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Terrorismus – 20 Jahre nach dem Massaker von Luxor

bare delle 36 vittime svizzere di Luxor in un hangar dell aeroporto di zurigo
Die Särge mit den 36 Schweizer Opfern von Luxor im Flughafen Zürich. Keystone/Peter Lauth

Am 17. November 1997 starben bei einem Anschlag islamistischer Extremisten im ägyptischen Luxor 62 Touristen, darunter 36 Schweizer Staatsangehörige. Es war der schwerste Terroranschlag gegen Schweizer Bürgerinnen und Bürger. Zwanzig Jahre später ist der Terrorismus noch immer eine Bedrohung. Aber anders als man annehmen könnte, ist die Anzahl Angriffe und Opfer rückläufig.

«Das Massaker an Unschuldigen», «Tod am Nil», «Horror im Tal der Könige», «Massakrierte Schweizer in Luxor»: So lauteten die Schlagzeiten nach dem Anschlag vom 18. November auf den Frontseiten der Schweizer Zeitungen.

Auf der archäologischen Ausgrabungsstätte Deir el-BahariExterner Link bei Luxor hatten Terroristen der islamistischen Organisation al-Gama› at al-Islamiyya auf eine Gruppe von Touristen das Feuer eröffnet. Die Bilanz war verheerend: 62 Tote, darunter 36 Schweizer Staatsangehörige.

Seit 1970 sind 60 Schweizer bei Terroranschlägen ums Leben gekommen. Mit 36 Toten ist Luxor der bisher schlimmste Angriff auf Schweizer Bürger.

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Die Schweizer sind natürlich nicht die einzigen Opfer von Terrorismus, und Ägypten ist nicht das einzige Land, das mit diesem Phänomen konfrontiert ist. Zwischen 2012 und 2016 gab es nach Angaben der Globalen Terrorismus-Datenbank (Global Terrorism Database GTD)Externer Link, der grössten Datenbank dieser Art*, weltweit über 33’000 Terroranschläge in Dutzenden von Ländern mit insgesamt mehr als 153’000 Todesopfern. Mit fast 6300 Opfern war der Juni 2014 der bislang schwärzeste Monat.

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Insbesondere nach dem Terroranschlag im Januar 2015 auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo in Paris rückte die terroristische Bedrohung auch in Europa in den Vordergrund. Mit der französischen Hauptstadt Brüssel über London bis hin zu Berlin, und nicht zu vergessen der jüngste Anschlag auf Barcelona, wurden regelmässig wichtige europäische Metropolen von Terroranschlägen heimgesucht. Obwohl die Schweiz kein vorrangiges Ziel des islamistischen Terrors ist, sollte sie dennoch besser auf diese Bedrohung vorbereitet sein, erklärte Albert A. Stahel, Experte für Militärstrategie, im November 2016 gegenüber swissinfo.ch.

«Schweiz hat zu wenige Mittel gegen Terror»

Allerdings gehört Europa nicht zu den Hauptschauplätzen von Gewalt. Seit 2012 machten die Todesfälle durch Terrorismus in Westeuropa weniger als 0,3% aller Terrortoten aus. Wie die nachstehende Grafik zeigt, konzentriert sich die überwiegende Mehrheit der Opfer von Anschlägen auf fünf asiatische und afrikanische Länder.

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Trotz des stetigen Anstiegs der Anzahl Anschläge seit dem Jahr 2000, die mehrheitlich auf das Konto der Al-Kaida, der Taliban, Boko Haram und des so genannten islamischen Staates IS gehen, sind die Terrorakte laut der GTD weltweit rückläufig. Nach dem Höchststand von 2014 sanken in den Jahren 2015 und 2016 sowohl die Zahl der Angriffe als auch jene der Opfer.

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*Die Globale Terrorismus-Datenbank definiert einen Terroranschlag als «Bedrohung durch tatsächliche und illegale Anwendung von Gewalt durch einen nichtstaatlichen Akteur, um ein politisches, wirtschaftliches, religiöses oder soziales Ziel durch Angst, Nötigung oder Einschüchterung zu erreichen».

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Übertragung aus dem Italienischen: Gaby Ochsenbein)

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