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Die Schweiz in der Welt: Handelt sie noch im Rahmen ihrer Neutralität?

Ein Weltkarte mit Farbverlauf (oben blau und unten rot) und mit vielen Schweizer-Kreuzen über die ganze Welt verstreut
Kai Reusser / swissinfo.ch

Hier erfahren Sie, mit welchen Haltungen die Schweiz die Welt irritiert oder wie es um Schweizer Positionen zu globalen Themen steht. In teils abgelegenen Winkeln der Welt schreibt die Schweiz aber auch kleine, nicht minder erstaunliche Geschichten.

Die Schweiz bedeckt gerade mal 0.008% der Erdoberfläche. Umso erstaunlicher ist, dass sie in der Welt regelmässig zu reden gibt. Verantwortlich dafür sind nicht nur die über 800’000 Ausland-Schweizer:innen. Die Schweiz ist auch wirtschaftlich und durch die vielen internationalen Organisationen mit der Welt eng verbunden.

Aufs Wesentliche reduziert: Die Schweiz in der Welt

Was für eine verrückte Geschichte: Im Oktober 2019 wurden in einem Zug von St. Gallen nach Luzern Goldbarren im Wert von rund 200’000 Schweizer Franken gefunden. Weil die Verpackung die Aufschrift «IKRK Wertsendung» trug und die besitzende Person nicht eruiert werden konnte, wurde das Gold vor kurzem eben dem IKRK (Internationales Komitee vom Roten Kreuz) ausgehändigt (Artikel in Englisch).

Für das IKRK ist das jedoch nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Trotz beispiellosen Kürzungen bei Personal und Niederlassungen bleibt für dieses Jahr eine Finanzierungslücke von 400 Millionen Schweizer Franken. Diese sollen die Vereinigten Staaten, Deutschland, die Schweiz, die Europäische Union und das Vereinigte Königreich decken helfen.

Die Schweizerische Bundesbahnen (SBB) waren nicht nur wegen den Goldbarren in den Internationalen Medien. Auf der für Europa wichtigen Nord-Süd-Achse entgleiste ein Zug. Und weil der Schaden im Gotthard-Eisenbahntunnel grösser ist, als zuerst vermutet, wird diese Einschränkung wohl noch länger zu reden geben.

Zerfahren ist auch die Situation im Kunsthaus Zürich. Trotz neuer Direktorin ist der Umgang mit der hochkarätigen Kunstsammlung des Waffenhändlers Bührle nach wie vor umstritten. Dabei tauchen Fragen auf, die aktueller nicht sein könnten: Welche Altlasten entstehen aus Handel und Vermögen, die die Neutralität ermöglichen?

In der Schweiz gibt es jedoch auch einen pragmatischeren Umgang mit der Provenienz von Kunstwerken. Das Bundesamt für Kultur übergab der chinesischen Botschaft in Bern fünf Artefakte, die aus einem Strafverfahren stammen und deren Herkunft nicht eruiert werden konnte (Artikel in Englisch).

Gibt es wirklich Tourist:innen, beispielsweise aus China, die Schweden besuchen, weil sie das Land im Norden Europas mit der Schweiz verwechseln? Wohl kaum. Trotzdem geht alle paar Jahre diese Verwechslung viral (Artikel in Englisch). Womit jedoch beide Länder zu kämpfen haben, ist Massentourismus – zumindest an bestimmten ‹Hot-Spots›, wie im Dorf Lauterbrunnen im Berner Oberland.

In ausgewählten Spotlights: Die Schweiz in der Welt

child looking over city Jenin, explosion
Zain Jaafar / AFP

Israel: Schweizer Neutralität erneut im Fokus

Nach den Hamas-Anschlägen in Israel plant die Schweiz, die militante palästinensische Gruppe zu verbieten.

Wir haben den Nahostexperten Riccardo Bocco gefragt, wie das international wahrgenommen würde und was das für die Schweiz bedeuten könnte.

