48 Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer sind in die RS eingerückt
Die meisten von ihnen sind vom Militärdienst befreit und doch besuchen jedes Jahr junge Menschen aus aller Welt freiwillig die Rekrutenschule der Schweizer Armee.
12’126 junge Männer und Frauen sind am Montag in die Rekrutenschulen der Schweizer Armee eingerückt. In den Schulen erwartet werden auch 2587 Armeekader. Der Frauenanteil liegt über alles gesehen bei knapp drei Prozent, wie die Armee mitteilte.
In die Rekrutenschulen (RS) rückten 11’871 Männer und 255 Frauen ein. Ausgebildet werden sollen sie in den kommenden 18 Wochen von 2412 Kadermännern und 175 Kaderfrauen.
Jedes Jahr befinden sich unter den Rekruten auch junge Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer. Dieses Jahr sind 48 von ihnen für die RS in die Schweiz gereist. Dies, obwohl sie in Friedenszeiten von der Rekrutierung und der Militärdienstpflicht befreit sind, solange sie im Ausland leben.
Reisekosten aus dem Ausland werden übernommen
Die Aushebung gestaltet sich für Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer speziell. Interessierte junge Schweizerinnen und Schweizer im Ausland werden in der Regel ein bis vier Wochen vor Beginn der RS zur Rekrutierung aufgeboten.
Die Reisekosten aus dem Ausland werden je nach finanziellen Verhältnissen vom Staat übernommen. «Die Bundesverwaltung erstattet einmal pro Weg die Reisekosten – generell an die Rekrutierung und nach der Rekrutenschule wieder zurück ins Ausland», wie das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS swissinfo.ch vor drei Jahren mitteilte.
«Ich wusste schon immer, dass ich dereinst in der Schweiz das Militär machen will», erzählt Gregory Boast. 2021 hat der damals 19-jährige schweizerisch-südafrikanischer Doppelbürger in der Schweiz die RS absolviert. Aufgewachsen ist der junge Auslandschweizer in Johannesburg.
>>>Lesen Sie hier das Porträt von Gregory Boast, das Melanie Eichenberger 2021 geschrieben hat:
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Für die Rekrutenschule von Südafrika in die Schweiz
Nach der Uni-Einschreibung folgt das Aufgebot fürs Militär
Kommen Auslandschweizer in jungen Jahren für ein Studium in die Schweiz, so wie Boast, erhalten sie bei der Anmeldung automatisch ein Aufgebot für den Militär- oder Zivildienst. Der Militärdienst hat ihm so gut gefallen, dass er nach der Rekrutenschule noch die Unteroffiziersschule angehängt hat.
Die RS-Ausbildung ist laut Armee auf die Abwehr eines militärischen Angriffs ausgerichtet. Damit die Armeeangehörigen die Armee als Gesamtsystem verstehen, solle es vermehrt gemeinsame Übungen von verschiedenen Truppengattungen geben.
Die militärische Ausbildung – etwa für Sanitäterinnen und Sanitäter sowie für das Führen von Fahrzeugen – sei auch im zivilen Leben nützlich, hält die Armee fest. Und einige Ausbildungsgänge, vor allem für Unteroffiziere, höhere Unteroffiziere und Offiziere, können für das Leistungspunktesystem ECTS angerechnet werden.
Verteidigungsministerin Viola Amherd ist die Erhöhung des Frauenanteils in der Armee ein Anliegen. Sie hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 rund zehn Prozent Frauen unter den Armeeangehörigen zu haben. Zurzeit liegt er bei rund einem Prozent.
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