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«Dieser Datenklau könnte uns gefährden»

Bildschirm eines von Ransomware befallenen Computers mit der Aufforderung, Lösegeld zu bezahlen.
Bildschirm eines von Ransomware befallenen Computers mit der Aufforderung, Lösegeld zu bezahlen. © Keystone

Letzte Woche berichteten wir über ein Datenleck, das die Adressen von tausenden Auslandbürgern betrifft. Eine besorgte Auslandschweizerin meldet sich darauf bei der Redaktion.

Vom Datenleck betroffen sind rund 425’000 Adressen von Auslandschweizerinnen und Auslandschweizern. Wie wir letzte Woche berichteten, wurden diese nach einem Hackerangriff im Darknet veröffentlicht. Es sind die Adressen, welche über die Schweizer Konsulate dem Aussendepartement EDA geliefert werden.

Gestohlen wurden sie bei der Druckerei, welche die Zeitschrift «Schweizer Revue» druckt und versendet.

Auslandschweizerin Daniela E., die im Libanon lebt, befürchtet nun, «dass dieser Datenklau uns Auslandschweizer gefährden könnte.» Sie schreibt uns per Mail, dass es im Libanon immer wieder Entführungen gebe. «Deshalb versucht man, so unwichtig wie möglich zu erscheinen.» 

«Die Veröffentlichung der Nationalität und insbesondere der Adresse bringt uns in eine Situation, die nicht zu unterschätzen ist», schreibt sie. Die gelte besonders, da sie als Frau mit ihren Kindern alleine «in einem sehr komplizierten arabischen Land» lebe.

Daniela E. schreibt weiter: «Die Menschen hier im Quartier wissen, dass ich Schweizerin bin.  Aber wenn ich mich ein paar Strassen weg bewege, denken die meisten, ich komme aus Polen, Russland oder so.» 

Sie wünscht sich, dass man diese Überlegungen im Bundeshaus zur Kenntnis nimmt.

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Kai Reusser / swissinfo.ch

Krisenstab eingesetzt

Dort herrscht derweil einige Nervosität aufgrund eines anderen Datenraubs durch dieselbe Hacker-Gruppe. Bereits letzte Woche hatte der Bundesrat einen Krisenstab mit dem Namen «Datenabfluss» eingesetzt. «Es muss sichergestellt sein, dass so etwas in Zukunft nicht mehr möglich ist», sagte Bundesrätin Karin Keller-Sutter am Mittwoch.

Die Hacker, welche die Versandadressen der «Schweizer Revue» erbeuteten, hatten nämlich auch einen privaten IT-Anbieter gehackt, ein Zulieferer von Kantonspolizei-Korps und einigen Bundesämtern.

Bei diesem Angriff auf die Firma Xplain im Mai ist eine grosse Menge an Daten gestohlen worden, darunter sensible Daten diverser Bundesstellen. Betroffen sind die Bundespolizei, das Aussendepartement, die Zollbehörden und weitere. Im Darknet veröffentlicht wurden unter anderem auch private Adressen von Bundesrät:innen.

Jetzt lässt der Bundesrat untersuchen, ob, wo und weshalb die Sicherheitsvorgaben des Bundes allenfalls mangelhaft umgesetzt worden sind. Es ist unklar, wie es möglich war, dass ein privates Unternehmen über diese heiklen Daten verfügen konnte.

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