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Auf den Spuren der Schweizer Vorfahren

Der Urgrossvater von Shari Zisk-Feuz, Walter Feuz, war einer der berühmten Schweizer Bergführer in den kanadischen Rocky Mountains, die um 1900 als Touristenattraktion in Kanada angestellt wurden. Die Auslandschweizerin lässt uns an der Suche nach ihren Wurzeln in den Schweizer Alpen teilhaben.

Portrait von Shari Zisk
Die in Kanada geborene Shari Zisk lebt heute in den USA und hat einen Sohn. zVg

Auf der Suche nach meinen Wurzeln in den Schweizer Alpen reise ich im Juli von Kanada ins Berner Oberland. Hier will ich die Geschichte meiner Bergsteigerfamilie entdecken. Ich nehme Sie mit auf diese Suche, erzähle Ihnen die spannende Geschichte der Schweizer Bergführer in Kanada und berichte von meiner Reise ins Berner Oberland.

Zu mir: Ich wurde 1977 in der malerischen Bergstadt Golden, British Columbia, Kanada, geboren. Ich wuchs umgeben von den schneebedeckten Gipfeln der kanadischen Rocky Mountains auf, die einst als «50 Schweizen in einer» bezeichnet wurden. Als Kind wusste ich noch nicht, dass meine Liebe zu den Bergen und die Geschichte meines Elternhauses, das inmitten einiger der schönsten Gipfel der Welt liegt, ihren Ursprung in den Schweizer Alpen haben.

Schweizer Elemente

Im Haus meines Grossvaters hing eine Kuckucksuhr an der Wand. Mein Vater trug auf Fotos aus seiner frühen Kindheit Lederhosen. Die Chalets, die als Edelweiss Village bekannt sind und meinen Heimatort Golden überblicken, gehörten meinem Urgrossvater, wo mein Vater aufgewachsen ist.

Foto von Shari Zisk Vater als Kind mit Lederhosen
Ein Bild von Sharis Vater Ray Feuz in Golden. zVg

Damals hatten diese Objekte keine Bedeutung für mich. Doch jetzt erkenne ich sie als Überbleibsel der Schweizer Kultur, die meine Urgrosseltern in den frühen 1900er Jahren nach Kanada brachten. 

Zwar wusste ich, dass mein Nachname ‹Feuz› ein Schweizer Name war. Und ich hörte viele Geschichten über meinen Urgrossvater und dessen Söhne, meine Grossonkel und mein Grossvater. Sie waren die legendären Bergführer, die um die Jahrhundertwende direkt aus dem Berner Oberland auf die unberührten Gipfel der kanadischen Rockies gebracht wurden.

Das war jedoch alles, was ich über die Herkunft meiner Schweizer Familie wusste. 

Dann kam alles zusammen

In der fünften Klasse las ich zum ersten Mal «The Guiding Spirit» von Andrew Kauffman und William Putnam (1986). Das Buch erzählt vom Leben und Wirken der frühen Schweizer Bergführer, die sich ab 1899 auf den Weg nach Westkanada machten. Durch dieses Buch erfuhr ich von der grossartigen Reise meines Urgrossvaters nach Kanada und seinem wesentlichen Beitrag zu den Anfängen der Bergkultur in Westkanada.

Im Jahr 1886 stellte die Canadian Pacific Railway (CPR) ihre kühne, neue, landesübergreifende Strecke entlang des letzten Stücks westlichen Landes fertig. Dort, wo die Strecke auf die kanadischen Rockies traf, sah die CPR die perfekte Gelegenheit, den Verkehr mit ihrer neuen Bahnlinie in den Westen zu lenken. Die «Neue Schweiz» blieb unberührt, und 1898 wurde Edward Feuz Senior, mein Ururgrossvater, Chefbergführer in Interlaken, von der CPR als ihr erster Bergführer in Kanada angeworben.

In diesem Buch erfuhr ich auch etwas über die Geschichte der Familie Feuz in Interlaken und im Lauterbrunnental. Es war das erste Mal, dass ich von Orten wie Gsteigwiler und Grindelwald hörte. Ich lernte, dass die Familie Feuz geschickte Steinmetze waren und dass die steinernen Brunnen, die man im Oberland findet, das Werk meiner entfernten Verwandten sind.

Sohn und Nichte vor Willkommensschild.
Der Sohn und die Nichte von Shari Zisk vor dem Willkommensschild des Fairmont Chateau Lake Louise. Der Ur-Ur-Grossvater Edward Feuz Senior aus Interlaken ist hinter ihnen abgebildet. zVg

Robust und inspirierend

Auf dem Weg, meine Familiengeschichte kennenzulernen, hat mich die körperliche Robustheit meiner Vorfahren inspiriert. Mein Grossvater und meine Grossonkel bestiegen damals Hunderte von bisher unerklommenen Berggipfeln. Edward Feuz Jr. schaffte es im Alter von nur 13 Jahren in die Lokalzeitung von Interlaken, als er die Schule schwänzte und mit seinem Vater Edward Senior die Jungfrau bestieg.

Edward Senior kletterte noch bis in hohe Alter, mit 80 bestieg er die Jungfrau. Diese Tapferkeit inspirierte mich dazu, an der Universität menschliche Bewegung zu studieren und die letzten 20 Jahre in der Fitnessbranche zu arbeiten.

Ich reise in die Schweiz

Es war schon immer ein Kindheitstraum von mir – nachdem ich die Geschichte der berühmten Schweizer Bergführer gehört hatte – dieses mystische, weit entfernte Land mit seinen Gipfeln, Tälern und Wasserfällen zu besuchen. Begleiten Sie mich, wenn ich mich in das Land des Fondues und der Kuckucksuhren begebe, um die Schweizer Alpenkultur zu erleben, die Berge zu besteigen, welche die Herzen meiner Vorfahren berührten.

Shari Zisk-Feuz wird in den kommenden Monaten über ihre Reise in die Schweiz schreiben. SWI swissinfo.ch wird sie im Juli in Interlaken treffen. 

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