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Ehemals beliebteste Automarke der Schweizer geht in französische Hände

Ein Opel wird 1956 in Biel zusammengesetzt. RDB

Der französische Autokonzern PSA hat einige Tage vor der Eröffnung des Autosalons in Genf den Kauf der Marke Opel von General Motors verkündet. Bis Anfang des 21. Jahrhunderts war Opel in der Schweiz die beliebteste Automarke. Ein Modell wurde sogar im Kanton Bern hergestellt.

Der Kauf wurde als Win-Win-Situation dargestellt: Mit dem Erwerb von Opel könne der französische Autokonzern PSA zum zweitgrössten Konzern Europas werden – nach der deutschen Gruppe Volkswagen. Die Verkäuferin General Motors ihrerseits könne sich auf ihr Kerngeschäft ausserhalb Europas konzentrieren, hiess es.

Der Chef von PSA, Carlos Tavares, kündigte an, der Konzern wolle «europäischer Meister» werden. Es bleibt abzuwarten, ob dieser Aufstieg rentabel ist. Dem Konzern drohte noch vor drei Jahren der Konkurs. Und die Marke Opel ist seit 16 Jahren defizitär.

Zusammen machen PSA und Opel 16% des europäischen Wagenparks aus. Aber die Gruppe bewegt sich im schwierigen Segment der «Generalisten», die zwischen den Billigmarken (wie Dacia) und den Edelmarken (Audi, BMW, Jaguar, Mercedes) Käuferinnen und Käufer suchen.

Der Kauf von Opel – und seiner britischen Version Vauxhall – ermöglicht PSA auch Zugang zu elektrischen Antriebstechnologien, bei denen Opel weit fortgeschritten ist, und die in Zukunft eine Marktnische sein könnten.

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Die Marke des «durchschnittlichen Schweizers»

Das Schicksal von Opel könnte bei einigen Schweizern über 40 Erinnerungen wecken. Während Jahren war Opel die beliebteste Marke in der Schweiz. Opel galt als Auto des «durchschnittlichen Schweizers» und war auch deshalb auf den Strassen unübersehbar, weil staatliche Organisationen wie die Post, die Polizei oder die Armee diese Autos fuhren.

Opel erreichte in der Schweiz den Verkaufsrekord im Jahr 1990 mit 45’000 verkauften Autos, das waren 10’000 mehr als VW. Diese Popularität konnte Opel noch einige Jahre halten, dann wurde die Marke von anderen deutschen Anbietern vom ersten Platz verdrängt.

Seit Anfang der 2000er-Jahre werden am meisten Autos der Volkswagengruppe verkauft (VW, Audi, Seat und Skoda). Das sind die im letzten Jahr am meisten verkauften zehn Marken:

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Geschichte von Opel

Opel wurde als deutsches Unternehmen im Jahr 1862 gegründet. Die Firma produzierte zunächst Nähmaschinen. Dazu kamen später Velos (1886), Automobile (1899) und Motorräder (1901).

Von der Grossen Depression schwer getroffen, ging Opel 1929 in die Hände des amerikanischen Konzerns General Motors über.

Am 6. März 2017 kündete der französische Konzern PSA an, Opel von GM für einen Kaufpreis von 1,3 Milliarden Euro zu übernehmen.

Eine Fabrik in Biel

Weniger bekannt dürfte sein, dass manche Opels in der Schweiz hergestellt wurden. Der Konzern General Motors hatte tatsächlich 1935 eine Fabrik in Biel (Kanton Bern) gegründet, und dort bis 1975 Autos zusammengesetzt.

Insgesamt verliessen 329’864 Autos die Fabrik zwischen 1936 und 1975. Der Höhepunkt der Produktion wurde 1969 erreicht.

Heute ist die Autoproduktion in der Schweiz eine weit entfernte Erinnerung. Allerdings produziert die Schweizer Industrie noch immer Einzelteile für verschiedene Hersteller, was etwa 25’000 Arbeitsplätze bei 320 Subunternehmen schafft.

(Übertragung aus dem Französischen: Sibilla Bondolfi)

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