Die Schweiz in der Welt: Wasser für Europa und globale Sicherheit?
Hier erfahren Sie, mit welchen Haltungen die Schweiz die Welt überrascht oder wie es um Schweizer Positionen zu globalen Themen steht. In teils abgelegenen Winkeln der Welt schreibt die Schweiz aber auch kleine, nicht minder erstaunliche Geschichten.
Die Schweiz bedeckt gerade mal 0.008% der Erdoberfläche. Umso erstaunlicher ist, dass sie in der Welt regelmässig zu reden gibt. Verantwortlich dafür sind nicht nur die über 800’000 Ausland-Schweizer:innen. Die Schweiz ist auch wirtschaftlich und durch die vielen internationalen Organisationen mit der Welt eng verbunden.
Aufs Wesentliche reduziert: Die Schweiz in der Welt
Der Bergsturz in Brienz hält nicht nur die Schweiz in Atem, sondern findet auch in der internationalen Presse Beachtung. Der Klimawandel hat hier zwar keinen Einfluss auf das Abrutschen eines Bergteils, die Evakuation eines ganzen Dorfes sorgte trotzdem für grosse Aufmerksamkeit. Bis jetzt blieb das Dorf durch die Fels- und Steinlawinen weitestgehend verschont, weshalb die Bewohner:innen fürs Erste wieder in ihre Häuser zurückkehren durften.
Im Gegensatz zum vorübergehend gänzlich ausgestorbenen Brienz, kämpft Iseltwald mit einem grossen Ansturm von Menschen. Vor allem Tourist:innen aus Asien wollen diesen einen Steg am Brienzersee sehen, der durch die Netflix-Serie «Crash Landing on You» grosse Bekanntheit erlangte.
Neben der legalen Sterbehilfe erhält international immer wieder Beachtung, dass in der Schweiz der formale Wechsel des Geschlechts ganz einfach möglich ist. Umgekehrt sorgt jedoch für Erstaunen, dass letzthin das Bundesgericht den Eintrag eines dritten Geschlechts im Schweizer Pass untersagte.
Vor kurzem sind in der Schweiz zwei Frauen gestorben, deren Weltruf nicht unterschiedlicher sein könnte – wobei die Eine der beiden viel berühmter ist: Tina Turner. Als erste Frau im Schweizer Bundesrat (Regierung) war jedoch auch Elisabeth Kopp keine Unbekannte.
Wie viele international bekannte Schweizer Speisen enthält auch diese Übersicht über Schweizer Themen in der Welt eine typische Zutat: Käse, im Speziellen Emmentaler, derjenige mit den grossen Löchern. Er wird nun wohl noch viel bekannter. Aus Sicht seines Ursprungslandes ist das jedoch keine gute Nachricht. Denn das EU-Gericht mit Sitz in Luxemburg hat entschieden, dass «Emmentaler» eine bestimmte Käsesorte beschreibt, jedoch nicht dessen Herkunft. Deshalb könne der Begriff nicht als ortsgebundene Marke geschützt werden.
In ausgewählten Spotlights: Die Schweiz in der Welt
Russland: Streit um Sanktionen der Schweiz
Die Schweiz wird international wegen der lasch umgesetzten Sanktionen harsch kritisiert. Diesen Vorwurf kontert Erwin Bollinger vom Staatssekretariat für Wirtschaft SecoExterner Link damit, dass die Schweiz die Sanktionen sogar vorbildlich umsetze. Was stimmt nun? Wir haben uns auf Spurensuche gemacht und einige Widersprüche entdeckt.
Von ‹Schatten-Öl›, blinden Flecken und Oligarchen
- Die Verbindungen von Schweizer Händlern in die trübe Welt des russischen Öls
- Ein blinder Fleck bei der Durchsetzung der Russland-Sanktionen
- Wenn Russland-Nähe auch in der Schweiz zu Problemen führt
- Russlandsanktionen: Darum sieht sich die Schweiz als Musterschülerin
- Die Schweiz muss beweisen, dass sie auf der Seite der Guten steht
China: Zu mächtig für die kleine Schweiz
Auf dem internationalen diplomatischen Parkett legt die kleine Schweiz oft einen Eiertanz hin. Je mächtiger das involvierte Land ist, umso offensichtlicher will es sich die Schweiz nicht mit ihm verscherzen. Und so schwer ihr den Umgang mit dem viel grösseren Russland wegen der Ukraine fällt, so hat sie Mühe, sich wegen Taiwan gegenüber China selbstbewusst zu positionieren. Das bringt die Schweiz in die Bredouille bei der Frage, wie eng sie wissenschaftlich mit dem weltweit grössten Herstellerland von Halbleitern zusammenarbeiten soll.
Auswegloses Dilemma?
Indien: Feministische Vorreiterin in Genf
Als eine von nur zwei weiblichen Delegierten in der UN-MenschenrechtskommissionExterner Link war es der indischen Frauenrechtsaktivistin Hansa MehtaExterner Link 1947 ein wichtiges Anliegen, den zentralen Satzteil der Menschenrechtsdeklaration „all men are created equal“ zu „all human beings“ abzuändern.
Der finale Entwurf dieser Deklaration wurde 1948 der Menschenrechtskommission vorgelegt, die in Genf tagte, und anschliessend von der Generaldirektion der Vereinten Nationen in Paris verabschiedet.
Mehta war kurze Zeit später Vizepräsidentin der Menschenrechtskommission, die jeweils rund drei Mal pro Jahr in Genf tagt. Anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Deklaration und des Tagungsortes des Menschenrechtsrates in Genf fragen wir:
Ist die Menschenrechts-Deklaration heute noch relevant?
USA: Was macht die Schweiz im UNO Sicherheitsrat?
Seit Januar 2023 – und zum ersten Mal in ihrer Geschichte – ist die Schweiz nicht-ständiges Mitglied des UNO-SicherheitsratsExterner Link. Nun erreichte sie einen neuen Meilenstein und übernahm im Mai den rotierenden Vorsitz des in New York ansässigen Gremiums, das für die Wahrung von Frieden und Sicherheit in der Welt zuständig ist.
Durch diese Aufgabe begab sich die Schweiz inhaltlich auf eine sehr anspruchsvolle Expedition durch die Konflikte dieser Welt: von Sudan über die Ukraine bis hin zu Syrien.
Auszug zu unserer Berichterstattung zur Schweiz im UNO Sicherheitsrat
Italien: Versiegt das Wasser aus der Schweiz?
Ob Seen, Flüsse oder Bäche: An Wasser mangelte es der Schweiz nie. Nicht umsonst wird sie als «Wasserschloss Europas» bezeichnet. Hier befinden sich 6% der Süsswasserreserven des Kontinents.
Das kommt daher, weil der Schweiz einige der grössten europäischen Flüsse entspringen. Sie will jedoch künftig mehr Wasser für die Stromproduktion zurückhalten. Aber auch Frankreich und Italien brauchen das Wasser aus den Schweizer Alpen. Wie können die unterschiedlichen Ansprüche in Einklang gebracht werden? Die Antwort in unserer Sonderserie zum Thema Wasser und Dürre.
Das «Wasserschloss Europas» weckt Begehrlichkeiten
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