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ASO: Aus Deutschland weht ein frischer Wind

Albert Küng, der neue Präsident der Auslandschweizer-Organisation Deutschland. swissinfo.ch

Die Auslandschweizer-Organisation in Deutschland hat sich neu konstituiert. Es ist eine eigentliche Blutauffrischung mit zwei Wechseln im Präsidium und einem fast rundum erneuerten Auslandschweizer-Rat. Wir stellen die neuen Ratsmitglieder hier vor.

Der neugewählte Präsident der ASO Deutschland heisst Albert Küng. Er war bereits 2009 bis 2013 im Auslandschweizerrat und übernimmt nun die Leitung der Organisation von Elisabeth Michel. Michel prägte die ASO Deutschland seit 1989. Entsprechend verdankten ihr die Mitglieder anlässlich einer Online-Konferenz am vergangenen Wochenende diesen langjährigen Einsatz.

Der neue Präsident Küng wiederum kam 2020 erneut zur ASO. Er sieht in der Digitalisierung, welche die Online-Wahlen am Samstag überhaupt erst möglich machte, grosse Chancen. «Damit wir als ASO Deutschland für alle Schweizer, Schweizerinnen und Schweiz-Interessierten ein attraktiver Partner sind», wie er sagt. Die Wahl und Zusammensetzung des neuen Auslandschweizerrates in Deutschland sei dafür «ein wunderbarer und vielsprechender Startschuss.»

Der Auslandschweizerrat in Deutschland besteht aus acht Ratsmitgliedern und zwei Stellvertretern. Laut Küng hat man sich für die kommende Amtsperiode zum Ziel gesetzt, das nationale Netzwerk mit den fast 40 Vereinen unter den rund 95’000 in Deutschland lebenden Schweizerinnen und Schweizern auszubauen und zu stärken. Dies «durch intensive Betreuung in den Regionen und über alle Altersgruppen hinweg.» Küng stammt aus dem Toggenburg und wohnt mit seiner Familie in München, wo er bei Siemens arbeitet.

Albert Küng. ASO
Martin Abächerli. ASO
Sonja Lengning. ASO

Neuer Vizepräsident ist Martin Abächerli, Jahrgang 1985. Auch er spricht sich stark für die Digitalisierung aus. Durch seine Arbeit als Präsident des Schweizervereins Schleswig-Holstein sei ihm klargeworden, «dass der Kontakt zu den Schweizerinnen und Schweizer in Deutschland hauptsächlich durch das Internet zustande kommt», sagt der Notfallsanitäter aus dem Zugerischen. «Mein Ziel ist es, mit den anderen Auslandschweizer-Räten Brücken zwischen Schweizerinnen in Deutschland, den Vereinen sowie der ASO zu schaffen.» Dafür möchte er ein digitales Netzwerk aufbauen, «damit die Vereine auch untereinander kommunizieren und voneinander profitieren können.»

Abächerli übernimmt vom abtretenden Vize Max Hausammann, der seit 2017 engagiert in der Dachorganisation der Schweizer Vereine in Deutschland waltete.

Sonja Lengning bleibt Vizepräsidentin.  Sie ist eine von nur zwei Ratsmitgliedern aus der ablaufenden Legislatur, die auch in die neue gehen. «Es ist für mich zentral zu klären, wie die im Hilfsfond angesammelten Gelder zielführend und möglichst unbürokratisch zur Unterstützung eingesetzt werden könnten», benennt sie ein Ziel. Zudem liegt ihr viel an der politischen Beteiligung der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer. «Wenn wir von unserem Heimatland etwas wollen, sollten wir uns auch für seine Belange interessieren und partizipieren», sagt sie. Lengning stammt aus dem Zürcherischen. Die Psychologin lebt seit 1999 mit ihrer Familie in Stuttgart.