Room full of cheese, Switzerland
Jean-Christophe Bott / Keystone

USA: Ferndiagnose wegen Schweizer Käse

Wahrscheinlich werde die Schweiz dieses Jahr erstmals mehr Käse importieren als exportieren, berichtet das US-Nachrichtenportal BloombergExterner Link und analysiert: «Nach dem Untergang der Credit Suisse und dem Verlust der exklusiven Namensrechte an Emmentaler folgt nun ein weiterer Nackenschlag gegen das Selbstverständnis der Schweiz.»

In unserer Einordnung zum selben Thema sagt der Präsident des Dachverbands der Milchproduzierenden (Swissmilk), Boris Beuret, dass sich sogar ein Auslandschweizer aus Las Vegas bei ihm meldete, der sich aufregte.

Was ist die Ursache für diese Entwicklung?

russia oil gazprom
Natalia Kolesnikova / AFP

Russland: Die Sanktionen der Schweiz im Fadenkreuz

Als wichtige globale Drehscheibe für Rohstoffhandel und Vermögenswerte steht die Schweiz oft im Fokus. Im Speziellen betrifft das nach wie vor Rohstoffe und Vermögen aus Russland, die international sanktioniert werden. Wo steht da die offizielle Schweiz? Welchen Einfluss hat sie und wie wird ihr Verhalten international kommentiert?

Hand Brief Abstimmen Wählen Schweiz
Gaetan Bally / Keystone

Spanien und Ukraine: Wahlen in der Schweiz interessieren

Unsere Berichterstattung zu den Wahlen ins Schweizer Parlament fand eine grosse Resonanz. Allein der Hauptartikel wurde von knapp fünfzig News-Seiten in zehn Sprachen zitiert. Neben Vietnamesisch und Englisch wurde er vor allem in Spanisch-, Russisch- und Ukrainisch-sprachigen Beiträgen aufgegriffen.

Hauptartikel zu den Wahlen und wo er zitiert wird

👉copeExterner Link (Spanisch; plus zwanzig gleichlautende Artikel auf weiteren Newsseiten)
👉actualidadrtExterner Link (Spanisch)
👉beltaExterner Link (Russisch)
👉baothanhhoaExterner Link (Vietnamesisch)
👉vietnamplusExterner Link (Vietnamesisch)
👉eurasiareviewExterner Link (Englisch)
👉wykopExterner Link (Polnisch)
👉pravdiveExterner Link (Tschechisch)
👉hromadskeExterner Link (Russisch)
👉hromadskeExterner Link (Ukrainisch)
👉espresotvExterner Link (Ukrainisch)
👉emanoticiasExterner Link (Spanisch)
👉euractivExterner Link (Polnisch)
👉imagExterner Link (Russisch)
👉obozrevatelExterner Link (Russisch)
👉obozrevatelExterner Link (Ukrainisch)
👉obozrevatelExterner Link (Englisch)
👉nvExterner Link (Ukrainisch)
👉europereloadedExterner Link (Englisch)
👉ukrinformExterner Link (Ukrainisch)
👉eurointegrationExterner Link (Ukrainisch)
👉eurointegrationExterner Link (Russisch)
👉epohaExterner Link (Kroatisch)
👉thebfdExterner Link (Englisch)
👉binExterner Link (Ukrainisch)
👉aktualityExterner Link (Slowakisch)

Juri Garawski
Linda Graedel / Keystone

Weissrussland: Die Schweiz und die universelle Gerichtsbarkeit

In der Vergangenheit wurde der Schweiz vorgeworfen, sie gehe bei der Verfolgung von Verbrechen im Ausland zu zögerlich vor.

Die Verurteilung eines liberianischen Militärkommandanten wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit im vergangenen Sommer ebnet nun den Weg für weitere Verfahren dieser Art.

Zwar wurde Juri Harauski, der sich selbst als ehemaliges Mitglied eines Killerkommandos unter dem weissrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko bezeichnet, Ende September von einem Schweizer Regionalgericht freigesprochen.

Nur schon der Umstand, dass Harauski in der Schweiz vor einem Gericht stand, ist ein Hinweis darauf, dass solcherart Rechtsprechung zu einer neuen Normalität werden könnte.

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Gastgeber/Gastgeberin Philipp Meier

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