Türchen Nummer 7: Kanton Graubünden
"Allegra", liebe Leserinnen und Leser. Heute stellen wir Ihnen einen erfolgreichen Bündner Schriftsteller vor.
Arno Camenisch hat mit seinen 42 Jahren bereits elf Bücher veröffentlicht und kann damit auf viele literarische Erfolge zurückblicken. So hat er neben dem Schweizer Literaturpreis etwa den Hölderlin-Förderpreis oder den ZKB Schillerpreis gewonnen. Für sein neustes Werk «Goldene Jahre»Externer Link ist er für den Deutschen Buchpreis 2020 nominiert.
PLACEHOLDERCamenisch ist aussergewöhnlich. In der Schweiz gibt es kein Pendant. Nicht unbedingt wegen der Themen in seinen Werken, sondern wegen seiner einzigartigen Sprache, in der Deutsch, Schweizerdeutsch, Italienisch und Rätoromanisch ineinanderfliessen und eine ganz neue Sprache bilden.
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Im Zusammenhang mit Camenisch wird immer wieder sein melodischer Bündner Dialekt hervorgehoben. Seine Stimme sei sonor, rau, dazwischen immer wieder sanft und weich, schrieb Anne-Sophie Scholl in ihrem Portrait.
In seinem Debütroman aus dem Jahr 2009 «Sez Ner» erzählt Camenisch auf Deutsch und auf Rätoromanisch vom Leben auf der Alp. Eine Folge kurzer Szenen, roh und voller Poesie. Gleich zu Beginn lässt er etwa den Senn, Chef auf der Alp, mit dem Gleitschirm in den Tannenwipfeln hängen, und der Schweinehirt schmeisst den aufgeblähten Käse ins Gülleloch.
Auch seine nachfolgenden Bücher erzählen von seiner Heimat, der Surselva, wo er geboren wurde: «Hinter dem Bahnhof» von der Kindheit im Dorf und «Ustrinkata» vom letzten Abend in der Dorfbeiz, bevor sie für immer schliesst.
Camenisch besuchte die Primar- und Sekundarschule im Bündnerland. Heute lebt er in Biel. Seine Texte wurden in über 20 Sprachen übersetzt. Für seine Lesungen reiste er um die ganze Welt. «Ich mache einfach, Schritt für Schritt, immer weiter, genauso, wie es für mich stimmt», sagte Camenisch dieses Jahr zu SWI swissinfo.ch.
PLACEHOLDERSWI swissinfo.ch hat sich in diesem Jahr entschlossen, den Adventskalender der Welt der Kultur – und besonders der Schweizer Kultur – zu widmen. Konzerte abgesagt, Museen geschlossen, Aufführungen verboten – die Coronavirus-Krise hat Künstlerinnen und Künstler aller Sparten hart getroffen.
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