Endlich wieder ein Auslandschweizer- kongress
Auf nach Lugano! Ab Morgen findet der Auslandschweizerkongress statt. Ein Ausblick mit jenen Schweizer:innen, die nun nach Lugano reisen.
Das Parlament der Fünften Schweiz trifft sich erstmals wieder physisch, und zwar vom 19. bis 21. August in Lugano. Unter den 140 Delegierten befinden sich dieses Jahr zahlreiche neue Gesichter.
Wir haben bei Delegierten des Auslandschweizerrats nachgefragt, wie Sie auf den Kongress eingestimmt sind.
Noel Frei, Äthiopien
Noel Frei aus Äthiopien schreibt: «Die Reise nach Lugano ist auf der einen Seite eine Reise ins Glück, jetzt wenn plötzlich alles wieder verfügbar ist und man die grossartigste Natur vor der Türe hat.
Auf der anderen Seite sind mit der Schweiz auch viele Termine und Erwartungen von Menschen verbunden, die einem wichtig sind. Dazu kommt das Fehlen einer eigenen Bleibe in der Schweiz, das wird es wohl auch etwas anstrengend machen.
An den ASO Kongress gehe ich mit der Hoffnung, dass nicht nur palavert, sondern auch geliefert wird! Unsere Stimme ist manchmal weit weg, aber wir können zu einem Crescendo werden.»
Simone Höch, Ägypten
Auch Simone Höch, Delegierte aus Ägypten, ist neu im ASO-Rat: «Ich erhoffe mir tolle Inputs und einen regen Austausch mit den anderen Delegierten. Ebenfalls wünsche ich mir, dass über den Kongress und die Anliegen der 5. Schweiz breit in den Medien berichtet wird.»
«Es ist eine spezielle Reise für mich», so Höch weiter. «Ich nehme schliesslich das erste Mal am Kongress teil. Ich freue mich vor allem auf den persönlichen Austausch und auch auf das Tessin. Da war ich lange nicht mehr.
Ich werde alles ‹Schweizerische› geniessen, das mir sonst fehlt… von Cervelats über unseren ÖV bis zu den Bergen. Natürlich gehören auch Besuche bei Familie und Freunden zum Programm.»
Hans Broder, Mexico
Hans Broder, Delegierter des Auslandschweizerrats für Mexico, ist ebenfalls das erste Mal mit dabei: «Ich erwarte, dass wir eine moderne, junge, digitale Strategie auf die Beine stellen, um das Durchschnittsalter der ASO-Delegierten runterzubringen. Ich gehöre mit 34 Jahren zu den Jüngeren.»
Er freut sich sehr auf seine erste Teilnahme am Kongress und auf das Networking. «Es ist mir eine Ehre, die Schweizer:innen in Mexiko zu vertreten. Endlich lerne ich alle kennen, kann aktiv werden und Erfahrungen als Auslandschweizerrat sammeln. Ich freue mich riesig auf mein neues Ehrenamt.
Ich verbringe den ganzen Sommer in der Schweiz, die schönste Jahreszeit überhaupt. Ich besuche meine Eltern, alte Schulfreunde, Openairs, und, und, und…»
Yvonne Diffenhard, Deutschland
Aus Deutschland reist Yvonne Diffenhard an. «Ich erwarte, dass ich mich mit vielen Delegierten des Auslandschweizerrats in Lugano austauschen kann und neue Erkenntnisse zu den aktuellen Themen gewinne. Ich freue mich auf das Wiedersehen mit bereits bekannten Auslandschweizerrät:innen und auf das Kennenlernen von den 2021 neu gewählten Delegierten aus aller Welt.
Lugano ist immer eine Reise wert. Speziell ist, dass wir mit dem Swiss Pass per Bahn durch die Schweiz anreisen können. Der Dank gilt der Sponsorin. Es ist gut, dass der Kongress an wechselnden Orten stattfindet. Dadurch reisen wir Auslandschweizer:innen auch mal an Orte, die wir in den «Heimaturlauben» vielleicht nicht ansteuern würden.
