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Migranten haben es schwer

Kenntnisse einer Landessprache sind der Schlüssel zum Arbeitsmarkt. Keystone

Die Schweiz ist ein klassisches Einwanderungsland. Doch nicht immer werden Migranten mit offenen Armen empfangen. Vor allem auf dem Arbeitsmarkt haben sie es schwer. Die Jahrestagung der Eidgenössischen Migrationskommission widmete sich dem Thema Arbeiten in der Migrationsgesellschaft und liess wirtschaftlich erfolgreiche Migranten zu Wort kommen.

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Forscherin an der Universität Zürich

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Gaia Restivo, Forscherin an der Universität Zürich «Für mich war es viel einfacher als für andere Migranten, weil ich nicht gezwungen war, aus Italien hierherzukommen. Ich arbeite in der Forschung. Ich wollte in der Schweiz doktorieren, was in Lausanne auch geklappt hat. Natürlich war es schwierig, Familie und Freunde zu verlassen. Aber es war mein…

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Die Schweiz holt seit Jahrzehnten Arbeitskräfte aus dem Ausland, da sie diese für Industrie, Forschung, Landwirtschaft und Baugewerbe benötigt. Dazu kommen Migranten und Migrantinnen, die in der Schweiz um Asyl ersuchen, weil sie in ihrem Heimatland verfolgt werden.

Inzwischen haben fast 25% der Schweizer Wohnbevölkerung keinen Schweizer Pass. Wegen des Klimawandels und bewaffneter Konflikte ist mit einer noch grösseren Migration nach Europa und in die Schweiz zu rechnen.

Doch die so genannte vierte industrielle Revolution stellt neue Herausforderungen: Die Forschung geht davon aus, dass in Zukunft viele Arbeitsstellen – je nach Studie 9 bis 47% – durch Roboter ersetzt werden.

Migranten besonders betroffen

Am meisten bedroht sind Arbeitsstellen mit manuellen oder kognitiven Routinetätigkeiten, sei es in Fabriken oder der Administration. Migranten werden deshalb aller Voraussicht nach besonders vom erwarteten Stellenabbau betroffen sein, da sie überdurchschnittlich häufig im Niedriglohnsektor arbeiten.

Diese Problematik wurde an der Jahrestagung der Eidgenössischen Migrationskommission in Bern erörtert und mit der Frage verknüpft, wie Migranten und Migrantinnen auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen haben. 

Ist Assimilation gut oder schlecht?

Maike Burda vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung sagte, Sprachkenntnisse und soziale Netzwerke seien wichtig. Assimilation und soziale Kontakte verbesserten die Chancen auf dem Arbeitsmarkt, traditionelle Geschlechterbilder wirkten hingegen hindernd. 

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Zugchef bei den SBB

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht «Ich bin wegen der Liebe aus Gambia in die Schweiz gekommen. Am Anfang war es schlimm: Es war sehr kalt, der blanke Horror. Ich wusste nicht, wie die Leute hier leben. Sie sind nett, aber sehr verschlossen. Man kommt nicht so einfach ins Gespräch. Ich habe angefangen, mich zu engagieren. Ich habe beobachtet, wie sie…

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Die soziokulturellen Faktoren spielen laut Burda generell eine grosse Rolle. «Muslimische Migranten haben es in Europa besonders schwer.»

Dem hielt Kijan Espahangizi vom Zentrum Geschichte des Wissens von ETH und Universität Zürich entgegen, Assimilation sei eine unerfüllbare Zumutung. 

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Betreuer von Asylsuchenden und Präsident von SyriAid

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht «Als ich aus Syrien in die Schweiz kam, suchte ich mir eine Wohngemeinschaft, um Schweizer kennenzulernen. Dort habe ich gelernt, was Schweizer so machen. Es ist nicht einfach, in die Gesellschaft reinzukommen. Es ist ein beidseitiger Prozess. Ich habe gute Erfahrungen gemacht, aber auch traurige und schlechte. Mein Tipp für jene, die in die Schweiz…

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Zwar spreche man heute von Integration statt Assimilation, aber noch immer bestehe die Erwartung, dass die Einwanderer sich einer Mehrheitsgesellschaft anpassten. «Doch wer ist die Mehrheitsgesellschaft?», fragte Espahangizi. «Die Mehrheiten sind sich am Auflösen, wenn sie überhaupt je bestanden haben.» 

Bei Assimilation gehe es um Machtausübung. «Solange wir das Assimilationsregime nicht in Frage stellen, können wir im Arbeitsmarkt keine Integration erreichen», meinte er.

Migranten als Ressource betrachten

Referenten und Publikum waren sich einig, dass es ein neues Denken brauche. Migranten und Migrantinnen seien eine wichtige Ressource für die Schweiz, und die Angst vor Verdrängung sei unbegründet.

Fazit der Tagung war, dass man das Potenzial von Migrantinnen und Migranten nutzen müsse, statt sie in die Problemschublade zu stecken. Passend dazu erzählten Migrantinnen und Migranten an einem Podium, wie sie in der Schweiz erfolgreich Fuss fassten und welche Schwierigkeiten sie dabei überwinden mussten (siehe Boxen).

Sind Sie in Ihrem Leben einmal über eine Landesgrenze gezogen? Erzählen Sie von Ihren Erfahrungen in den Kommentaren!

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