Und dies sind die weiteren neuen Delegierten aus Deutschland im Auslandschweizer-Rat:

Christina Kallmeyer, Jahrgang 1981, sie stammt aus dem St. Gallischen und wohnt in Offenbach. «Als neu gewählte Auslandrätin ist es mir wichtig, die Digitaliserung weiter voranzutreiben», sagt auch sie. Und als Mutter liege es ihr am Herzen, «den Bund zum Heimatland für die nächsten Generationen zu verstärken».

Christina Kallmeyer. ASO
Camillo Müller. ASO
Anja Heise-Kintzen. ASO

Camillo Müller, Jahrgang 1982, aufgewachsen im Zürcherischen, heute als Arzt in Heidelberg tätig. «Während der Corona-Krise wurde mir bewusst wie die nahe Heimat in die Ferne rückt.» Müller sieht die «schweizerischen Werte Autonomie, Stabilität und Vielseitigkeit Grundlage zur Überwindung von Krisen und Hindernissen.» Sie müssten deshalb gewahrt werden. Müller will darauf hinarbeiten, dass die Hürden für Ein- und Auswanderung, die trotz des Schengen Abkommens bestehen, abgebaut werden.

Anja Heise-Kintzen, Jahrgang 1964, mit Heimatort Siders. «Mein Fokus liegt auf den Belangen der jungen Auslandschweizer. Ich finde es wichtig, dass sie an die Schweiz angebunden bleiben, auch und gerade, wenn die Familien schon seit mehreren Generationen im Ausland leben.» Bei ihnen gebe es auch rechtlichen Klärungs- und Beratungsbedarf, etwa bei Ausbildung, Militärdienst oder beim Jobben in der Schweiz.

Stephan Frei. ASO
Yvonne M. Diffenhard. ASO

Stephan Frei, Jahrgang 1988, aus dem Luzernischen. Als frisch ausgewanderter Schweizer in Berlin will er dafür sorgen, dass sich insbesondere auch die Stimmen aus dem Osten Deutschlands besser einbringen. «Als junges und frisches Mitglied der ASO möchte ich unbekümmert und ohne voreingenommen zu sein die Dinge analysieren und mich dann einbringen», sagt er. «Hier helfen mir die selbst gemachten Erfahrungen mit meiner eigenen Auswanderung sehr.» Gerne bringe er auch etwas frischen Wind in die bestehenden Strukturen, denn er wolle auch «Sprachrohr von den jungen Auslandschweizer in Deutschland» sein.

Yvonne M. Diffenhard, Jahrgang 1973, war bereits stellvertretende Auslandschweizerrätin und wurde nun in den Rat gewählt. Die Zürcherin ist seit 1995 im Ausland wohnhaft, seit 2008 in Deutschland. «Nach vier Jahren als stellvertretendes ASR-Mitglied ist es mein Ziel, den neuen Auslandschweizerrat in Deutschland zu unterstützen und meine Erfahrung mit einzubringen. Wichtig ist mir die Vernetzung und der Austausch unter der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizern sowie das Nutzen der Chancen der neuen Medien», sagt sie – und denkt dabei an alle Generationen.

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Als stellvertretende Auslandschweizer-Räte wurden gewählt:

Tobias Orth, Jahrgang 1997, aus Mannheim mit Wurzeln im Luzernischen. Er sagt : «Der ASO mangelt es an jungen engagierten Mitgliedern. Ich möchte die zugehörigen Vereine, aber auch die ASO Deutschland fit für die Zukunft machen.»

Helmut Uwer, Jahrgang 1953, aus Trubschachen. Er möchte sich schwerpunktmässig um die Schweizer Vereine in Ostdeutschland kümmern. «Die Pflege der Tradition und der Geselligkeit in den Schweizer Vereinen darf nicht verloren gehen», sagt er.

An dieser Stelle ein Hinweis: Am 12. Mai diskutieren wir über die Agrarinitiativen. Zur Anmeldung bitte hier lang.Externer Link

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