Wenn es sich zeitlich einrichten lässt, werde ich noch einen Abstecher zu meiner Familie und Freunden in Zürich machen.»
Alexia Berni, Argentinien
Aus Argentinien nimmt Alexia Berni als Delegierte das erste Mal teil: «Wenn ich an Lugano denke, stelle ich mir eine wunderschöne aber mir unterschiedlich bekannte Schweiz vor. Erstens der Sprache wegen und zweitens auch bezüglich der Landschaft.
Meine Erwartungen an diesen Kongress sind, Kolleg:innen kennenzulernen und Erfahrungen mit anderen Auslandschweizer:innen auszutauschen. Das Wichtigste für mich ist aber, Antworten auf die bekannten Forderungen und Bedürfnisse meiner 16’000 Miteidgenoss:innen in Argentinien zurück nach Hause zu bringen.»
Ivo Dürr, Österreich
Das langjährige ASO-Mitglied Ivo Dürr aus Wien schreibt, dass die pandemiebedingte „Pause“ eine seltsame Lücke hinterlassen habe. Es sei deshalb etwas Besonderes, nach drei Jahren zum ersten Mal wieder persönlich am Auslandschweizerkongress teilnehmen zu können – «und das auch noch im schönen Tessin».
«Wir haben in der Zeit der Pandemie unsere Ratssitzungen virtuell abgehalten. Das war von der Auslandschweizerorganisation zwar gut organisiert und durchaus effizient. Ich erwarte aber von der Sitzung und dem Kongress in Lugano viele Hintergrundinformationen, die für unsere Tätigkeit einfach wichtig sind.»
Inhaltlich erhofft er sich, dass in Sachen e-Voting weitere Fortschritte erzielt werden und dass durch den Kongress die Position der Auslandschweizer:innen hinsichtlich der Beziehungen Schweiz-EU gestärkt werden würden. «Ich freue mich, endlich wieder meine Ratskolleg:innen aus der ganzen Welt persönlich treffen zu können.»
Die Reise verbinde er mit einem Heimaturlaub in seinem Elternhaus im St. Galler Rheintal. «Ich gehe Wandern, Radfahren und Schwimmen und freue mich vor allem, wieder Zeit mit meiner betagten Mutter (96) verbringen zu können», schreibt Ivo Dürr.
Alexandra De Mello, Singapur
Extra aus Singapur reist Alexandra De Mello an. Sie hofft, dass die Ratssitzung einen offenen Austausch über verschiedene Themen ermöglicht, die für die Fünfte Schweiz von Bedeutung sind. «Mögen diese Debatten und Entscheidungen die Auslandschweizerorganisation dazu anleiten, den im Ausland lebenden Schweizer:innen zu dienen.»
Weiter schreibt sie, dass sie sich auf die Präsentationen und Diskussionen rund um das Thema «Herausforderungen für die Schweizer Demokratie» freue. «Viele Delegierte leben in Ländern, in denen die Demokratie oftmals keine Realität ist. Ich freue mich darauf, die Meinungen aller zu hören und mich an den Debatten zu beteiligen.»
Am meisten freut sich De Mello aber darauf, die Delegierten des Rates und des Komitees sowie die Angestellten der ASO persönlich zu treffen. «Seit meiner Wahl im letzten Jahr habe ich nur virtuell und schriftlich mit ihnen gesprochen.»
De Mello wird ihre Familie und Freunde in der ganzen Schweiz besuchen. «Ich werde in den Bergen wandern und die enorme Schönheit unseres Landes bewundern. Ich werde das Sommerobst und -gemüse und viel zu viele Desserts probieren. Ich werde die abendliche Kühle geniessen, von der ich in den Tropen, in denen ich lebe, träume.»
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