weiter mit der Auslandschweizer-Organisation?

Der Swiss Country Club Johannesburg in Südafrika ist einer von vielen Auslandschweizer-Clubs. swissinfo.ch

Nach 100-jährigem Bestehen will die Auslandschweizer-Organisation wissen, ob es sie braucht und wie sie zukünftig aussehen soll. Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer ziehen nur für kurze Zeit ins Ausland. Sie haben andere Bedürfnisse als "klassische" Auswanderer.

Zurzeit leben 762’000 Schweizerinnen und Schweizer im Ausland. Die Auslandschweizer-Organisation (ASO) hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese zu informieren, vernetzen und beraten sowie ihre Interessen in der Politik zu vertreten.

Doch die Zeiten ändern sich: Zwar gibt es immer mehr Auslandschweizer, gleichzeitig nimmt aber die Dauer des Aufenthaltes im Ausland ab. Wie soll die ASO auf diese neuen Entwicklungen reagieren?

Direktorin hat konkrete Ideen

Die Co-Direktorin der ASO, Ariane Rustichelli, hat am Auslandschweizerrat (ASR) in Bern die zukünftigen Entwicklungsschwerpunkte der ASO vorgestellt. Diese sehen unter anderem vor, dass sich die Organisation für das E-Voting stark macht. Dies ist laut ASO besonders wichtig, da die Auslandschweizer immer mobiler würden und häufiger den Wohnort wechselten.

Die Entwicklungsschwerpunkte sehen auch vor, dass die ASO die Information der Auslandschweizer verstärkt. Dies kann über die bisherigen Kommunikationskanäle «Schweizer RevueExterner Link«, aso.chExterner Link, SwissCommunity.orgExterner Link und den Newsletter erfolgen.

Allerdings ist laut ASO die Finanzierung ihrer Tätigkeiten zunehmend ein Problem. Daher gehört auch der Ausbau von bestehenden Medienpartnerschaften – zum Beispiel mit swissinfo.ch – zu den zukünftigen Entwicklungsschwerpunkten.

Die Co-Direktorin machte dem Auslandschweizerrat auch ganz konkrete Vorschläge für die Zukunft der ASO:

  • Um mehr junge Auslandschweizer in die Strukturen der ASO zu integrieren, könnten Quoten eingeführt sowie ein Teil des Auslandschweizer-Kongresses von den jungen Auslandschweizern organisiert werden.
  • Um die Repräsentativität des Auslandschweizerrats zu verbessern, sollen alle Auslandschweizer die Delegierten wählen können.
  • Die ASO könnte auf ihrer Website FAQ (Frequently asked questions) publizieren, damit sich die Auslandschweizer und ihre Vereine besser vernetzen und austauschen.
  • Damit die Auslandschweizer besser informiert werden, müssen die sechs Ausgaben der «Schweizer RevueExterner Link» laut Rustichelli beibehalten werden. Wegen Budgetkürzungen ist die Zeitschrift immer mal wieder in Frage gestellt worden.
  • Die ASO könnte einmal im Jahr eine Promotionskampagne in der Schweiz und im Ausland durchführen, um die Organisation bekannter zu machen.

Bei der Erarbeitung der zukünftigen Entwicklungsschwerpunkte stützt sich die ASO auf die Ergebnisse einer Umfrage zum Thema «100 Jahre ASO – und dann?», die sie unter 130 Delegierten und Mitgliedern des Auslandschweizerrats durchgeführt hat. Sie wollte wissen, ob ihre Dienstleistungen den tatsächlichen Bedürfnissen der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer entsprechen und wie die Zukunft der Organisation aussehen soll. 50 Personen haben den Bogen mit zwölf Fragen ausgefüllt.

Auslandschweizer schätzen publizistisches Angebot

Die Umfrage zeigt, dass die ASO ihren Bekanntheitsgrad in der Schweiz und im Ausland erhöhen sollte, da viele sie gar nicht kennen. Auch die Information der Auslandschweizer – und besonders die Kommunikation mit den jungen Auslandschweizern – sollte gemäss den Befragten verstärkt werden. Die ASO beziehungsweise der Auslandschweizerrat sollten zudem ihre Strukturen bezüglich Mitgliedschaft und Wahlmodus ändern.

Die Befragten wünschen sich von der ASO unter anderem, dass sie sich für die Einführung des E-Votings stark macht, die Interessen der Auslandschweizer durch Lobbyarbeit verteidigt und sich neue Zielgruppen erschliesst. Die publizistischen Angebote der ASO (Schweizer Revue, SwissCommunity.org, aso.ch und der Newsletter) werden geschätzt und ein weiterer Ausbau als wünschenswert angesehen.

Die Umfrageergebnisse und die Vorschläge der ASO-Direktorin, Ariane Rustichelli, wurden an der Tagung des Auslandschweizerrats vorgestellt. Die Delegierten nahmen die Vorschläge einstimmig an.

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